Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
Nathaniel horchte auf.
»Könnte er das?«, fragte er interessiert. »Dann auf, auf und geht zu ihm! Und erzählt mir dann alles schön, was ihr in Erfahrung bringe. konntet.«
»Warum geht Ihr nicht einfach mit?«, fragte Rob ein wenig herablassend.
»Es wird doch wohl reichen, wenn ihr alle zu ihm geht. Findest du nicht auch?«
Edward lag noch immer auf dem Boden und starrte dabei auf den goldenen Mond, dessen helles Licht ihn direkt anstrahlte.
Er dachte lange nach, bevor er laut seufzte und dabei sein Handy herauskramte.
»Das war von Anfang an eine dämliche Idee«, sagte er leise grummelnd. »Wie bin ich überhaupt nur darauf gekommen? Ich bin schließlich ganz alleine und Curtis hat eine ganze Zombiearmee! Nicht zu vergessen diesen paranoiden Riesen.«
»Was sind noch einmal die ersten Anzeichen dafür, dass man Verrückt wird?«, fragte einer der Krähen laut.
»Na natürlich, dass man Anfängt, mit sich selbst zu reden.«
»Man ist nicht gleich verrückt, nur weil man mit sich selbst redet!«, rief Edward wütend. Er richtete sich jetzt mit seinem ganzen Oberkörper auf und setzte sich wieder seinen Hut auf, der direkt neben ihn unter dem Efeu lag.
»Vielleicht schon, aber es ist schon einmal ein Anfang.«
»Und wenn Euch jemand antwortet, dann könnt Ihr Euch wirklich sicher sein.« Erneut ertönte ein lautes Gelächter.
Edward knurrte leise und suchte nach etwas, das er nach ihnen werfen könnte. Nicht weit von ihm entfernt lagen mehrere kleine Steine. Er nahm sich einen größeren und wollte gerade ausholen, da hörte er ein lautes Hecheln. Er hielt inne und starrte in die Richtung des Geräusches. Einige Meter von ihm entfernt saß der weiße Schäferhund aus dem Krankenhaus, der ihn freudig anhechelte.
»Was willst du denn hier?«, fragte er ihn wütend. Das Tier wich zurück und zuckte zusammen. Anscheinend dachte er, er würde den Stein nach ihm werfen.
Edward musterte ihn nur misstrauisch. Dieser Hund war vollkommen weiß. Nur sein Kopf und Hals waren schwarz. Nicht nur das, er hatte diese ungewöhnliche blaue Augenfarbe. Normalerweise hat weder Mensch noch Tier diese Augen. Könnte es sein das? Er schüttelte seinen Kopf. Dieser Gedanke war einfach idiotisch.
Oder war er es überhaupt? Schließlich hieß es doch, dass Neticos sich in Hunde verwandeln können. Aber dieser Hund hier war nicht groß und hatte für einen Netico einen viel zu dümmlichen Gesichtsausdruck.
Das Tier begann wieder zu hecheln und legte seinen Kopf leicht schief. Mit vorsichtigen Schritten ging es auf Edward zu. Auf halbem Weg hielt es noch einmal an und wartete einen Moment, doch da Edward keine Anzeichen zeigte feindselig zu werden, bellte es laut und rannte auf ihn zu. Freudig bellte es erneut und schleckte dabei sein ganzes Gesicht ab.
»Igitt«, sagte Edward nur und stieß in beiseite, damit er aufstehen konnte.
»Was willst du jetzt von mir?«, fragte Edward wütend und wischte dabei mit seinem Ärmel sein Gesicht trocken.
Der Hund hechelte nur fröhlich und wedelte weiter mit seinem Schwanz. Wieder lachten die Krähen laut.
»Damit wäre das Versager Duo wohl komplett. Einen besseren Gefährten hättet Ihr Euch wirklich nicht aussuchen können. Der passt perfekt zu Euch.« Ein großer Stein traf den Vogel mitten im Gesicht. Er krächzte laut und schwankte leicht.
»Wollt ihr noch mehr?«, fragte Edward und warf einen kleinen Stein in seiner Hand immer wieder leicht in die Luft.
»Elende Spaßbremse!«, sagte die Krähe eingeschnappt und bauschte ihre Flügel dabei auf. »Nicht einmal einen Spaß kann man sich mehr erlauben.«
Edward wandte sich von ihnen ab. »Weißt du zufällig, wie man in das Haus hineinkommt?«
Das Hecheln des Hundes erstarb und er legte seinen Kopf wieder ein wenig schief. Sein dümmlicher Gesichtsausdruck verschwand und es sah sogar fast danach aus, als ob er nachdenken würde. Nach einem kurzen Augenblick bellte er wieder fröhlich und stürmte eilig davon. Edward sah ihm nur dabei zu, wie er um die Ecke des Hauses lief. Nach einigen Sekunden blickte der Hund zurück und bellte ungeduldig.
»Also gut ich komme ja schon. Und sei gefälligst etwas leiser!«
Er rannte dem Tier nach und bog um die Ecke, doch es war verschwunden.
»Na großartig!«, dachte Edward laut. »Wo bist du denn hin?« Er lief ein wenig umher. Sein Blick wanderte wieder auf die Eingangstüre. Wäre es idiotisch, einfach wieder durch sie zu gehen? Er hätte sicherlich die mittel dazu, sie wieder
Weitere Kostenlose Bücher