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Stimmen

Stimmen

Titel: Stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Porsche unglaublich laut vor. Eine warme Brise strich seufzend über das Gelände. Im Flaubert-Haus war nur ein einziges Fenster beleuchtet, die Lampen am Portal und auf der Veranda waren ausgeschaltet. Die Schatten des Mondes huschten quer über die weite Rasenfläche. Peter verfolgte ihre verwischten Umrisse mit einem merkwürdigen Gefühl von Skepsis: Wie konnte er sicher sein, dass es wirklich nur Wolken waren? Vielleicht trieb etwas ebenso Riesiges über ihn hinweg, lauerte auf eine durchlässige, ungeschützte Stelle…
    Er zwang sich, nicht daran zu denken. El Cid war schon schlimm genug: Mit einem Ausdruck hochmütiger Wachsamkeit blickte er finster über die glänzenden Blätter des Oleanders hinweg, während der linke Huf seines Pferdes hoch über der Straße schwebte.
     
    •
     
    Er parkte den Wagen ganz hinten an der gepflasterten, kreisrunden Auffahrt und schaltete den Motor ab. Das Gelände lag außergewöhnlich still da. Nachdem er die Tür aufgemacht und ein Bein herausgestreckt hatte, hielt er inne, um nochmals zu lauschen, wie eine Katze, die überlegt, ob sie sich durch eine offene Tür schleichen soll oder nicht. Es mochte ja sein, dass seine Sinne jetzt außerordentlich geschärft waren, aber er durfte sich nicht darauf verlassen. Wie konnte er es sicher wissen, ehe er etwas Bestimmtes vernahm? Doch das einzige Geräusch, das er hörte, war das Scharren seines Schuhs auf dem Steinboden – das und ein fernes Raunen von Blättern.
    Der Mond verschwand hinter den Wolken. Teile des Anwesens, Bäume und Hügel, waren noch in Licht getaucht, aber von seinem Platz im Wagen aus konnte er so gut wie nichts erkennen.
    Als er sich aus dem Wagen schob und die Tür so leise wie möglich schloss, schalteten sich die Lampen auf der Veranda ein, die mit Geräusch- und Bewegungsmeldern verbunden waren. Große helle Ovale huschten über die Kalk- und Ziegelsteine. Hin und wieder beauftragten Joseph und Michelle einen Sicherheitsdienst damit, nachts auf dem Gelände zu patrouillieren, doch Peter konnte niemand entdecken. Allzu viele und allzu offensichtliche Überwachungsmaßnahmen waren Joseph zuwider. »Allmählich bekomme ich schon Platzangst«, hatte er Peter irgendwann erzählt. »Direkt vor meiner Nase mag ich weder irgendwelche Bullen noch Mauern haben.«
    Hastig ging Peter über die Steinfliesen zur Treppe des Flaubert-Hauses hinüber. Nachdem er die Stufen mit großen Sprüngen genommen hatte und in helleres Licht gelangt war, gab er auf der Tastatur neben der Gegensprechanlage einen Code ein, der dafür sorgte, dass es direkt in Josephs Schlafzimmer läutete. Er wartete fünf Minuten: keine Antwort.
    Schließlich zog er den Schlüsselring aus der Jackentasche und fummelte so lange herum, bis er ihn von einem losen Faden, der ihn fest hielt, befreit hatte. Eine Hand gegen die schwere Eichentür gestemmt, steckte er den dicken Messingschlüssel in das passende Schloss. Insgesamt gab es hier drei Schlösser, alle elektronisch kodiert, aber keines gab nach.
    Während er zurücktrat, blickte er hastig hinter sich. Niemand auf dem Rasen, auf dem Kreisel der Auffahrt oder auf der Straße zum Haupttor. Er fragte sich, ob es nicht am besten wäre, einfach wieder in den Wagen zu steigen und es morgen erneut zu versuchen. Vielleicht hatte Michelle alles dicht gemacht, die Codes für Eingang und Türen so verändert, dass kein Zutritt mehr möglich war, und das Haus fest verriegelt. Aber falls dem so war, wie hatte er dann das Haupttor passieren können?
    Joseph. Was, wenn die Probleme seiner Vergangenheit ihn wieder eingeholt haben? Was, wenn Michelle oder beiden etwas zugestoßen ist?
    Probeweise, nur um einen letzten Versuch zu unternehmen, hob Peter die Hand und drückte nochmals gegen die Tür, diesmal fester. Sie gab nach. Mit hochgezogenen Schultern trat er einen Schritt zurück, da er auf das Losschrillen von Sirenen wartete. Doch alles blieb still. Die Alarmanlagen des Hauses waren ausgeschaltet.
    Die Tür schwang ächzend zurück, auf ihn zu, so dass nur ein Spalt offen blieb. Er drückte erneut dagegen. »Hallo, ich bin’s, Peter!«, rief er in den Eingang und dahinter liegenden Flur. »He, die Alarmanlagen sind außer Betrieb!«
    Nachdem er einige Sekunden abgewartet hatte, brüllte er: »Joseph, Michelle, ich bin’s, Peter. Wenn ich hereinkomme, schießt bitte nicht auf mich, ja?« Joseph besaß Schusswaffen, und Michelle hatte zweifellos Zugang dazu. Irgendjemand war bereits ins Haus gelangt,

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