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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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weiß, dass er’s kann, is' Josef Hephestus.«
    »Stimmt, Desmond hatte einst so etwas erwähnt«, dachte Edward laut. »Aber woher weißt du dann überhaupt davon?«
    »Seltsam. Ich dacht, das wär bekannt.«
    »Das war es aber nicht«, erwiderte Ethan argwöhnisch. »Woher weißt du davon Knirps? Soviel ich weiß hat er das nie öffentlich gemacht.«
    Der Junge seufzte laut. »Das ist doch jetz' völlig egal. Das wird uns ach nich' weiter helfen. Mr. Hephestus wird sicherlich nich' kommen, um uns zu retten.«
    »Das würde ich jetzt nicht sagen«, grinste Edward und linste dabei auf die Tür.
    Irritiert blinzelnd sah ihn der Junge an. »Was meint Ihr damit?«
     
    Zur gleichen Zeit war Desmond noch immer auf der Suche nach Edward und lief dabei langsam die Gänge entlang. Bei jedem weiteren Schritt den er machte, wurde er immer nervöser. Der weiße Hund lief ihm noch immer fröhlich hechelnd hinterher und bemerkte von alldem nichts.
    »Bist du dir sicher, dass ich nicht übernehmen soll?«, fragte Christopher, auf dem die Angst auch bereits überging.
    Ich bin kein Kind mehr! Ich schaff das alleine! Antwortete Desmond in seinen Gedanken.
    »Also gut, es ist deine Entscheidung.«
    Desmond versuchte sich zu konzentrieren, doch es schien ihm nicht zu helfen. Er wurde immer unruhiger und sein Atem immer schwerer. Ein leises flüstern sich unterhaltener Männer war zu hören, das immer lauter wurde.
    Der Hund schnuffelte in der Luft und bellte laut. Desmond reagierte darauf jedoch nicht. Erneut bellte der Hund, aber er bekam noch immer keine Antwort. Das Tier zögerte einen Moment, doch dann rannte es voraus und ging der Spur hinterher. Desmond jedoch bemerkte dies nicht, zu sehr wurde er von seltsamen Visionen heimgesucht. Schattenartige gestalten liefen an ihm vorbei und in die vielen Zimmer hinein.
    Sein Atem wurde unregelmäßiger und lauter. Das fröhliche Geräusch lachender und spielender Kinder war zu hören, gefolgt von der Stimme zweier Frauen, die immer wieder seinen Namen riefen. Solch wunderschöne vertraute Stimmen, die ihn bei jedem Rufen einen Stich in sein Herz versetzten. Wie in Trance folgte er den Stimmen. An der Öffnung eines weiteren langen Ganges blieb er stehen. Das Rufen und die Schatten verschwanden schlagartig.
    »Desmond«, flüsterte eine Person an der Tür am anderen Ende des Flures, der aus einem seltsamen organischen Material bestand und sich in einem Herzrhythmus schnell hin und her bewegte. Desmonds Herzschlag. Desmond antwortete der Person nicht, bewegte sich nicht einmal. Die Person die mit ihm sprach, war sein Vater.
    Aber das konnte nicht sein. Er konnte es nicht sein. Diese schlechte Version seines Vaters war so bleich wie der Tod. Nicht nur das, sie hatte keine Augen und keine Nase. Nichts als schwarze Dunkelheit an dessen Stellen.
    »Komm mit mir«, sprach die Kopie seines Vaters mit einem manischen Grinsen. »Ich kann dir helfen.«
    Sie lief weiter, fort aus Desmonds Sichtfeld. Doch er folgte ihr nicht. Wusste er schließlich nur zu gut was sie wollte.
    Das dumpfe Geräusch seines Herzschlages, dass er laut und klar hören konnte wurde immer lauter und lauter. Im nächsten Moment erzitterte die Erde, brachte ihn sogar fast zu fall, wenn er sich nicht an der Türöffnung festgehalten hätte. Er schüttelte seinen Kopf um seine Sicht klar zu bekommen. Mit einer großen Überraschung stellte er fest, dass sich der Raum verändert hatte. Er hatte sich in einen einfachen alten Gang verwandelt, der zu den anderen, die er bereits durchquert hatte sehr große Unterschiede aufzeigte.
    Die Neonröhren flackerten wild und gaben dabei ein lautes Summen von sich. Der Flur selbst sah völlig anders aus. Der Boden und die Wände waren in einem fahlen Beige gefliest, von denen schon einige abgeplatzt waren. Nur eine einzelne Öffnung befand sich am Ende, an der sich, anstatt wie in diesem organischen Raum einfach eine bronzene Metalltür befand, die leicht geöffnet war. Ein Radio, das ein leises Rauschen von sich gab, stand einsam in der Mitte auf einem kleinen Servierwagen aus Metall.
    Desmonds Hände zitterten. Langsam führte er seine linke Hand auf sein Herz und krallte sich krampfhaft in sein Hemd.
    »Ch-Chris«, flüsterte er leise, doch er bekam keine Antwort. Kein gutes Zeichen.
    Er versuchte gleichmäßig zu atmen und schloss seine Augen. Er brauchte keine Angst zu haben. Dinge, die nur in seinem Kopf passieren, können ihm nicht wirklich schaden. Immer wieder redete er sich das

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