STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

zurückzuziehen. »Ich verstehe kein Wort.«
    Barney bezog wieder neben der Tür Stellung, seufzte und schüttelte herablassend den Kopf, bevor er seine Gesten wiederholte, dieses Mal etwas langsamer als vorher. »Hast du das verstanden?«, flüsterte er, als er fertig war.
    Â»Eher nicht«, antwortete Archie. »Es sei denn, du willst, dass ich mir selber in die Augen pikse, während du mit irgendjemandem Armdrücken machst und anschließend dessen Hund aufforderst, Sitz zu machen?«
    Barney rollte mit den Augen und wiederholte seine Gesten noch einmal in Zeitlupe, wobei er jede einzelne erklärte. »Du hältst Ausschau«, Barney zeigte auf Archie und richtete dann zwei Finger seiner rechten Hand auf seine Augen, »während ich die Tür aufmache«, er tat so, als würde er den Hebel umlegen, »und den abgelenkten Wachmann mit einem Handkantenschlag ins Genick fertigmache.« Er machte eine Handbewegung von seinem Ohr aus abwärts. »Das sind standardisierte Handzeichen zur Verständigung im Einsatz, falls du das noch nicht weißt.«
    Â»Ach ja?«, fragte Archie. »Es gibt wirklich ein standardisiertes Handzeichen für ich-mache-den-abgelenkten-Wachmann-mit-einem-Handkantenschlag-ins-Genick-fertig? Wenn du mich fragst, sieht es eher so aus, als würdest du einem Hund erklären, er solle Sitz machen.«
    Â»Ich schlage vor, dass du mal dein Handbuch liest, Agent Yankee.«
    Â»Okay.« Archie stöhnte verzweifelt. Dann fragte er zaghaft: »Bist du dir denn sicher, dass du den Sicherheitsmann mit einem Handkantenschlag außer Gefecht setzen kannst? Ich sage das jetzt nicht, um mich über dich lustig zu machen, aber du bist nicht unbedingt ein Spezialist auf dem Gebiet des unbewaffneten Nahkampfs. Ohne Unterstützung wirst du noch nicht mal mit einem Plüschtier fertig.«
    Â»Vertrau mir, das ist ganz einfach«, versicherte Barney seinem Freund. »Du schleichst dich einfach von hinten an und dann … Yeehaa .«
    Â»Yeehaa?« Archie machte ein fragendes Gesicht.
    Â»Yeehaa.« Barney nickte. »Du rammst ihn genau zwischen Schulter und Genick und er fällt um wie ein nasser Sack. Hab ich schon oft gesehen.«
    Â»Genau. In Filmen.«
    Â»Hatte ich recht mit den Blaumännern?«
    Â»Ja, aber …«
    Bevor Archie widersprechen konnte, griff Barney nach dem Sperrhebel und öffnete die Tür mit einer Bewegung, die tatsächlich der eines Armdrückers ähnelte, der den Handrücken seines Gegners auf einen Tisch presste.
    Archie und Finn krochen wieder in die Nische, wo sie eigentlich den leeren Gang überwachen sollten. Aber Archie konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, Barney dabei zu beobachten, wie er den Sicherheitsraum betrat. Hinter der Tür befand sich ein kleiner, fensterloser Raum, in dem eine Gestalt mit einem weißen Kapuzenoverall an einem einfachen Schreibtisch saß. An der Wand hinter dem Tisch hingen zehn Flachbildfernseher, auf denen ausgewählte Bilder aus den Gängen übertragen wurden.
    Barney kroch auf den Sicherheitsmann zu, der mit dem Rücken zur Tür auf seinem Stuhl hing. Als ihn nur noch wenige Zentimeter von dem Wachmann trennten, bemerkte er, dass der Mann tatsächlich bei der Arbeit eingeschlafen war – genau, wie er es vorhergesagt hatte.
    Barney hob seinen Arm, näherte sich dem Genick des Wachmanns mit der Handkante und holte ein paar Mal aus, brach die Aktion aber jedes Mal ab, kurz bevor seine Hand auf ihr Ziel traf. Erst als er sich sicher war, auf genau den richtigen Punkt gezielt zu haben, hob er die Hand über seinen Kopf und stieß sie mit aller Kraft in die Schulter des Wachmanns.
    Â»Yeehaaaaah!«
    Die Härte des Schlags ließ Archie zusammenzucken.
    Barney trat einen Schritt zurück, während der Wachmann in seinem Stuhl nach vorne kippte.
    Der ist wohl wirklich bewusstlos , dachte Archie und hob überrascht den Daumen.
    Dann sprang der Wachmann plötzlich auf, drehte sich zu Barney um und begann, ihn zu würgen.
    Â» AUUUU !«, ächzte er wütend. »Das hat VERDAMMT wehgetan!«

Kapitel 37

    Barney und der Wachmann starrten sich einen Moment lang an. Beide waren noch nicht wieder richtig zu sich gekommen, nachdem die Ereignisse eine solch unerwartete Wendung genommen hatten.
    Â»Wer bist du?«, fragte der Wachmann. »Wie bist du hier reingekommen?«
    Â»Das könnte ich dich jetzt