Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
lächelte. »Lass uns weiter gehen.«
Desmond schlenderte weiter durch die Gänge und war dabei in seine Gedanken vertieft.
»Christopher?«, flüsterte er zu sich selbst.
»Was ist?« , antwortete er nur lässig. Desmond atmete erleichtert aus, was ihn zum Lachen brachte.
»Kaum zu glauben, dass du dich einmal freuen würdest meine Stimme zu hören.«
»Nach dem was ich durchmachen musste, ist das wohl kein Wunder.«
»Was ist überhaupt passiert? Ich war zu der Zeit weggetreten.«
»Was passiert ist?«, fragte Desmond und dachte über das geschehene nach. »Ich … habe unseren Vater gesehen.«
Christopher zögerte. »Unseren Vater?«
»Du weißt was ich meine.«
»Sicher, sicher«, sagte er. Auch wenn er es verbergen wollte, so war deutlich zu hören das er gerührt war. »Was ist mit ihm.«
»Ich habe ihn gesehen. Zumindest diese bizarr aussehende Version von ihm.«
»Was sagst du da?« , fragte Christopher panisch. »Was hat er gesagt?«
Desmond verengte mit angestrengter Miene seine Augen, bevor er seinen Kopf schüttelte. »Er wollte das gleiche wie immer.«
»Du weißt, dass du auf keinen Fall auf ihn hören darfst, nicht wahr?«
»Ja«, erwiderte Desmond mit einem traurigen lächeln. »Das weiß ich ganz ge -«
»Sieh mal einer an!«, sprach ein Mann vergnügt. »Ist hier etwa die Jahresversammlung der Freaks?«
Desmond blieb sofort stehen. Vor ihm standen die drei Männer, die diesmal keine Gasmasken trugen und man deshalb ihre Gesichter deutlich erkennen konnte. Sie alle wirkten nicht, als würden sie aus Astrain stammen. Einer von ihnen hatte orangene Augen und ein vernarbtes Gesicht.
Desmond sah ernst auf die drei, der Hund versteckte sich nur laut winselnd hinter ihm.
»Da ist ja das kleine Hündchen«, sagte der Mann vor ihm freudig. »Wir haben ihn schon gesucht. Ein Glück hast du ihn gefunden.« Er ging langsam auf Desmond zu. »Du weißt doch sicher auch, wo der zweite von ihnen ist?«
»Ich hab keine Ahnung«, entgegnete Desmond kühl. »Ihr solltet mir lieber gleich sagen, wo mein Partner ist und von hier verschwinden. Sonst kann ich ziemlich ungehalten werden.«
Es herrschte für kurze Zeit stille. Die Männer sahen Desmond ungläubig an, bevor sie anfingen laut und freudig zu lachen.
»Habt ihr das gehört Männer«, lachte der Mann vor Desmond belustigt. »Dieser Junge glaubt tatsächlich, er könnte sich mit den Chimera anlegen.«
»Dieser Schwächling hat mich also angelogen«, sagte der Mann mit dem vernarbten Gesicht. »Aber Ihr passt auch viel besser zu ihm. Ihr seht auch nicht gerade sehr stark aus.«
Desmond sah ihn mit einem kalten Gesichtsausdruck an. Er knurrte leise und zeigte dabei seine scharfen Zähne.
»Das ist mein voller Ernst!«, zischte er wütend. »Verschwindet sofort, oder ich werde euch töten.«
»Sieh mal einer an«, sagte der Händler vor Desmond gut gelaunt. »Hältst dich wohl für einen der Helden, die meinen, sie könnten sich einfach so uns in den Weg stellen. Doch ein kleines Kind wie du sollte besser nicht so große Töne spucken.«
In diesem Moment rannte Desmond auf ihn zu. Doch der Mann richtete einfach seine Waffe auf ihn und schoss ihn direkt in sein rechtes Auge. Desmond fiel sofort zu Boden.
»Was für ein Vollidiot«, kicherte er und lief auf Desmond zu.
Laut jaulend und mit eingezogenem Schwanz wich der Hund einige Schritte von ihm zurück.
»Du hättest es gleich wissen müssen«, sagte der Mann grinsend. »Doch jetzt kümmern wir uns erst mal um dich kleines Mistvieh«
Er nährte sich langsam dem Tier, das vor Angst bereits erstarrt war. Er hatte ihn schon fast erreicht, als er plötzlich von etwas aufgehalten wurde. Etwas das ihn an seinem Fuß packte und leise zu kichern schien. Langsam drehte er sich um und sah hinunter.
»Ihr hättet auf mich hören sollen«, sagte Desmond mit einem manischen Gelächter. Er Hob seinen Kopf und sah ihn mit starrem Blick an. Ein riesiges Loch war an der Stelle, an der sich sein rechtes Auge befand und eine Menge Blut floss heraus. Sein linkes Auge war wieder völlig schwarz und die Iris leuchtete golden.
»Jetzt ist es zu spät!«
In einer blitzschnellen Bewegung stand Desmond auf und stürzte sich auf ihn. Der Mann versuchte noch seine Waffe abzufeuern, doch es half nichts. Desmond riss ihn bereits zu Boden. Er bohrte seine Hand tief in dessen Brust und zog langsam das Herz heraus.
»Verdammte scheiße, was ist das für ein Monster!«, rief einer der anderen Männer und
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