Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
zu öffnen.
Der Hund bellte wieder laut. Diesmal links auf der anderen Seite des Hauses. Edward wartete noch einen Moment, doch dann folge er dem Ruf.
Als er ihn erneut erreicht hatte, stand das Tier direkt neben einem geöffneten Fenster, groß genug, damit er hindurchpassen könnte.
»Guter Hund«, sagte Edward grinsend und tätschelte seinen Kopf, der dadurch nun stolz auf sich selbst wirkte.
Bevor Edward durch das Fenster einstieg sah er sich noch einmal gründlich in der Umgebung um. In der Ferne konnte er deutlich das Boot erkennen, dass die Demoni für ihren Alkahestschmuggel benutzt hatten. Es lag an einem kleinen Steg und sah sehr mitgenommen aus. So sehr, dass man es schon von dieser Entfernung sehen konnte. Es hatte sogar einige Einschusslöcher worauf man sich fragen musste wie es der Kahn nur bis hierher schaffen konnte. Eine seltsame Spur aus weiß leuchtender Farbe führte vom Schiff aus in Richtung der Villa. Alkahest. Wie konnte Curtis überhaupt die Demoni schlagen? Etwa ganz einfach mit seinen Zombiedienern? Wie ist es dann aber hierher gelangt? Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie ein Boot steuern konnten. Wobei der Riese sicher dazu in der Lage war.
Wieder bellte der Hund laut. Er stützte sich mit seinen Vorderpfoten am Sims des geöffneten Fensters ab.
»Sei gefälligst nicht so laut!«, zischte Edward leise. Der Hund sah ihn nur laut hechelnd an. Edward rollte seine Augen und schob ihn vom Fenster weg, damit er hineinschauen konnte.
Bei dem Raum handelte es sich um die Küche. Man konnte es gut erkennen, obwohl kein Licht brannte. Denn das ganze Zimmer war voll mit dieser leuchtweißen Flüssigkeit beschmiert. An manchen Stellen hatten sich aus dem vielen Alkahest sogar kleine weißleuchtende Kristalle gebildet. Hier scheint auch noch vor kurzen gekocht worden zu sein. Schließlich roch die ganze Luft nach verführerischem Essen. Ein wenig seltsam, schließlich können Roboter und Zombies ja nichts essen. Sie hatten ja immerhin keine funktionierenden Organe mehr dafür.
Edward zögerte noch einen Moment, wieder hinterfragte er seine Idee. War es das wirklich wert? Er musste wieder an das Gelächter der Krähen denken. Schließlich kletterte er doch durch das Fenster.
Drinnen angekommen sah er sich vorsichtshalber noch einmal um. Die vielen Kristalle, die mal heller, mal dunkler leuchteten wirkten schon sehr unheimlich. Doch es war eindeutig, das hier gekocht wurde. Es stand sogar noch ein großer Topf auf dem Herd und nachdem Edward ihn kurz berührte stellte er auch fest, dass er noch sehr warm war.
Er atmete tief ein. Nur nicht die Nerven verlieren! Nachdem er noch einmal vorsichtshalber auf sein PI starrte drehte er sich zur Tür um und lief darauf zu. Noch bevor er sie öffnen konnte jaulte der Hund laut auf und kratzte unterhalb des Fensters.
»Bist du verrückt?«, flüsterte Edward zornig. »Mach gefälligst keinen Krach!«
Das Jaulen verstummte und der Hund starrte leise wimmernd durch das Fenster, wobei er sich wieder mit seinen Vorderpfoten abstützte.
»Willst du etwa mitkommen?« Der Rüde bellte nur freudig als Antwort.
»Nicht so laut verdammt!«, sagte Edward erneut mit gedämpfter Stimme und lief dabei auf ihn zu. Er musterte ihn lange und stemmte seine Hände in die Hüfte. »Kannst du nicht alleine hineinklettern?«
Der Hund sah ihn nur wieder schief an. Edward seufzte laut.
Er packte das Tier direkt unter seinen beiden Vorderbeinen und zerrte es durch das Fenster. Das erwies sich schwieriger als erwartet, denn der Hund war ganz schön schwer.
Nachdem er ihn zur Hälfte hineingezogen hatte, rutschte Edward auf den glatten Fließen aus und fiel samt dem Hund rückwärts auf den Boden.
»Na großartig!«, stöhnte Edward laut und versuchte aufzustehen. Dabei konnte man deutlich das knacken mehrere Knochen hören. Der Hund der freudig hechelnd genau auf ihm lag schleckte über sein Gesicht.
»Geh endlich runter von mir!«, knurrte Edward zornig.
Nachdem Edward unter Schmerzen wieder aufstand klopfte er erste einmal, noch immer leise grummelnd, seinen Anzug ab. Er wandte sich wieder dem Tier zu, das freudig mit seinem Schwanz wedelte.
»Hör zu«, sagte Edward gefasst. »Wir sind deutlich in der unterzahl. Bei dieser Rettungsaktion geht es darum, sich nicht erwischen zu lassen. Hast du das verstanden?«
Die Haltung des Hundes wurde stocksteif und er nickte nur einmal zur Zustimmung.
»Das heißt, kein lautes Bellen, Winseln oder Jaulen. Und du wirst
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