Stillen
Startbedingungen für alle Mütter und Babys und damit auch für das Stillen zu verbessern, haben die WHO und UNICEF 1991 die Initiative »Baby-Friendly-Hospital« (BFHI) gegründet. Durch die Verbesserung der Bedingungen soll allen Frauen das Stillen ermöglicht werden. Seit 1994 ist die Initiative auch in Deutschland unter dem Namen »Babyfreundliches Krankenhaus« vertreten. Besondere Leistungen »Babyfreundlicher Krankenhäuser« sind:
Das Personal wird besonders gut geschult, um Ihnen zu zeigen, wie Sie ihr Kind korrekt anlegen und wie Sie die Milchbildung aufrechterhalten, falls Sie von Ihrem Baby kurzzeitig getrennt sind.
Gleich nach der Geburt kommt das Neugeborene auf den Bauch der Mutter und darf dort mindestens eine Stunde lang ungestört bleiben, bis es seine erste Stillerfahrung gemacht hat.
Den neugeborenen Kindern wird weder Flüssigkeit noch sonstige Nahrung zusätzlich zur Muttermilch gegeben (wenndies nicht aus gesundheitlichen Gründen angezeigt ist).
Die Neugeborenen erhalten weder Gummisauger noch Schnuller.
Mutter und Baby bleiben Tag und Nacht zusammen (»24-Stunden-Rooming-in«).
Nach der Entlassung wird eine weitere Betreuung angeboten, z. B. mit Stillcafés, Adressen von Stillgruppen oder einer ambulanten Stillberatung.
Babyfreundliche Krankenhäuser erkennen Sie am Gütesiegel »Babyfreundlich« und am Picasso-Motiv »Maternity«. Für werdende Eltern ist das eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Auswahl der geeigneten Geburtsklinik. Immer mehr Geburtskliniken sind auch in Deutschland als »Babyfreundliches Krankenhaus« anerkannt; viele Einrichtungen setzen schon eine ganze Reihe der von der Initiative geforderten Punkte um und streben diese Auszeichnung an. Fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihren Frauenarzt.
Die Vorbereitung der Brust
Im Idealfall untersucht Ihr Arzt oder Ihre Hebamme schon in der Schwangerschaft Ihre Brustwarze auf Besonderheiten. Falls diese Untersuchung keine Auffälligkeiten ergibt, genügt es, die Brustwarzen mit einfachsten Maßnahmen auf die spätere Beanspruchung vorzubereiten. Entscheiden und testen Sie selbst, was Ihnen guttut. Ihr subjektives Wohlbefinden ist maßgebend!
Lassen Sie regelmäßig Luft und Sonnenlicht an Ihre Brustwarze. Dies wird sie widerstandsfähiger machen und somit auf die spätere Beanspruchung vorbereiten.
Reinigen Sie die Brust lediglich mit klarem Wasser, um die natürliche Schutzschicht der Haut zu bewahren.
Beugen Sie Dehnungsstreifen am Busen durch gelegentliche Handmassagen mit geeigneten Ölen vor. Tragen Sie hierbei ein unparfümiertes Massageöl (z. B. Freiöl ® ) auf und verteilen Sie es mit kleinen kreisenden Bewegungen vom Brustansatz zur vorderen Brust hin. Durch leichten Druck können Sie eine sanfte Dehnung des Unterhautfettgewebes bewirken. Sparen Sie den Bereich der Brustwarze aus.
GUT ZU WISSEN
Stillen nach einer Brustoperation?
Falls Sie zu dem Kreis schwangerer Frauen gehören, die sich einer Brustoperation (z. B. einer Brustverkleinerung) unterzogen haben, sollten Sie mit dem behandelnden Arzt abklären, ob möglicherweise durchtrennte Milchgänge Schwierigkeiten beim Stillen erwarten lassen oder gar das Stillen an der operierten Brust völlig unmöglich ist.
Verzichten Sie gelegentlich auf das Tragen eines BHs. Bedingt durch Ihre körperlichen Bewegungen reibt die Brustwarze dann an Ihrer Kleidung und kann sich so an die stärkere Beanspruchung durch das Saugen Ihres Kindes gewöhnen.
Wenn Sie nicht auf den stützenden Effekt des BHs verzichten möchten, schneiden Sie ein kleines Stoffstück aus der Mitte des BH-Körbchens aus. Beim Tragen dieses BHs liegt Ihre Brustwarze frei und härtet sich so ebenfalls durch die Reibung an der Kleidung ab.
Verschiedene Brustwarzenformen Manche Brustwarzenformen können zu Problemen beim Stillen führen:
Als Flachwarzen werden Brustwarzen bezeichnet, die bei Stimulation oder Kälte nicht hervorstehen oder sich nicht aufrichten.
Hohlwarzen (Schlupfwarzen) sind Brustwarzen, die sich beim Zusammenpressen des Warzenhofes eher zurückziehen als hervorstehen.
Sie können aber schon frühzeitig etwas tun, damit Ihr Baby später beim Stillen besser ansaugen kann. Sprechen Sie mit der Hebamme oder einer Stillberaterin über die Verwendung spezieller Stillhilfen wie etwa Brustwarzenformer, die Ihre Warzen bereits während der Schwangerschaft darauf »trainieren«, besser hervorzustehen. Bedenken Sie, dass sowohl das korrekte Anlegen unmittelbar nach der Geburt als auch das Vermeiden,
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