Stillen
Luft und Licht an die befallenen Stellen zu lassen, fördert den Heilungsprozess.
Brennende, stechende Schmerzen beim Stillen lassen vermuten, dass auch Ihre Milchgänge mit Soor infiziert sind. Obwohl auch dann nichts dagegen spricht, weiterzustillen, ist hierbei ebenso eine medizinische Behandlung unumgänglich. Obwohl eine Soorinfektion sehr unangenehm, hartnäckig und langwierig sein kann, ist sie keine ernsthafte oder gar bedrohliche Erkrankung. Abstillen ist daher nicht erforderlich!
Milchstau
Ein Milchstau entsteht, wenn sich restliche, nicht entnommene Muttermilch in den Brüsten sammelt und der Druck in den Milchbläschen (Alveolen) steigt. Obwohl sich ein Milchstau zu jeder Zeit der Stillperiode einstellen kann, tritt er am häufigsten in den ersten Wochen nach der Geburt auf. Bei einer solchen Stauung ist entweder die gesamte Brust schmerzhaft geschwollen oder es treten einzelne verhärtete und gerötete Stellen auf, unter denen druckempfindliche Knoten zu tasten sind. Ein Milchstau muss sofort behandelt werden, da sich ohne effektive Maßnahmen rasch aus einem leicht in den Griff zu bekommenden Stau eine Brustentzündung (Mastitis) entwickeln kann. Ein Milchstau kann mit einem grippeähnlichen Zustand einhergehen. Daher sollten stillende Mütter bei Symptomen wie etwaAbgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen oder Fieber ihre Brust sehr genau beobachten.
Mögliche Ursachen des Milchstaus
Aus verschiedenen Gründen kann der Milchspendereflex gestört sein, was bedeutet, dass der Milchvorrat und die ständig weiter produzierte Milch nicht wie gewünscht abfließen können. Mögliche Ursachen können sein:
Körperliche oder seelische Überlastung Oft wird durch seelische und körperliche Überlastung die Ausschüttung des Hormons Oxytocin gehemmt. Da dieses Hormon für das »Loslassen« der bereits gebildeten Milch verantwortlich ist, kann es vorkommen, dass trotz effektiven Saugens des Babys ein Teil der Milch in der Brust verbleibt. Versuchen Sie, sich zu entspannen und bemühen Sie sich möglichst, weiteren Stress und Überarbeitung zu vermeiden.
Schmerzen Manchmal führen Schmerzen, beispielsweise an der Dammnaht, dazu, dass eine zu hohe Adrenalinausschüttung den Milchspendereflex blockiert. Ein kurzzeitig eingenommenes stillverträgliches Schmerzmittel (z. B. Paracetamol) kann helfen, die Milch wieder besser fließen zu lassen.
Falscher Rhythmus Eine andere Ursache liegt oft darin, dass das Baby nicht nach Bedarf oder nicht korrekt angelegt wird. Richten Sie sich daher bei der Häufigkeit und der Dauer der Stillmahlzeit nicht zu sehr nach der Uhrzeit. Teilen Sie sich den Tag nach der inneren Uhr und nach dem Schlaf-wach-Rhythmus des Kindes ein. Zu lange nächtliche Stillpausen sind manchmal der Grund dafür, dass stillende Mütter morgens unter zu stark gefüllten Brüsten leiden, die das Baby nicht ausreichend leeren kann. Kontrollieren Sie weiterhin bei jedem Anlegen, ob Ihre Stillposition korrekt ist.
Versuchen Sie, weiter zu stillen
Wenn sich die Milch in Ihrer Brust gestaut hat, ist es wichtig, umgehend folgende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Legen Sie sich, wenn möglich, schon bei den ersten Anzeichen eines Milchstaus mit Ihrem Baby ins Bett. Sie brauchen auf jeden Fall viel Ruhe und Entspannung, bis die Beschwerden völlig abgeklungen sind.
Bemühen Sie sich, Ihre Brust gründlich zu entleeren. Stillen Sie Ihr Kind tagsüber mindestens alle zwei Stunden, wobei auch in der Nacht keine zu langen Pausen eingelegt werden sollten.
Lassen Sie Ihr Baby zuerst an der »gestauten« Brust trinken.
Wählen Sie eine Stillposition, bei der der Unterkiefer Ihres Kindes zur gestauten Stelle hin gerichtet ist. Falls sich die Verhärtung an der Unterseite Ihrer Brust befindet, ist es ratsam, im Liegen oder in der »Hoppe-Reiter-Position« zu stillen; liegt die verhärtete Stelle außen, ist die »Footballposition« (siehe S. 33) am günstigsten.
Vermeidung von Stress
» Pünktlich zum Geburtstermin wurde unser Sohn Dominik bei uns zu Hause geboren. Durch die Stillzeit mit unserer Tochter Rebecca war ich inzwischen eine still erfahrene Mutter; da ich aus den Fehlern, die wegen mangelnder Kenntnisse entstanden waren, vieles gelernt hatte. Doch trotz aller Erfahrung war auch bei unserem Sohn jedes Anlegen ein Geduldsspiel .
Manchmal dauerte es einige Minuten und ich musste immer wieder neu anlegen, bis Dominik die Brustwarze endlich richtig im Mund hatte .
Wir überstanden diese
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