Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
nicht, mit wem du dich da anlegst.«
»Du solltest dir deswegen keine Sorgen machen! Mir wird schon nichts passieren«, sagte Edward und schmiss dabei den Hörer zornig auf die Gabel. Er war so wütend, das er sogar vergessen hatte, warum er seinen Bruder angerufen hatte.
»Wieder Probleme mit der Familie?«, fragte eine der riesigen schwarzen Ratten, die direkt neben ihm auf der Sofalehne saß.
»Sei bloß still Earl!«, knurrte Edward laut und verschränkte seine Arme.
»Ich bin Fred«, antwortete die Kreatur nur. Edward rollte mit seinen Augen.
Jon sah noch eine Weile auf sein Telefon bevor er es schwer atmend ablegte.
»Gibt es ein Problem Sir?«, fragte Isaac in einem selbstgefälligen Ton, der nicht weit von ihm ein wenig im Schatten stand.
»Einer dieser Monster ist in D.C.«, sagte Jon nervös und sah dabei zu Isaac. Die Iriden seiner Augen leuchten hell und die Pupillen waren beide schneeweiß.
»Was wollt Ihr jetzt machen? Sagtet Ihr nicht, Euer Bruder sei nicht stark genug, um sich solchen Dingen zu stellen? Ihr könnt ja auch nicht einfach so gehen. Schließlich erfährt er ja dann Euer kleines Geheimnis«, sagte Isaac, der vollkommen herablassend klang.
»Genau deswegen brauche ich seine Hilfe.«
Isaacs Auge schloss sich zur Hälfte. »Glaubt Ihr, er könnte dabei helfen? Er ist doch nichts als ein räudiger Streuner.«
»Das du solch schlechte Dinge über ihn sagen kannst«, grinste Jon. »Ich will erst gar nicht wissen, was du über mich sagst, wenn ich nicht mehr da bin. Wobei, das brauche ich gar nicht, du warst ja noch nie besonders freundlich.«
»Das wärt Ihr auch, wenn man Euch so einfach fallen lassen würde«, entgegnete Isaac barsch. »Warum erzählt Ihr es nicht Eurem Bruder? Er kann Euch sicherlich helfen.«
»Ich kenne Edward«, sagte Jon mit einem traurigen lächeln. »Er wird sich nur zu sehr reinsteigern, sogar noch mehr als ich. Und am Ende wird es für ihn nicht gut ausgehen.«
»Woher wollt Ihr das so genau wissen?«
»Ich weiß es, ich habe es schließlich gesehen.«
Nach drei Tagen war Edward in dem Fall noch immer nicht weitergekommen. Bis jetzt hat man weder eine Spur von dem Monster, noch von dem Jungen. Seine Ungeduld war so groß, das er selbst bei den Golden Eagle nachfragen wollte.
»Was wollt Ihr?«, fragte ihn eine junge Frau missmutig.
Edward sah sie kurz an. Sie konnte kaum zwanzig sein. Auch wenn sie eine gewisse Seriosität ausstrahlte.
»Was ist jetzt?«, fragte sie grimmig.
»Naja … wisst Ihr. Ich arbeite an dem Fall der Chimäre, die vor drei Tagen einen Mann getötet hat.«
Sie musterte ihn kurz. »Und was wollt Ihr da von uns?«
»I-ich bin Agent Spade. Ich wollte fragen, ob Ihr bereits etwas herausgefunden habt.«
Sie seufzte. »Hört zu. Wir haben bis jetzt noch keine Spur und sind deswegen Tag und Nacht am Arbeiten. Selbst Mr. Jackson sucht nach ihr. Ich versichere Euch, wenn wir es gefunden und getötet haben, werden wir Euch sofort Bescheid geben.« Sie sah ihn noch einmal verärgert an und knallte die Tür laut zu.
Edward stand noch einen Moment vor der Tür. Es hatte keinen Sinn es noch einmal zu versuchen. Schwer atmend machte er sich auf den Weg zu seinem Wagen. Er wollte ihn gerade öffnen, da fiel ihm ein großer schwarzer Hund auf, der ihn direkt ansah.
Edward begutachtete ihn genauer und als er ihn richtig erkennen konnte, wollte er seinen Augen nicht trauen. Es war nicht einfach ein gewöhnlicher Hund. Es war ein schwarzer Silvus, der ihn mit seinen kalten, türkisen Augen direkt ansah.
»Da-da … das Monster!«, sagte Edward zittrig und wich einige Schritte zurück. Er wollte seine Hand heben um seine Waffe hervor zu holen. Doch in diesem Moment verschwand das Tier einfach und war nicht mehr zu sehen.
Edward sah noch lange schwer atmend auf die Stelle, an der er geglaubt hatte ihn gesehen zu haben. Sein Atem wurde schneller und er sah sich hektisch um. Ein Rascheln ließ ihn wieder aufhorchen. Ein schwarzer Hund lief seelenruhig hervor und hechelte laut. Edward atmete erleichtert aus. Er hatte diesen Hund mit einem Silvus verwechselt.
Er musterte das Tier lange. Aus irgendeinem Grund sah es genauso aus wie Jons Hund. Nur seine Augen waren anders.
Ein eisiger Hauch wehte in sein Gesicht. Leise bibbernd stieg er in seinen Wagen.
Diesmal fuhr er jedoch nicht nach Hause, sondern in die Richtung des Denkmales mit dem Drachen darauf. Genau davor hielt er an und stieg aus seinem Auto. Es war stockdunkel. Einige
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