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Stillen

Stillen

Titel: Stillen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Schweitzer
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beim Saugen entstandene Vakuum im Mund Ihres Kindes zu lösen, schieben sie am Ende der Stillmahlzeit Ihren kleinen Finger vorsichtig in seinen Mundwinkel. Damit bewirken Sie, dass sich der feste Lippenschluss öffnet und Ihr Baby die Brustwarze schonend loslässt.
Was tun, wenn die Brustwarzen trotzdem wund sind?
    Sind Ihre Brustwarzen wund geworden, müssen Sie nicht gleich ans Abstillen denken. Verschiedene Maßnahmen können helfen:
Wenn Sie Ihr Kind häufiger zum Stillen anlegen, saugt es nicht allzu gierig, wodurch Ihre Brustwarze etwas geschont wird. In diesem Fall sollten Sie die Stilldauer vorübergehend verkürzen, dafür aber häufiger anlegen.
Stützen Sie Ihre Brust während des Stillens, ohne Druck auszuüben, im C-Griff (s. Seite 33). Dies trägt dazu bei, dass die Brustwarze im Mund Ihres Babys nicht so leicht verrutscht.
Durch Erwärmen der Brust vor dem Stillen wird der Milchspendereflex unterstützt. Ihr Baby braucht dann nicht so kräftig zu saugen, um die Milch zum Fließen zu bringen.
Eine Brustmassage mit anschließendem Ausdrücken einiger Tropfen Muttermilch oder ein kurzes Anpumpen mit einer sanften Milchpumpe kann ebenfalls helfen, den Milchspendereflex auszulösen. Sicherlich wird Ihre Hebamme Sie anfangs gerne anleiten, wie Sie Ihre Brust (siehe Seite 71) selbst effektiv massieren können.
Bieten Sie Ihrem Kind zuerst die weniger schmerzhafte Brustwarze an. Der Milchspendereflex ist dann beim Wechsel zur anderen Brustseite schon ausgelöst.
Kontrollieren Sie auch während der Stillmahlzeit immer wieder das korrekte Einhalten der Stillposition.
Tragen Sie zwischen den Stillmahlzeiten einen guten »Brustwarzenschoner«. Diese aus weichem Silikon gefertigten Auflagen bieten Schutz vor schmerzhafter Reibung an der Kleidung, lassen eine Luftzirkulation zu und verhindern somit Staunässe an Ihrer Brustwarze. Dadurch kann die Warze besser abheilen. Das Tragen von Stilleinlagen aus Wolle/Seide (siehe S. 22) trägt auch dazu bei,eine Abheilung wunder Brustwarzen zu erreichen. Diese Wolle/Seide-Einlagen sind ebenfalls luftdurchlässig und lassen bereits wunde Warzen abheilen.
Brustwarzensalbe oder Wollfett (erhältlich in der Apotheke) können mitunter auch zum Heilungsprozess beitragen.
Wenn Sie Ihre Milch abpumpen, um die Brustwarze zu schonen, achten Sie bitte darauf, dass Sie eine korrekt sitzende Brusthaube verwenden. Mit einer Spezialbrusthaube aus weichem Silikon lässt sich die Milch besonders sanft abpumpen. Um das Haubenproblem gänzlich zu umgehen, bleibt Ihnen jedoch auch die Möglichkeit, Ihre Brust von Hand zu entleeren.
Nach meiner Erfahrung unterstützen homöopathische Präparate (siehe S. 105) in vielen Fällen den Wundheilungsprozess. Informieren Sie sich bei Ihrer Hebamme oder in der Apotheke nach der Möglichkeit der innerlichen und äußerlichen Anwendung dieser Mittel.
    Eine Zunge aus Schmirgelpapier
    » Schon in den ersten Tagen nach der Geburt unserer Tochter tat mir das Ansaugen weh und bei jedem Stillversuch wurden die Schmerzen heftiger. Es schien mir, als hätte die Kleine eine Zunge aus Schmirgelpapier. Am vierten Tag hatte eine Krankenschwester Verständnis dafür, dass das Anlegen unserer Tochter für mich zu schmerzhaft war. Sie bot mir an, meine Brust mit einer elektrischen Pumpe auszupumpen. Nun konnte ich endlich selbst festlegen, wie stark gesaugt wurde. Ein Trichter umschloss meine Brustwarze und mit einem zarten Sog kam Tröpfchen für Tröpfchen aus meiner Brust. Ich brauchte 45 Minuten, um auf diese Weise 20 ml Kolostrum abpumpen zu können. Am nächsten Tag steigerte ich die Saugleistung der Pumpe langsam bis auf die höchst einstellbare Stufe und fütterte meiner Tochter nach jedem Pumpen die so gewonnene Milch mit einer Flasche. Nach Tagen scheinbar erfolglosen Stillens hatte ich endlich das Gefühl, die Kleine satt zu bekommen .
    Plötzlich war unser kleiner Schatz zufrieden.
    Zu Hause pumpte ich dann weiterhin ab und fütterte Cleo mit Muttermilch aus der Flasche. Da unsere Tochter vor dem Verlassen des Hauses ausgiebig getrunken hatte, war ich überrascht, als sie plötzlich während eines Einkaufsbummels bitterlich weinte. Ich hatte keine Muttermilchflasche dabei. Trotz der Angst vor den erwarteten Schmerzen nahm ich vor lauter Verzweiflung all meinen Mut zusammen, setzte mich in eine Umkleidekabine und legte mein Baby zum ersten Mal nach unserer Entlassung aus der Klinik wieder an meine Brust an. Ich konnte es kaum fassen! Kein Schmerz – nur ein

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