STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom
der Fischjunge mit dem schuppigen Kopf und dem kreisrunden, weit offenstehenden Mund, die Glupschaugen auf die StraÃenecke gerichtet.
»Ich glaube nicht, dass er noch auftaucht«, flüsterte er. »Ich würde sagen, wir sind ihm entkommen.«
»Okay«, sagte Archie unsicher. »Wenn ich fragen darf ⦠vor wem rennst du eigentlich davon?«
Der Junge wandte seinen Blick von der StraÃenecke ab und schaute Archie an. »Ist doch egal.«
»Wie, egal?«, fragte Archie.
»Vor wem auch immer â¦Â« Der Fischjunge schien verunsichert. »Ich weià das eigentlich auch nicht so genau. Ich bin losgerannt, als du geschrien hast: âºLauf!â¹ Das erschien mir ganz vernünftig â besonders weil dieser komische, schlaksige Typ da unterwegs war. Der hat mir gar nicht gefallen.«
»Aber du warst doch auf seiner Seite«, sagte Barney.
»Auf wessen Seite?«
»Von dem komischen, schlaksigen Typen.«
»War da ein komischer, schlaksiger Typ?«
»Ja sicher.« Archie schob seine Brille zurecht. »Wir sind vor euch beiden geflüchtet.«
»Echt?« Der sonderbare Junge war sichtlich getroffen. »Aber warum solltet ihr vor mir davonlaufen?«
»Ãhm, weil du mich angegriffen hast?«, half Archie ihm auf die Sprünge.
»Du hast angefangen. Ich hab vielleicht ein schlechtes Gedächtnis, aber daran kann ich mich genau erinnern. Du hast mich am Arm festgehalten, und als ich mich umgedreht habe, hast du mich k.o. geschlagen.«
»Das stimmt«, gab Archie schuldbewusst zu. »Tut mir leid. Aber das habe ich nur gemacht, weil ich dachte , dass du mich angreifen würdest.«
»Wie kommst du denn darauf?«
»Ãhm, keine Ahnung«, sagte Barney streng. »Es könnte was damit zu tun haben, dass du einen unschuldigen Mann gefesselt und auf den Rücksitz eines Autos geschoben hast?«
Der Junge blickte entsetzt drein. »Was für einen Mann?«
»Den Typen, den du mit dem Schlaks zusammen aus der Galerie geschleift hast«, sagte Barney.
»Was für eine Galerie denn überhaupt? Und wer ist dieser Schlaks?«
Archie wurde klar, dass der schuppige Jugendliche immer verwirrter und verzweifelter wurde, je länger Barney und er ihn mit Fragen bombardierten. Archie war sich sicher, dass mehr dahintersteckte. Er schlug vor, irgendwo etwas essen zu gehen. Bei einem Italiener in der Nähe setzten sie sich an einen Tisch in der Ecke und bestellten drei Pizzen.
»Wir haben uns noch gar nicht richtig vorgestellt.« Archie lächelte. »Ich bin Archie und das ist Barney.«
Barney streckte ihm die Hand entgegen, wandte den Blick aber nicht von seiner Vier-Käse-Pizza mit extra Käse ab.
»Hi.« Der Fischjunge nickte unter der Kapuze, die er sich wieder über den Kopf gezogen hatte, als sie das Restaurant betreten hatten.
»Wie heiÃt du denn?«, fragte Archie höflich.
»Ich werde Finn genannt.«
»Von wem?«
»Ich weià nicht. Eigentlich von allen.«
»Warum bist du nach Hamburg gekommen?«
»Das weià ich nicht mehr genau.« Finn seufzte und lieà den Kopf hängen. »Es gibt da einen Professor, oder was er auch sein mag. Jedenfalls lebt er ⦠woanders. Der schickt uns so gut wie überall hin.«
Archie lächelte Finn ermutigend an. »Und warum hat er euch hierhergeschickt?«
»Da bin ich mir nicht ganz sicher. Du merkst schon, ich bin etwas verwirrt. Aber ich glaube, wir sollten etwas abholen.«
»Etwas oder jemanden?«
»Das weià ich nicht mehr«, erwiderte Finn aufgebracht. »Ich kann mich überhaupt an fast nichts mehr erinnern seit â¦Â«
Archie bemerkte, dass Finn verzweifelt versuchte, sein Essen kleinzuschneiden, das Besteck ihm in seinen schuppigen Stummelfingern aber immer wieder wegrutschte. Erschrocken nahm er wahr, dass Finns Hände mit gezackten Hautfetzen bedeckt waren, von denen einige lose herabhängende Klumpen gebildet hatten.
»Ich hab jetzt echt keine Lust, das hier mit Messer und Gabel zu essen«, verkündete Archie, riss ein Stück von seiner Pizza ab und biss herzhaft hinein. »In Stücke reiÃen macht irgendwie mehr SpaÃ.«
Barney sah stirnrunzelnd von seinem Teller auf. »Hey, du bist doch derjenige, der mich immer ermahnt, nicht mit den Hän⦠Aua! Warum trittst du mich?«
Archie ignorierte die Einwände seines Freundes und lächelte Finn
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