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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Grace’ Hand, als hätte er einen lang vermissten Freund wiedergefunden. »Detective Superintendent Grace! Wie schön, Sie zu sehen.«
    »Ganz meinerseits. Das ist DS Branson. Glenn, darf ich dir Harry Frame vorstellen?«
    Harry Frame umfasste Bransons Hand mit einer Kraft, die weder zu seinem Alter noch zu seiner Größe passte, und schaute ihn mit durchdringenden grünen Augen an. »Was für eine Freude, Sie kennen zu lernen, kommen Sie doch herein.«
    Sie folgten ihm in einen schmalen Flur, der von einer schwachen Birne in einer Hängelaterne beleuchtet wurde, im maritimen Stil eingerichtet war und unter anderem mit einem großen Bullauge aus Messing aufwartete. Im Wohnzimmer bogen sich die Regale unter zahlreichen Buddelschiffen. Es gab eine graubraune, dreiteilige Polstergarnitur, deren Lehnen mit Sofaschonern abgedeckt waren, einen Fernseher und am Fenster einen runden Eichentisch mit vier Holzstühlen. An der Wand registrierte Branson einen kitschigen Druck von Anne Hathaways Cottage und einen gerahmten Sinnspruch. »Hat sich ein Geist erst einmal entfaltet, kann er nie in seine ursprünglichen Grenzen zurückkehren.«
    »Tee, meine Herren?«
    »Danke«, sagte Grace.
    Branson sah Grace an, als suchte er nach dem richtigen Stichwort. »Das wäre sehr nett.«
    Harry Frame eilte geschäftig aus dem Zimmer. Branson betrachtete eine einsame weiße Kerze, die in einem Glasleuchter auf dem Tisch brannte, und sah Grace an, als wollte er fragen: Was soll der Mist?
    Grace lächelte zurück. Nur Geduld.
    Nach einigen Minuten brachte eine fröhliche, untersetzte Frau mit grauem Haar ein Tablett mit drei Bechern Tee und einem Teller Schokoplätzchen herein und stellte es auf den Tisch.
    »Hallo, Roy«, begrüßte sie Grace und sagte dann augenzwinkernd zu Branson. »Ich bin Maxine und führe hier den Oberbefehl.«
    »Nett, Sie kennen zu lernen. Detective Sergeant Branson.«
    Dann kam ihr Mann mit einer Landkarte ins Zimmer.
    Grace nahm sich einen Becher, wobei er die wässrig-grüne Farbe der Flüssigkeit und Bransons skeptischen Blick konstatierte.
    »So, meine Herren«, sagte Frame und nahm ihnen gegenüber Platz, »Sie haben eine vermisste Person?«
    »Michael Harrison.«
    »Die jungen Männer aus dem Argus? Furchtbarer Unfall. So jung hinübergerufen zu werden.«
    »Hinübergerufen?«, fragte Branson.
    »Offenbar haben die Geister nach ihnen verlangt.«
    Branson warf Grace einen Blick zu, den dieser geflissentlich ignorierte.
    Frame schob Kekse und Kerze beiseite und breitete eine Vermessungskarte von East Sussex auf dem Tisch aus.
    Branson aß einen Keks, während Grace dem Medium das Kupferarmband überreichte. »Sie hatten mich gebeten, etwas mitzubringen, das dem Vermissten gehört.«
    Frame umschloss das Armband und machte die Augen zu. Die Polizisten starrten ihn an. Er hielt die Augen mehr als eine Minute geschlossen und begann irgendwann zu nicken. »Hm, ja, hm, ja.« Dann riss er die Augen unvermittelt auf und sah die beiden Männer an, als wäre er überrascht, sie noch im Zimmer vorzufinden. Er rückte näher an die Landkarte heran und holte eine Schnur mit einem kleinen Bleigewicht aus der Hosentasche.
    »Mal sehen, was sich machen lässt. Ja, das werden wir tun. Ist der Tee in Ordnung?«
    Grace nippte daran. Er war heiß und schmeckte leicht säuerlich. »Perfekt.« Auch Branson trank pflichtschuldig. »Gut.«
    Harry Frame strahlte sie aufrichtig an. »Nun denn…« Er stützte die Ellbogen auf den Tisch, vergrub das Gesicht in den Händen, als betete er, und begann vor sich hin zu murmeln. Grace wich Bransons Blick aus.
    »Yarummm«, brabbelte Frame. »Yarummm. Brnnnn. Yarummm.«
    Dann setzte er sich abrupt auf, hielt die Schnur zwischen Daumen und Zeigefinger über die Karte und ließ das Bleigewicht wie ein Pendel schwingen. Er schürzte konzentriert die Lippen, ließ es in einer engen Runde kreisen und suchte die Karte Zentimeter für Zentimeter ab.
    »Uckfield? Crowborough? Ashdown Forest?« Er sah die Männer fragend an. Beide nickten.
    Doch Harry Frame schüttelte daraufhin den Kopf. »Nein, in dieser Gegend kann ich nichts erkennen. Ich werde es mit einem kleineren Maßstab versuchen.«
    »Wir sind uns ziemlich sicher, dass er sich in dem Gebiet befindet«, erklärte Roy Grace.
    Wieder schüttelte Frame entschlossen den Kopf. »Nein, das Pendel sagt mir nichts dergleichen. Wir müssen uns in einem weiteren Radius umsehen.«
    Grace spürte Bransons skeptischen Blick wie ein Brennen. Er schaute auf

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