Stillen
Bewegungsstörungen, Schwindel, Übelkeit und Blutdruckabfall bei Körperlageveränderung auf.
Abstilltabletten sind rezeptpflichtig und wirken nur in den ersten Monaten der Stillzeit. Gegenüber dieser Medikamenteneinnahme sind jedoch nichtmedikamentöse Behandlungen wie etwa das Kühlen und Hochbinden der Brust bzw. das Trinken von Salbeitee vorzuziehen. Um eine evtl. schmerzende Brust zu entlasten, kann es auch günstig sein, geringe Mengen Muttermilch auszustreichen.
Abstillen – nicht immer von beiden akzeptiert
Idealerweise und am leichtesten löst sich eine Stillbeziehung, wenn beide Stillpartner zeitgleich ohne Probleme loslassen können. Allerdings fällt es manchmal einem von beiden Stillpartnern schwer, auf diese lieb gewordene Gewohnheit zu verzichten. Die meisten Stillpaare behalten vor dem endgültigen Abstillen noch ein Stillritual vor dem abendlichen Einschlafen oder/und nach dem morgendlichen Aufwachen bei.
Wenn die Mutter abstillen möchte
Manchmal fühlen sich Mütter von ihren aus dem Babyalter herausgewachsenen Kindern, die noch gestillt werden möchten, allzu sehr vereinnahmt und wollen deshalb gegen den Willen des Kindes abstillen. Machen Sie Ihrem Kind dann konsequent klar, dass es auch Ihre Gefühle respektieren muss.
Wenn Sie sich ohne die Bereitschaft Ihres Kindes dazu entschließen, auch die letzten Stillmomente aufgeben zu wollen, kann der Verzicht für Ihr Kind eine große Schwierigkeit darstellen. Ich empfehle Ihnen dann, das damit verbundene Ritual zu ändern. Ein Liedchen, liebevolle Worte oder eine kleine Geschichte können das Stillritual ersetzen. Manche Kinder lieben es, gestreichelt zu werden, bis sie eingeschlafen sind.
TIPP
Überlisten Sie Ihr Kind
Unter Umständen hilft es, einen kleinen Trick anzuwenden: Ihrem älteren Kind könnten Sie – zum Beispiel unterstützt durch Aufkleben eines hautfreundlichen Pflasters auf die Brustwarze – zu verstehen geben, dass Ihre Brustwarze schmerzt. Dann ist es vielleicht am ehesten bereit, Rücksicht zu üben. Auch hier sollten Sie konsequent bleiben, bis ihr Kind sich an die neue Situation gewöhnt hat.
Falls es Ihrem Kind zu schwer fällt, Ihren Abstillwillen zu akzeptieren, ist die besonders innige Zuwendung Ihres Partners zu ihm überaus wichtig. Ihr Kind wird klar erkennen, ob Ihre Abstillbemühungen ernst gemeint sind. Stellen Sie in einem Gespräch mit Ihrem Partner ein Einvernehmen darüberher, dass sie beide konsequent handeln werden. Denn Kinder können nur mit deutlicher Konsequenz angewandte Regeln erkennen. Ihr Kind wird den Verzicht auf das Stillen leichter hinnehmen können, wenn Ihr Partner während der Umgewöhnungsphase für einige Tage die Betreuung bei der kindlichen Abendmahlzeit und dem Zubettgehen sowie das nächtliche Trösten des Kindes alleine übernimmt. Am besten wäre es, wenn Sie in diesen Situationen überhaupt nicht präsent wären. Vielleicht fällt ihm der Verzicht auf das Stillen leichter, wenn es gestreichelt wird, bis es eingeschlafen ist. Die mit dem Abstillen verbundenen emotionalen Probleme Ihres Kindes werden bald vorübergehen, wenn es merkt, dass es in der Obhut seines Vaters wohl und sicher aufgehoben ist und auch ohne die mütterliche Brust auskommen kann. Geben Sie Ihrem Kind in diesem Fall auf eine andere Art die durch das Nichtstillen wegfallende Nähe und Geborgenheit. Ihr Kind kann auch bei innigen Schmuseeinheiten ausreichend mütterliche Wärme und Liebe erfahren.
Stillhilfsorganisationen wie die Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen (AFS) und die La LecheLiga bieten regional und überregional immer wieder Beratungen und Gesprächskreise zum Thema: »Stillen und Abstillen größerer Kinder« an.
Das Stillen auf ein Minimum reduzieren
» Als mein Sohn Simon zehn Monate alt war, wurde bei mir eine Borreliose diagnostiziert und ich musste 14 Tage lang Antibiotika nehmen. Mein Arzt riet mir, das Stillen auf ein Minimum zu reduzieren, da die für mich notwendigen Medikamente in die Muttermilch übergehen würden. Ich reagierte leicht panisch, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass Simon dies akzeptieren würde. Aber er tat es! Er hatte keinerlei Probleme damit, ab sofort nur noch einmal am Tag gestillt zu werden. Der Arzt empfahl mir Phytolacca-Globuli und gab mir den Tipp, täglich eine Tasse Salbeitee zu trinken. Mit beidem kam ich sehr gut klar. In den ersten Tagen musste ich die Brust ab und zu von Hand ausstreichen, dann hatte sich der Körper umgestellt .
Die
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