Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
schwächer, doch der Schnee fiel unvermindert weiter. Die beiden sahen sich noch mehrere Herzschläge lang still an. Etwas an dem Blick des Silvus mochte Edward überhaupt nicht. Auch wenn seine Stimme ruhiger war, so klang sie noch immer bedrohlich.
»Ihr solltet besser auf Euch aufpassen. Schließlich wollen wir beide ja nicht auch noch auf Euch achten müsse.« Er drehte sich um und rannte fort. Eine riesige schwarze Wolke verschluckte ihn, nachdem sich die Rauchwolke auflöste und wie Ruß zu Boden fiel war das Monster verschwunden.
»Wow!«, sagte Desmond begeistert. Er hatte nun wieder seine Menschengestalt und sah direkt zu Edward. Auch Adam lauschte der Geschichte gebannt, wirkte aber in seinen Gedanken versunken. »Da habt Ihr ja wirklich etwas erlebt« Er grinste kurz. »Eine Chimäre unter den Chimären? Das ist wirklich faszinierend.«
Edward jedoch sah nur völlig geschockt in die Leere. Er hatte dies alles schon vor langer Zeit verdrängt, doch jetzt kam es erneut hoch.
»Diese beiden Dracon die ich dort gesehen habe«, sagte Edward trocken. »Wie konnte ich das nur vergessen.«
»Vielleicht haben ja die Männer in Schwarz nachgeholfen«, kicherte Desmond.
»Das ist überhaupt nicht witzig!«, zischte Edward wütend. Er sah Desmond eindringlich an. »Ihr kennt nicht zufällig einen Silvus mit einem Brandmal, das genau wie Eures ist? Es war jedoch eine Sieben.«
Desmond sah ihn fragend an. »Tut mir leid, ich wüsste nicht, wer das sein sollte.«
»Seid Ihr Euch da sicher?«, fragte Edward nicht sonderlich überzeugt.
»Absolut und ehrlich gemeint«, sagte Desmond und hielt sich grübelnd sein Kinn fest. Mr. Kelvin hat die Zahl eins. Rob sechszehn, Murdock siebzehn und ich und mein Bruder haben jeweils die neunzehn und die zwanzig.«
»Was bedeuten diese Zeichen überhaupt?« Desmond schreckte auf.
»Nichts weiter Wichtiges«, sagte er hastig. Edward musterte ihn zweifelnd, wandte sich jedoch wieder seufzend dem Boden zu.
»Er sagte, er wäre ein Freund meines Bruders. Wie konnte er mir so etwas nur verschweigen?«
»Er wird seine Gründe gehabt haben. Er wollte Euch sicherlich nicht auch noch in die Geschichte mit reinziehen. Er wollte, das Ihr sicher seid.«
»Vermutlich habt Ihr Recht.«
»Jetzt haben wir aber genug in Erinnerungen geschwelgt!«, wendete Adam ein. »Lasst uns endlich ein paar Kämpfe gewinnen!«
Plötzlich erinnerte sich Edward wieder. Er sah leicht verstohlen zu Desmond. »Ihr könnt mir nicht zufällig vierzig Dollar leihen?«
Desmond atmete schwer
»Hier«, sagte er nur und gab Edward das Geld, der es freudig entgegen nahm.
»Vielen Dank«, grinste Edward und zählte die Scheine. Er stand auf. »Wenn Ihr wieder die Güte hättet.«
»Ihr wisst, dass wenn das rauskommt, Ihr großen Ärger haben werdet«, sagte Desmond, der nun wieder der weiße Silvus war. Edward steckte das Geld in seine Jackentasche und sah zu ihm auf.
»Wisst Ihr, es ist noch immer seltsam Euch in dieser Gestalt zu sehen. Es ist, ein wenig unheimlich.«
»Findet Ihr?«, fragte Desmond gelassen. »Man muss aber auch sagen, dass Ihr mit Eurer Blässe sehr stark wie eine wandelnde Leiche ausseht.«
Edward blieb sofort stehen und sah ihn wütend und laut grummelnd an. Doch Desmond lief nur leise kichernd weiter.
Muddy Swamp
Kapitel Achtzehn – Experimente
New York: 24. Sep.
Es herrschte für lange Zeit stille im Wagen. Das einzige was zu hören war, war die laute Musik, die aus dem Radio kam. Die Linse genau darüber starrte die ganze Zeit zu Edward, was für ihn sehr beklemmend war.
»Wie lange, wird es denn ungefähr dauern, bis wir dort sind?«, fragte Edward, ohne sich von dem Auge loszureißen.
»Erst einmal sollten wir aus New York raus«, sagte Desmond gelassen. »Erst dann kann ich uns in die Nähe der Stadt bringen. Wir wollen schließlich nicht unnötige Aufmerksamkeit erregen.« Murdock kicherte leise.
»Diesmal solltet Ihr aufpassen«, lachte Viktor. »Nicht, dass Euch noch eine Reiseübelkeit bekommt.«
Edward sah missmutig durch den Rückspiegel auf die beiden.
»Ihr braucht Euch darum nicht zu kümmern«, grummelte er leise. »Ich hatte bis jetzt keine großen Probleme, da werde ich das hier auch problemlos überstehen.«
»Das hier ist aber etwas ganz anderes«, sagte Murdock. »Eine gewöhnliche Transportation verbraucht nicht so viel Energie. Das hier ist um die
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