Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
Edward hinübersah. »Und genau so einer ist unser Stipatus.«
Viele der Untoten standen in der ganzen Umgebung und sahen verwirrt zu Edward, der sich langsam torkelnd wieder auf das Auto zubewegte. Sie beobachteten ihn nur, liefen aber nicht auf ihn zu.
»Alles in Ordnung?«, fragte Desmond schmunzelnd.
Edward keuchte leise und wischte sein Mund trocken. »Ja … es geht mir wieder besser. Jetzt wo alles raus ist.«
Er setzte sich wieder und atmetet noch einmal laut keuchend ein.
»Bist du auch sicher, das alles raus ist?«, fragte Natascha ihn misstrauisch.
»Ich habe heute Morgen sowieso nichts gegessen. Da ist nichts mehr.«
»Das war dann wohl auch Euer Fehler«, sagte Murdock. »Es ist nie gut so eine große Transportation zu machen ohne etwas gegessen zu haben. Ist auch nicht gut für Euer Kreislauf.«
»I-ich wird’s mir merken«, antwortete Edward nur schroff.
Desmond musterte ihn noch kurz, bevor er wieder weiter fuhr.
»Wisst Ihr was Mr. Spade«, begann Murdock wieder fröhlich. »Ich kenne zufällig ein gutes Mittel gegen Übelkeit. Die Zutaten dafür sind auch nicht schwer zu kriegen.«
»Also ehrlich gesagt«, sagte Edward leise. »So schlecht geht es mir schon gar nicht mehr.«
Ungefähr Zehn Minuten später hatten sie die Stadt erreicht. Es war ein kleiner Ort, der sogar noch älter wirkte, als die Großstädte. Jedes Haus hatte eine andere Farbe und viele von ihnen hatten lange Balkone, von denen die meisten schon alt und verrostet waren. An den meisten Häusern war sogar der Putz an vielen Stellen abgefallen.
Obwohl die Stadt von keiner Mauer oder Geschützen gesichert wurde, schienen die Menschen alle sehr gelassen zu sein.
»Seltsame Stadt«, dachte Edward laut, der dabei skeptisch aus seinem Fenster sah. »Wie können sie so gelassen herumlaufen, wo doch überall diese Monster umherstreifen.«
»Das liegt daran, dass sie hier nicht so ängstlich sind«, erwiderte Viktor gut gelaunt. »Hier ist man an so etwas gewöhnt.«
»Seltsam ist es trotzdem. Sie sehen mir hier alle so künstlich glücklich aus.«
»Naja … das ist wirklich ein wenig unheimlich«, sagte Desmond. »Aber das liegt einfach daran, dass das Alkahest die Sinne der Menschen vernebelt. So was geht sehr schnell. Ihr solltet also aufpassen.«
»Aber wenn in dieser Stadt ständig diese Alkahest Nebel sind. Warum ist sie denn dann für die Vitas ein Erholungsort?«
»Wie ich bereits sagte liegen direkt an der Stadt mehrere Panazee Sümpfe. Und wie es meistens so üblich ist, befindet sich deswegen hier auch eine Menge Alkahest.«
»Bald ist es so weit!«, sagte Viktor glücklich. »Bald schon werden wir die besten Würmer ganz Astrians fangen.«
Edward fühlte sich, als ob er sich gleich wieder übergeben müsste.
»Ihr esst sie also wirklich? Roh und lebendig?«
»Nur so bleibt das ganze Panazee in ihnen erhalten«, grinste Murdock. »Und die Alsus hier sind wirklich eine besonders gute Delikatesse.«
Edward lehnte sich wieder zurück.
»Wenn ihr alle so sehr Schokolade oder diese dämlichen Würmer mögt, warum esst Ihr überhaupt noch Menschenfleisch?«
»Weil wir einfach ein wenig Abwechslung brauchen«, meinte Viktor. »Ihr esst doch auch nicht immer das gleiche oder?«
»Ich könnte eigentlich sehr gut nur vom Schwein leben. Bacon ist einfach das Beste was es gibt.«
»Ihr solltet mal etwas neues probieren«, meinte Murdock, der sich dabei zu ihm vorbeugte. »So ein eintöniges Essen ist doch nach der Zeit mehr als langweilig. Außerdem ist es für Euren Körper nicht besonders gut. Ich kann Euch wirklich das Essen von Rob empfehlen. Es ist so gut, dass Ihr dafür töten würdet.« Er lachte über seinen eigenen Witz.
»Nein danke, ich bewahre mir lieber meine Menschlichkeit und bleibe bei meinen jetzigen Essgewohnheiten.«
»Ihr solltet ihm wirklich eine Chance geben«, sagte Salvatore freudig grinsend. »Damals wie heute er ist einfach ein begnadeter Künstler, wenn es um das Kochen von Menschen geht.«
Edward schüttelte sich leicht. »Was ist eigentlich mit Roberto, oder Nathaniel? Sind sie in New York geblieben?«
»Sie sind mit Nathaniels Wagen schon einmal vorgefahren«, erwiderte Desmond. »Sie haben auch Adam bei sich.«
»Also dann seid Ihr alle hier? Das ganze Rudel?«
»Ja«, sagte Desmond traurig. »Wir alle.«
»Gut! Dann könnt ihr mir endlich erzählen, was in den Krankenhaus passiert ist.«
Keiner von ihnen antwortete darauf. Diese bedrückende Stille hielt die ganze
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