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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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nicht, wie ich Ihnen helfen sollte.«
    Dread dachte eine Weile darüber nach. »Gehen Sie in die Kirche?«, fragte er schließlich.
    »Wenn ich es schaffe. Ist bei meinem Job nicht immer leicht.«
    »Ich mag Kirchen«, sagte Delroy Dread. »Ich mag den Gesang. Mein Vater war Prediger.«
    »Gehen Sie noch?«
    »Nicht so oft, wie ich bei meinem Talent zum Sündigen sollte«, sagte er lächelnd.
    »Sündigen Sie ein bisschen weniger, gehen Sie ein bisschen öfter zur Kirche.«
    »Vielleicht haben Sie recht«, sagte Delroy und lachte leise vor sich hin. »Die Leute, die nach den beiden gesucht haben, waren von einer muslimischen Gang aus Bethnal, die die Gegend mit Heroin beliefert. Ihr Anführer ist so ein kleiner Boxer, Hakim Tarar.«

DREISSIG
    Mittwoch, 14. März 2012, 6.00 Uhr,
    Boxers Wagen, London
    A ls ich Chhota Tambe berichtete, dass Alyshia Amir Jat gesehen hatte, spürte ich sofort, dass er das für eine überaus wichtige Information hielt«, sagte Deepak Mistry. »Er beauftragte mich, eine Abhöreinrichtung in dem Haus am Juhu Beach einzubauen.«
    »Wie sind Sie auf das Grundstück gekommen?«, fragte Boxer.
    »Ich hatte über Alyshia Zutritt und konnte immer alleine mit den Hausdienern sprechen und mich frei bewegen«, sagte Mistry. »Mein großes Problem tauchte auf, als Frank beschloss, dass er eine neue Filmvorführanlage einbauen wollte. Der Elektriker musste die Decke aufstemmen, um alles neu zu verkabeln, und hat mein Abhörgerät entdeckt.«
    »Wie lange hat es funktioniert?«
    »Ein paar Wochen.«
    »Haben Sie irgendwas für Chhota Tambe herausbekommen?«
    »Meines Wissens gab es ein paar Partys und Geschäftstreffen mit Ausländern, aber keins mit Amir Jat.«
    »Und wie ist Frank auf Sie als Spion gekommen?«
    »Die Hausdiener. Sie mussten es ihm sagen. Sie wussten alle, wozu Anwar Masood fähig ist.«
    »Und warum hasst Chhota Tambe Frank so sehr? Es klingt, als wäre es mehr als nur Neid.«
    »Es ist eine Besessenheit, die ihren Ursprung in einer Tragödie hat«, sagte Mistry. »Sein älterer Bruder und Mentor Bada Tambe kam bei den Bombenanschlägen in Mumbai 1993 ums Leben. Soweit ich weiß, hatte er einfach Pech. Er ging am Tag der Explosion nur zufällig an der Börse vorbei.«
    »Und was hatte Frank damit zu tun?«
    »Damals gehörten sie alle zur selben Gang: die D-Company unter Leitung eines muslimischen Gangsters namens Dawood Ibrahim, der von Dubai aus operierte. Er war das Gehirn und der Financier der Bombenanschläge, was zu einer religiösen Spaltung seiner Gang führte.«
    »Und Frank schlug sich auf die Seite der Muslime?«
    »Als Katholik konnte er auf beiden Seiten mitmischen, doch Chhota Tambe, der Anführer der Hindus, glaubte, dass Frank auf Seiten der Muslime war. Franks wirtschaftliche Durchbrüche gelangen ihm immer über seine muslimischen Beziehungen.«
    »Das heißt, Chhota Tambes Verdacht war nicht unbegründet?«
    »Frank arbeitete immer noch für die D-Company, doch sie schmuggelte kein Gold mehr; das Geschäft trocknete aus, als die Regierung die indische Wirtschaft liberalisierte; 1992 konnte man Gold frei importieren«, erklärte Mistry. »Frank wurde in Dawood Ibrahims neuem Unternehmen angestellt, das sich auf den Schmuggel von Heroin verlegte.«
    »Nun, Frank will bestimmt nicht, dass das öffentlich bekannt wird«, sagte Boxer. »Das könnte ihn ruinieren. Niemand in der westlichen Welt würde sich auch nur in seiner Nähe zeigen. Hat Chhota Tambe Beweise?«
    »Es ist nicht so, als ob es eine Lieferung mit Franks Namen darauf gäbe«, sagte Mistry. »Als ich Chhota Tambe von Amir Jat berichtete, war er sehr erregt, weil er wusste, dass Jat enge Verbindungen zu den afghanischen Taliban pflegt, über die in den 1980ern und 1990ern die Hauptrouten für Heroin aus Afghanistan liefen. Amir Jat belohnte die D-Company mit dem Heroingeschäft, als der Goldschmuggel zum Erliegen kam. Chhota Tambe wusste genau – wie übrigens jeder andere auch, weil die Times of India Ende 2007 einen entsprechenden CIA -Bericht veröffentlichte –, dass der ISI die D-Company mit Lashkar-e-Taiba fusioniert hatte, den Terroristen, die für die Bombenanschläge in Mumbai sowohl im März 1993 als auch im November 2008 verantwortlich waren.«
    »Also zählt Chhota Tambe zwei und zwei zusammen und nimmt an, dass Frank, weil er Amir Jat kennt, irgendwas mit islamistischen Terroristen zu tun haben muss?«
    »Nicht notwendigerweise aktuell, aber auf jeden Fall damals, 1993. Der bei den

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