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STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

Titel: STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Stevens
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Zeitpunkt seines Todes tief von ihm enttäuscht gewesen war. Unter quälenden Schmerzen rollte er sich auf die Seite und schob seine Hände unter das Kopfkissen. Auf dem Nachtschrank lagen sein Laptop, ein Stapel Bücher und ein paar Spiele, die seine Oma ihm mitgebracht hatte.
    Seine Oma hatte ihm erklärt, dass ein dichtes Gebüsch seinen Aufprall abgefedert hatte, als er aus dem Auto geschleudert worden war. Der Audi war über eine Klippe hinab ins Meer gestürzt. Militärtaucher hatten das Auto untersucht, die sterblichen Überreste seines Vaters aber nicht gefunden. Daher vermutete die Polizei, dass die starke Strömung ihn aus dem Fahrzeug getrieben hatte.
    Archies leerer Blick konzentrierte sich auf den Monitor, der seine Herzfrequenz anzeigte, die konstant bei achtundfünfzig Schlägen pro Minute lag. Sein Vater konnte einfach nicht tot sein, dachte er trotzig. Wenn er in der Lage gewesen war, all die Kampfeinsätze auf feindlichem Gebiet zu überleben, konnte er doch jetzt nicht bei einem ganz normalen Autounfall sterben. Und außerdem war seine Leiche ja immer noch nicht gefunden worden.
    Er konnte nicht glauben, dass sein Vater tot war. Er wollte es nicht glauben.
    Während er weiter auf die Anzeige starrte, kam ihm eine Idee, die seinen Puls unmittelbar auf hundert ansteigen ließ.
    Archie ignorierte die Schmerzen in seinen Knochen so gut es ging, setzte sich aufrecht hin und streckte eine Hand in Richtung Nachtschrank aus. Er zog den Laptop unter dem Stapel Bücher hervor, legte ihn sich auf den Schoß und klappte ihn auf. Der Bildschirm erwachte zum Leben und schon hüpften Archies Finger über die Tastatur.
    Wenig später hatte er die Homepage der RAF Universität in Cranfield aufgerufen. Nur wenige Klicks waren nötig, um von dort auf eine Seite mit dem Titel »Physiologische Studien in der Luftfahrt« zu kommen. Hier wurde er nach seiner E-Mail-Adresse gefragt. Die Tasten klimperten, als er die Adresse seines Vaters eingab. Doch dann erstarrten seine Finger, als er ein weiteres Eingabefeld auf dem Bildschirm bemerkte:
Passwort
    Er hätte wissen müssen, dass die für die Studien gesammelten Daten nicht öffentlich einsehbar waren. »Wie wäre es damit«, murmelte er, gab das Wort Dragonfly ein und klickte auf Absenden.
    Ein Fenster mit einer rot geschriebenen Nachricht poppte auf dem Bildschirm auf:
Das von Ihnen eingegebene Passwort ist falsch.
    Archie biss sich auf die Lippe. Er trug seinen eigenen Namen in das Eingabefeld ein, aber auch dieser wurde abgewiesen. Als er Lara , den Vornamen seiner Mutter, eingab, geschah dasselbe. Auch einige weitere Versuche mit den Namen bekannter Sportler, Entdecker und Piloten, die sein Vater seines Wissens nach verehrte, schlugen fehl.
    Archie änderte nun seine Taktik und tippte einige wichtige Daten ein: Sein eigenes Geburtsdatum und das seines Vaters, den Hochzeitstag seiner Eltern, den Tag, an dem die Mondlandung stattgefunden hatte, und die Bezeichnungen aller Flugstaffeln, denen sein Vater je angehört hatte. Als er auch so nicht weiterkam, versuchte er es mit Namen und Daten in unzähligen Kombinationen – die Namen sowohl klein- als auch großgeschrieben, mit den Zahlen am Anfang oder am Ende. In seiner Verzweiflung gab er auch Begriffe aus der Luftfahrt wie Querruder, Looping und Horizont ein. Alles abgelehnt.
    Archie lehnte sich in den frisch gewaschenen, weißen Kopfkissen zurück und seufzte. Er spürte, wie er schwitzte, als er auf den blinkenden Mauszeiger sah, verwirrt und geschlagen. Als er den Laptop schon wieder zumachen wollte, bemerkte er im unteren Bereich seines Bildschirms den kleingedruckten Text:
Passwort vergessen?
    Die Hoffnung in Archie flammte wieder auf. Er klickte auf den Text und hielt die Luft an, als er den Hinweis seines Vaters las.
Ich trage es am Arm.
    Archie wusste sofort, was gemeint war.
    Sein Vater hatte ihm oft erzählt, dass es Liebe auf den ersten Blick war, als er seine Mutter an der Uni kennengelernt hatte. Eines Abends war Richard mit ein paar Freunden unterwegs gewesen, und wie es der Zufall wollte, kamen sie bei einem Tätowierer vorbei, der rund um die Uhr geöffnet hatte. Für Richard war das die perfekte Möglichkeit, um Lara zu zeigen, wie ernst es ihm mit ihr war. Als er ihr am nächsten Morgen seine Tätowierung zeigte, hatte Archies Mutter gescherzt, dass es zwar eine rührende Geste sei, sie nächstes

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