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STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

Titel: STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Stevens
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pochte, sein Kopf hämmerte und seine linke Schulter fühlte sich an, als würde sie gerade durchbohrt. Ich muss am Leben sein , dachte er. Sterben kann nicht so wehtun .
    Langsam öffnete er die Augen. Er blinzelte ein paar Mal, um sie scharfzustellen, und blickte dann hinauf in den Himmel, der merkwürdigerweise mit Styropor verkleidet war. Als er versuchte, den Kopf zu drehen, jagte ein qualvoller Schmerz seinen Hals hinauf und stach ihn in den Schädel. Er entspannte die Nackenmuskulatur und sah sich vorsichtig um.
    Er befand sich in einem quadratischen Raum mit weißen Wänden und blauem Linoleumboden. In einer Ecke des Raumes standen ein tragbarer Fernseher, eine kleine Kommode und ein anscheinend schon etwas in die Jahre gekommener Sessel. An einer seiner Fingerspitzen war eine Klemme befestigt, die über ein Kabel an einen LCD -Monitor angeschlossen war. Ein zweiter Monitor war mit den Elektroden auf seiner Brust verbunden.
    Die Tür öffnete sich und Archies Oma eilte ins Zimmer, eine Tasse Tee und eine Ausgabe der Daily Mail in den Händen. Sie sah schwach und müde aus. Ihre Haut war blass, beinahe grau und ihre Augen waren geschwollen.
    Archie versuchte »Hallo Oma« zu sagen, brachte aber kein Wort heraus. Er benetzte seinen Mund mit Speichel, schluckte und versuchte es noch einmal. Dieses Mal gelang ihm ein krächzendes Flüstern.
    Â»Sieh mal an, wer sich doch noch entschieden hat, die Augen aufzumachen.« Megan Hunt strahlte, setzte ihre Tasse ab und legte ihre Hand in seine. »Wie fühlst du dich, Faulpelz?«
    Â»Mir tut alles weh«, krächzte Archie.
    Â»Du hattest einen schrecklichen Unfall, Archie. Du bist jetzt im Krankenhaus.«
    Â»Da bin ich aber erleichtert!« Archie zuckte vor Schmerz zusammen. »Ich dachte schon, das wäre mein Zimmer, und habe mich gefragt, was für eine Flasche von Innenarchitekt du da angestellt hast.«
    Auch wenn Archies Oma lächelte, sprachen ihre Sorgenfalten Bände. »Kannst du dich daran erinnern, was passiert ist?«, fragte sie behutsam.
    Archie nickte vorsichtig. »Die Streife wollte uns anhalten«, sagte er stirnrunzelnd.
    Seine Oma nickte. »Die Polizeiwache in Christchurch hatte ein paar Beamte losgeschickt, die mit deinem Vater sprechen sollten, aber anscheinend weiß keiner so genau, worum es da ging.«
    Â»Papa wollte nicht anhalten«, erklärte Archie verwirrt. »Erst haben sie uns verfolgt, dann haben sie uns abgedrängt. Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie sich das Auto überschlagen hat, aber danach ist alles weg. Ich habe Papa gesagt, dass er anhalten soll, aber …«
    Â»Er wird seine Gründe gehabt haben. Er hätte nie unüberlegt gehandelt – besonders, weil du mit im Auto warst. Er hat dich über alles geliebt.«
    Archie wurde schlecht, als er merkte, dass seine Oma seine Hand fester drückte.
    Â»Du meinst, er liebt mich über alles«, korrigierte er schnell. »Du hast gesagt, dass er mich über alles geliebt hat. Aber du meintest liebt . Oder, Oma?«
    Als Archie seine Oma gegen die Tränen ankämpfen sah, hatte er das Gefühl, in ein tiefes Loch zu fallen.
    Â»Es tut mir leid, Schatz«, sagte sie leise. »Es tut mir so leid.«
    Eine Stunde später starrte Archie immer noch an die styroporverkleidete Decke und versuchte, mit der schrecklichen Nachricht zurechtzukommen. Es war kaum drei Jahre her, dass seine Mutter bei einem Unfall mit Fahrerflucht ums Leben gekommen war, und das Leben ohne sie war etwas, das ihm noch immer zu schaffen machte. Auch wenn er sich an manchen Tagen besser fühlte als an anderen, kam er immer wieder an einen Punkt, an dem er sie so sehr vermisste, dass er befürchtete, daran zugrunde zu gehen. In diesen schweren Momenten war sein Vater sein einziger Antrieb gewesen.
    Ein Teil von Archie hatte versucht, weiter zu funktionieren und sich so die Anerkennung seines Vaters zu sichern, während der andere Teil von ihm vermutet hatte, dass sein Vater genau wie er eine Schulter zum Anlehnen brauchte.
    Seit dem Tod von Archies Mutter hatte sich sein Vater zurückgezogen und war ernster geworden. Er schien von der nun alleinigen Verantwortung für seinen Sohn so belastet, dass Umarmungen und Blödeleien ihn einfach überforderten.
    Archie erinnerte sich an die letzten Worte, die er mit seinem Vater gewechselt hatte, und ihn überkam das Gefühl, dass sein Vater zum

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