Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
von sich. Edward lief einige Schritte rückwärts, bevor er sich wieder umdrehte.
»Halt, wartet auf mich Desmond«, schrie er laut und rannte so schnell er konnte von den Augen fort.
Das Monster Brüllte laut und begann ihn zu verfolgen. Die Neonlampen hinter ihm zerbarsten in viele tausend Stücke. So als wollten sie die Dunkelheit willkommen heißen, die Edward zu verschlucken drohte. Laut keuchend und noch immer rennend drehte Edward leicht seinen Kopf nach hinten. Aus den Schatten sprang ein riesiger schwarzer Löwe mit einer goldbraunen Mähne und einem Drachenschwanz laut brüllend hervor und versuchte ihn einzuholen. Edward sah wieder nach vorne. Der Gang wollte einfach kein Ende nehmen. Es sah nicht danach aus, als ob er so leicht entkommen könnte. Er drehte sich erneut zu dem Regus um. Er hatte ihn fast eingeholt. Seine schwarzen Zähne blitzten hervor und er setze für einen Sprung an.
Im nächsten Moment stieß Edward hart mit etwas zusammen. Er hatte das Ende des Ganges erreicht und ist dabei direkt an die Wand gelaufen. Es dauerte einen kleinen Moment, bis er langsam nach hinten fiel. Kurz darauf wurde alles schwarz.
»Edward! Wach auf!«, rief die Stimme seines Bruders. »Es ist hier nicht sicher für dich!«
Edward versuchte seine Augen zu öffnen, doch es fehlte ihm noch immer die Kraft dazu.
»Mamá, muss ich denn wirklich fortgehen?«, fragte die Stimme eines kleinen Mädchens.
Edward riss seine Augen weit auf. Er lag noch immer auf dem Boden. Doch jetzt befand er sich inmitten einer Wartehalle des Krankenhauses. Langsam und laut murrend versuchte er aufzustehen. Ihm dröhnte noch immer der Schädel.
»Es tut mir leid Luisa«, sagte eine weinerlich klingende Frau. »Du musst gehen. Es ist nur zu deinen Besten. Dr. Kelvin weiß was er tut, sonst würde er es ja nicht an Nate ausprobieren.«
Verwirrt suchte Edward nach ihnen. Als er sie fand sprang er vor Schreck laut schreiend sofort auf. Zwei weiße Schatten, die die Umrisse einer älteren, kränklich aussehenden Frau und eines kleinen Kindes hatten, saßen auf zwei Stühlen direkt an einer Wand.
»Ich will aber nicht weg! Ich will hier bei dir bleiben«, sagte das kleine Mädchen traurig und wandte sich von ihrer Mutter ab.
»Dort kann man dir besser helfen!«, versuchte sie das Mädchen zu beruhigen. »Dann kannst du endlich draußen mit den anderen Kindern spielen. Du bist doch auch nicht allein. Nate wird bei dir sein.«
»Er hat mir aber auch gesagt, dass er Angst davor hat. Er hat ein paar Mal seinen Vater belauscht und was er gehört hatte war mehr als unheimlich.« Sie fing an leise zu schluchzen. Ihre Mutter versuchte sie zu trösten und umarmte sie dabei.
»Hab keine Angst meine Kleine. Es wird alles wieder gut werden. Das verspreche ich dir.«
Edward beobachtete die beiden still. Es konnten keine Geister sein, da war er sicher. Viel mehr eine weitere Einbildung von ihm. Was ihn jedoch noch mehr überraschte, hatte er diese zwei ja noch nie zuvor gesehen. Nachdem er einige Schritte auf die beiden Gestalten zuging, verschwanden sie plötzlich.
Noch immer verwirrt, starrte Edward lange auf die zwei Stühle, von dem an einen die Lehne abgerissen herunterhing. Die Halterung der Sitzreihe sah wegen des ganzen Rosts so aus, als würde es jeden Moment zusammenfallen.
»Edward?«, flüsterte eine dunkle Stimme hinter ihm.
Edward erstarrte sofort. Er zögerte. Die Stimme kam ihm so seltsam vertraut vor. Ganz langsam drehte er sich um. Genau hinter ihm stand Desmond, doch irgendetwas stimmte nicht mit ihm.
Er war mindestens einen ganzen Kopf größer, seine Haare waren etwas länger und schwarz. Nicht zu vergessen seine fliederfarbenen leuchtenden Augenfarbe. Nur sein linkes Auge war schwarz und seine beiden Hände waren rußschwarze, lange Klauen. Selbst seine Kleidung war anders. Er trug einen dunkelbraunen Kapuzenumhang und darunter ein schwarzes ausgeblichenes Hemd und eine Hose.
Edward blinzelte und beobachtete ihn weiter. Je länger er ihn anstarrte, desto mehr kam er zu dem Entschluss, dass es nicht Desmond war, der vor ihm stand.
Langsam ging er auf ihn z u. »Ihr seht nicht sehr gut aus «, sagte er bedacht. »Hattet Ihr etwa gerade wieder eine Halluzination?«
»Halluzinationen?«, fragte Edward sarkastisch. »Es ist witzig so etwas von einer Körperlosen Stimme zu hören!«
»Ach, was hat mich verraten?«, grinste Christopher. »Etwa die Sache, dass ich viel größer bin? Meine schwarzen Klauen? Oder etwa meine
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