Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
Murdock blinzelnd an.
»Dann ist es doch nicht wie früher?«, fragte er enttäuscht. Murdock seufzte laut.
»Leider nein«, sagte er nur. Er fasste sich nachdenklich an sein Kinn. »Aber vielleicht würde es ja helfen, wenn ich wie Desmond oder Rob mir einen dieser Dolche in mein Herz ramme.«
»Vergiss es!«, sagte Rob nur. »Desmond und ich sind viel Stärker als du. Es würde dich nur umbringen.«
»Aber wenn wir es kontrolliert machen und ich gleich danach Panazee trinke.«
»Sei kein Idiot Murdock«, meinte Nathaniel nur. »Du kannst nicht abschätzen, was passieren wird. Und solange die Chance so groß ist, dass du dabei draufgehst wirst du nichts unternehmen. Verstanden!«
»Ist ja gut, ist ja gut. Ihr habt ja Recht.«
Einer der Metallberge begann laut zu rascheln.
»Habt ihr das auch gehört?«, fragte Sid verängstigt der sofort einige Schritte zurückwich.
»Natürlich haben wir das«, antwortete Nathaniel zynisch. »Wir sind schließlich nicht taub.«
Erneut raschelte der Berg. Diesmal fielen sogar einige Metallteile herunter.
»Hmm«, dachte Desmond laut und ging langsam darauf zu. »Ich frage mich.«
»Machen Sie das bloß nicht Sir!«, warnte ihn Sid. »Wer weiß, was Sie da erwartet.«
»Sei kein Angsthase. Wenn es ein Eindringling wäre, hätte schon längst mein Sicherheitsdienst Alarm geschlagen.«
Das Rascheln wurde immer lauter. Desmond blieb direkt vor dem Berg stehen und inspizierte ihn genau. Aus einem der Löcher starrten ihn zwei funkelnde Augen an. Unmittelbar darauf sprang miauend ein kleines, Haarloses Wesen heraus.
»Katze!«, rief Desmond laut. »Ich hab dir schon tausendmal gesagt, dass du mein Zeug in Ruhe lassen sollst!«
Die Katze hörte jedoch nicht auf ihn und stolzierte einfach weiter. Nach einigen Metern blieb sie stehen, setzte sich hin und begann ihre Vorderpfoten zu putzen.
»Was hat deine Katze hier eigentlich zu suchen Murdock?«, fragte Desmond ihn noch immer wütend.
»Wie oft soll ich denn noch sagen, dass sie nicht meine ist! Sie läuft mir einfach hinterher.«
Die beiden Argumentierten noch weiter. Nathaniel atmete müde aus und setzte sich auf den Stuhl auf den zuvor Desmond saß.
»Wie bin ich nur hier reingeraten?«, fragte er sich und massierte dabei seine Schläfen.
»Nicht zu vergessen, dass es schon das zweite Mal ist«, meinte Lukas ebenfalls missmutig.
»Sei bloß still!«, erwiderte Nathaniel nur laut.
»Oooh!«, sagte Sid freudig und beugte sich zu dem Tier hinunter. »Welch eine große Freude Euch wiederzusehen kleine Prinzessin.« Die Katze hörte auf sich zu putzen und schnurrte freudig. Rob beugte sich ebenfalls zu ihr runter und hob sie auf, was Sid wohl ein wenig beunruhigte.
»Ja, sie ist wirklich eine kleine Prinzessin. Oh ja das bist du!«, sprach er mit einer hohen Stimme und streichelte ihren Kopf.
»Aber findet ihr nicht auch, dass sie sich manchmal sehr seltsam verhält?«, fragte Murdock. »Erst ist sie den ganzen Tag so müde, dann verschwindet sie und jetzt ist sie wieder so frisch und munter.«
»Nicht zu vergessen, dass ich einmal gesehen habe, wie sie sich mit einer seltsamen Taube unterhalten hat«, erwiderte Rob, während er sie weiterstreichelte. »Katzen fressen die Vögel doch nur und unterhalten sich nicht mit ihnen.
»Wo ist eigentlich Viktor?«, fragte Murdock. »Ich hab ihn den ganzen Tag noch nicht gesehen.«
»Er ist mit Edward unterwegs«, antwortete Desmond.
»Es ist ganz schön spät«, sagte Nathaniel, der dabei auf seine Taschenuhr schaute. »Nicht, das ihnen noch etwas passiert ist.«
»Das glaube ich kaum. Sie werden wohl einfach einen größeren Fall haben oder der gute Vicky schleppte Edward zu irgendeiner langweiligen Veranstaltung.« Er sah ebenfalls auf seine Taschenuhr. »Aber es ist langsam an der Zeit den Doktor zu besuchen.«
»Meinst du damit meinen Vater?«, fragte Rob verärgert. Die Katze murrte leise. Anscheinend schien er sie zu fest zu streicheln.
»Nein, den meine ich nicht«, erwiderte Desmond grinsend. »Eigentlich weiß ich von ihm so gut wie nichts. Doch wenn wir zu ihm gehen und ihn ein wenig von unserem Panazee geben, dann bekommen wir dafür die beste Schokolade die es auf dieser Welt gibt!«
»Ach ja, stimmt ja!«, sagte Murdock freudig. »Da werde ich doch gleich mitgehen.«
»Vielleicht könnte er uns auch mit der Sache helfen. Er ist ein Meister, wenn es um Alkahest geht und er könnte sicherlich auch eine Lösung für uns finden.«
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