Stimmt's?
Haar- und Staubbüschel. Oft sind solche Halluzinationen verbunden mit einer haptischen Täuschung – also etwa der Vorstellung, dass Insekten über den Arm krabbeln.
Warum bei Alkoholikern vor allem diese optischen Halluzinationen auftreten und nicht etwa akustische Trugvorstellungen, wie sie Schizophrene haben, ist letztlich noch nicht geklärt. Strik vermutet,dass es sich beim Delir um eine allgemeine Übererregung des Kortex im Gehirn handelt, und darin nimmt die visuelle Abteilung den weitaus größten Raum ein. Bei halluzinierenden Schizophrenen wurde dagegen eine Fehlfunktion von Hirnregionen nachgewiesen, die nur für das Gehör zuständig sind.
Man kann die visuellen Trugbilder der Alkoholiker übrigens auch regelrecht provozieren: Hält man ihnen ein weißes Blatt Papier vor und bittet sie, es vorzulesen, so werden viele einen Text sehen und ihn zu rezitieren beginnen.
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Die Niederländer haben besonders viele Wohnwagen
Stimmt. Wenn im Sommer auf den deutschen Autobahnen wieder die Wohnwagen mit den gelben Nummernschildern gen Süden zuckeln, dann fragt sich so mancher, ob denn nun tatsächlich das gesamte Nachbarland im rollenden Heim unterwegs ist. Über die Niederländer in ihren beweglichen Behausungen werden gern Witze gemacht. Doch ein Blick auf die Statistiken des Caravaning Industrie Verbands zeigt, dass man die Sache differenzierter betrachten muss.
Dieser Verband erfasst jährlich die Verkäufe und den Bestand an Campingfahrzeugen. Und tatsächlich gehören die Niederlande zu den Staaten mit der höchsten Wohnwagendichte. Auf 34 Niederländer kommt ein Wohnanhänger; in Deutschland müssen sich rechnerisch 85 Bürger ein solches Gefährt teilen. Aber damit sind sie nicht der Spitzenreiter in Europa: Die Schweden besitzen, bezogen auf die Bevölkerung, noch mehr Wohnwagen, und die Dänen fast genauso viele. Die skandinavischen Nachbarn (auch Norweger und Finnen campen gern mobil) sehen wir nur nicht so oft, weil es sie geographiebedingt nicht so weit nach Süden verschlägt.
Eine weitere Besonderheit enthüllt ein Blick auf die Statistik derWohnmobile, also der motorisierten Camper. Da liegen die Niederländer nämlich nur im europäischen Mittelfeld, weit hinter den Deutschen; führend sind da die Belgier. Fast zehnmal so viele Caravans wie Reisemobile gibt es in den Niederlanden – in Deutschland beträgt der Faktor 2,2. Dass Holländer den Anhänger bevorzugen, ist keine reine Geschmacksfrage: In den Niederlanden gibt es auf alle neuen Kraftfahrzeuge eine deftige Luxussteuer von bis zu 45 Prozent. Bei einem Wohnmobil macht diese Steuer locker einen fünfstelligen Betrag aus, die Anhänger dagegen sind steuerfrei. Da überlegt es sich der Campingfreund zweimal, ob ihm der mobile Komfort wirklich so viel wert ist.
Wolkenkratzer schwanken bei Sturm an der Spitze um einige Meter hin und her
Stimmt nicht. «Für die höchsten europäischen Hochhäuser liegt dieser Wert eher im Bereich von etwa zehn Zentimetern», erzählt Uwe Weitkemper, der sich an der TH Aachen mit Baustatik beschäftigt.
Aber diese «Kopfauslenkung» ist auch gar nicht das wesentliche Kriterium bei der Festlegung der Steifigkeit von Hochhäusern. Eine langsame, große Schwankung empfinden Menschen nämlich als weniger unangenehm als eine kleine, schnelle. Das liegt daran, dass wir eine gleichförmige Bewegung kaum wahrnehmen, sondern vor allem die Beschleunigung, die der Körper beim Schwanken erfährt. Und da liegt der Grenzwert, an den sich die Konstrukteure im Allgemeinen halten, bei etwa 0,1 m/s 2 – darüber wird’s ungemütlich. Wenn das Haus an der Spitze mit diesem Wert beschleunigt wird, dann wackelt es in einer Sekunde um lediglich fünf Zentimeter.
Selbst im allerstärksten Sturm wird es nicht viel schlimmer: Nach amerikanischen Bestimmungen darf sich auch bei Erdbeben und Hurrikansein Stockwerk gegenüber dem darunterliegenden um maximal 0,5 Prozent der Stockwerkshöhe verschieben. Wenn dieser Extremwert in allen Etagen gleichzeitig erreicht wird (was nach Weitkempers Aussage kaum möglich ist), so schwankt ein 30 0-Meter -Wolkenkratzer an der Spitze um 1,50 Meter. Aber bis es so weit kommt, sind wahrscheinlich schon alle Menschen in Panik aus dem Haus gestürmt.
Wunden heilen besser an der Luft
Stimmt nicht. «Es ist ein Ammenmärchen, dass Wunden an der Luft am besten heilen», sagt der Expräsident der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und
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