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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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einer dreiviertel Stunde. Ich werde mich davor aber noch einmal duschen gehen.«
    »Macht das«, sagte Desmond, während er auf die blutigen Bandagen an seinem Oberkörper starrte. »Ich müsste mich auch einmal umziehen. Es kommt sicherlich nicht gut an, wenn ich in diesem Aufzug vor Hoover erscheine.«
    Er stand auf und griff den Roboter fest an einem seiner Flügel.
    »Und du kommst schön mit. Schließlich muss ich dich mit meinen Rechner verbinden. Und dafür sorgen, dass du schön das tust, was ich dir sage!«
    »Hör zu, ich werde bei dir bleiben, doch bitte verändere nichts an diesem Körper. Ich bin wirklich darauf aufgewiesen.«
    »Oh, das kann ich natürlich verstehen. Du solltest deine Freiheit behalten.«
    »Wirklich?«, fragte der Roboter ungläubig.
    »Pff, damit du mich weiter aus der Ferne beobachten kannst? Ganz bestimmt nicht. Du gehörst jetzt mir!«
    Im nächsten Moment waren die beiden bereits fort. Edward sah noch kurz auf die Stelle, wo Desmond stand bevor er aus der Küche in Richtung Badezimmer lief.
    Als er gerade die Tür von seinem Schlafzimmer öffnete, war Desmond bereits wieder anwesend. Er stand vor der alten Kommode direkt vor ihm und sah sich dabei eines der Bilder an, dass er in den Händen hielt. Sein Gesicht, es wirkte voller Trauer. Der Roboter war auch bei ihm. Er sah ein wenig mitgenommen aus.
    »War das Euer Bruder?«, fragte Desmond ruhig und ohne ihn anzusehen.
    Edward lief auf ihn zu und sah sich das Bild in Desmonds Händen an.
    Es war das Bild mit seinem Bruder und dessen Frau Jenny, die Alice als Baby, glücklich in den Armen hielt.
    »Ja, das war er«, sagte er bedrückt. »Er und seine Frau Jenny.«
    Desmond blieb einen Moment stumm und starrte weiter auf das Foto.
    »Warum ist er gestorben?«, fragte er mit düsterer Miene.
    »Ihr kennt meine Erinnerungen! Ihr braucht nicht danach zu fragen.« Desmond antwortete darauf nicht. Edward beobachtete ihn noch einen Moment, bevor er tief einatmete.
    »Es begann alles mit Jenny«, sagte er wehmütig. »Sie sagte immer, dass sie in einem Kinderkrankenhaus arbeite. Doch was sie dort machte hat sie nie erzählt. Sie konnte dort nicht eine einfache Ärztin gewesen sein, denn mein Bruder erzählte mir, dass sie immer traurig war, wenn man ihre Arbeit erwähnte.«
    »Es war doch schließlich ein Krankenhaus. Ein Krankenhaus in dem Kinder behandelt wurden und sogar starben. Da ist es doch klar, wenn man deswegen traurig ist.
    »Sie verhielt sich dennoch Merkwürdig. Jonny erzählte mir, dass sie sich sehr oft in einem Zimmer eingeschlossen hatte und an etwas arbeitete. Sie soll immer wieder davon geredet haben, sie würde für Gerechtigkeit Sorgen. Sprach immer etwas von einem Arzt, der mit ihr auf der Suche nach einem Jungen, einen Verfluchten und einer Chimäre waren, dessen Hilfe sie unbedingt brauchten.«
    »Einen Verfluchten und eine Chimäre?«, fragte Desmond noch immer ruhig. »Hat sie je erwähnt wen sie damit meinte?«
    »Leider nein. Das war aber auch nicht das einzige, von dem sie immer sprach. Sie erzählte auch immer von einer Gruppe kleiner Kinder, die ihr besonders ans Herz gewachsen ist. Ganz besonders den kleinsten und ängstlichen von ihnen.«
    »Was ist mit ihr passiert?«, fragte Desmond mitfühlend.
    Edward atmete schwer. »Es muss jetzt schon zehn Jahre her sein. Ich war zu dieser Zeit bei Jonny zu Besuch um mal ein wenig von meinen Vater wegzukommen, als wir die Nachricht erhielten. Man sagte uns, dass Jenny auf dem Weg zur Arbeit von einem entflohenen Mutanten angefallen wurde. Als wir sie in der Leichenhalle sahen…« Edward zitterte leicht, als in ihm wieder die Erinnerung an Jennys Leiche hochkam.
    »Wo hat man sie gefunden?«, fragte Desmond.
    »Direkt am alten Bahnhof, bei dem sie immer ausgestiegen ist. Er war schon damals sehr baufällig und wurde auch nur von den Arbeitern des Krankenhauses benutzt. Selbst der Zug war nur für die Arbeiter bestimmt. Schließlich war Brightside selbst nichts weiter als eine Forschungseinrichtung.«
    »Und das hat niemand mitbekommen?«
    »Anscheinend nicht. Wir wollten den Bahnhof selbst einmal ansehen. Doch man ließ uns nicht auf das Gelände. Der ganze verdammte Ort war bewacht wie ein Militärlager. Dabei wurden dort doch nur Kinder behandelt!«
    Edward musterte Desmond, der noch immer traurig auf das Bild sah. Als er ihn so ansah, wich schlagartig seine Trauer und dafür machte sich nun die Wut in ihm breit.
    »Ihr wisst nicht zufällig etwas darüber?«,

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