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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Sarg überstanden! Was für ein Glück, dass er sich vor ein paar Wochen dieses geile Outdoor-Handy angeschafft hatte. War natürlich kein preiswerter Spaß gewesen. Reichte die Energie noch aus, um eine SMS zu schicken?
    Nun wurde es schwierig.
    Ganz langsam versuchte er, sich die Anordnung der Buchstaben ins Gedächtnis zu rufen. Die Menütaste befand sich oben links. Einmal drücken führte zu Nachricht. Zweimal drücken zu Nachricht schreiben. Beim dritten Drücken erschien ein leeres Display. Dann tippte er ein, was er für die richtigen Buchstaben hielt. Lebe. Polizei rufen.
    Der nächste Tastendruck würde ihn hoffentlich zu Senden führen.
    Danach zu Telefonnummer.
    Er tippte Ashleys Nummer ein.
    Danach Absenden.
    Er drückte und hörte zu seiner unglaublichen Erleichterung einen Bestätigungston. Die Nachricht war versandt!
    Dann Panik. Was würde sie nützen, selbst wenn sie bei Ashley und der Polizei ankam? Wie sollten sie ihn aufgrund einer SMS aufspüren? Er versank in noch tiefere Verzweiflung.
    Doch er würde nicht aufgeben. Es musste eine Lösung geben. Denk nach!
    Seine Finger glitten über die Tasten, er zählte mit.
    Wählte 999. Drückte auf Senden. Ein schwaches Klingeln ertönte. Dann eine ferne Frauenstimme.
    »Notruf, worum geht es?«
    Er wollte verzweifelt sprechen, brachte aber wieder nur unartikulierte Laute zustande. Die Stimme fragte: »Hallo? Wer ist da? Hallo? Alles in Ordnung? Können Sie sich identifizieren? Hallo? Sind Sie in einer Notlage? Können Sie mich hören?«
    Schweigen.
    Dann wieder: »Hallo, sind Sie noch da?«
    Er hängte ein, wählte erneut. Eine andere Frauenstimme, die nahezu das Gleiche fragte. Er hängte wieder ein. Sie würden sicher verstehen, was los war, wenn sich die Anrufe ständig wiederholten. Hoffte er jedenfalls.
     

    73
     
     
     
    GRACE BESTELLTE FÜR CLEO MOREY den zweiten Tequila Slammer und für sich eine Cola light. Mehr als einen großen Glenfiddich konnte er sich nicht erlauben, da er später wieder in die Einsatzzentrale musste.
    Sie saßen aufgepolsterten Stühlen an einem Tisch in der Ecke. Im Pub war wenig los, der einarmige Bandit blinkte verloren vor sich hin.
    Cleo sah toll aus. Das frisch gewaschene Haar fiel ihr glänzend auf die Schultern, und sie trug eine leichte Wildlederjacke über einem beigefarbenen Top. Die modische 7/8-Jeans enthüllte schlanke Fesseln über weißen Turnschuhen.
    Grace war von Mark Warrens Wohnung in die Soko-Zentrale gerast, um das Team mit Kopien von Daveys Wegbeschreibung zu versorgen, und von dort aus unmittelbar ins Pub gefahren. Trotzdem kam er zwanzig Minuten zu spät. Natürlich war ihm keine Zeit zum Umziehen oder Frischmachen geblieben. Er trug noch seine Gerichtskleidung vom Morgen – marineblauer Anzug, weißes Hemd und blaue Krawatte –, hatte mittlerweile aber den obersten Knopf geöffnet und den Krawattenknoten gelockert. Verglichen mit Cleo kam er sich allerdings wenig präsentabel vor.
    »Ich hab dich noch nie in Zivil gesehen«, scherzte er.
    »Hätte ich in einem grünem Kittel und Gummistiefeln erscheinen sollen?«
    »Der Wiedererkennungswert wäre sicher größer gewesen.«
    Sie strahlte ihn an und hob ihr Glas. »Cheers!«
    Sie hatte eine klasse Figur. Er bewunderte ihre blauen Augen, die kleine Nase, den Mund, der an eine Rosenknospe erinnerte, das Grübchen im Kinn, den schlanken Körper. Und sie roch hinreißend, als hätte sie in einem erstklassigen Parfüm gebadet, während er sie gewöhnlich nur mit Desinfektionsmitteln in Verbindung brachte. Sie verströmte pure Weiblichkeit, ihre Augen blitzten vor Vergnügen, sie zog alle Blicke auf sich. Grace fragte sich, ob die anderen Männer auch so glotzen würden, wenn sie wüssten, womit Cleo ihr Geld verdiente.
    Er goss sich Cola über Eis und Zitronenscheibe und stieß mit ihr an. »Schön, dich zu sehen.«
    »Ganz meinerseits. Wie war dein Tag?«
    »Das meinst du doch nicht ernst!«
    Cleo beugte sich vor, kam ihm unglaublich nahe. Es tat ungeheuer gut, mit ihr hier zu sitzen, und für einen Moment vergaß Grace alle Sorgen. »Doch. Ich verlange einen minuziösen Bericht.«
    »Wie wäre es mit der Kurzfassung? Aufgestanden, geduscht, unterwegs gewesen, mich mit Cleo getroffen. Reicht das?«
    Sie lachte. »Fürs Erste ja. Und jetzt bitte die Details, die du ausgelassen hast.«
    Er lieferte eine Zusammenfassung, die Zeit war kostbar. Es war Viertel nach neun, und er musste in einer Stunde wieder in der Soko-Zentrale sein. Eigentlich konnte

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