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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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Berkley-Suite, schenkte Tee ein, stellte eine Etagere mit Gebäck und Kuchen auf den Tisch, erklärte ihnen, dass Frank D’Cruz auf dem Weg sei, und ließ sie allein. Martin Fox stand aufrecht am Fenster und blickte auf die schwarzen unbelaubten Bäume des Green Park in Richtung Constitution Hill, als würde er eine militärische Inspektion vornehmen.
    »Und wer hat mich für den Job empfohlen?«, fragte Boxer.
    »Das hat der Kunde nicht gesagt«, antwortete Fox und drehte sich um.
    »Aber es könnte nicht Simon Deacon gewesen sein, oder?«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Fox. »Ich habe Simon Deacon seit dem Test-Match gegen Indien in Lord’s Cricket Ground im letzten Juli nicht mehr gesehen. Auch nicht im Special Forces Club. Geht es ihm gut?«
    »Meines Wissens schon«, sagte Boxer. »Er war nur sehr beschäftigt mit den Sicherheitsvorbereitungen für die Olympiade. Du weißt, dass er in der Asienabteilung arbeitet?«
    »Ach so, jetzt verstehe ich die Verbindung«, erwiderte Fox. »Da musst du Frank D’Cruz fragen. Mir hat der Agent von Lloyd’s nur gesagt, D’Cruz hätte namentlich nach dir gefragt.«
    Fox strich durch sein sandfarbenes Haar und steckte die Hände dann in die Taschen. Er gab Boxer einen kurzen Abriss über Frank D’Cruz’ Hintergrund, seine Vergangenheit in Bollywood und seine Holdinggesellschaft Konkan Hills Securities. Dabei ging er um die Sofas, ohne Boxer aus den Augen zu lassen. Der Mann hatte sich definitiv verändert, seit er seinen Job bei GRM aufgegeben hatte; nichts Dramatisches, mehr eine Frage der Wahrnehmung. Fox fragte sich, ob andere es ebenfalls registrierten. Boxer war wachsam, geduldig und aufmerksam für jedes Detail, das er ihm nannte, alles normal für einen Consultant seines Kalibers. Nur dass diese Qualitäten jetzt zu einem Mann gehörten, der die Augen eines Heckenschützen hatte, und nicht zu jemandem, der lediglich eine neue Situation verstehen wollte.
    Frank D’Cruz kam herein und füllte mit seinem Charisma sofort den ganzen Raum. Er beachtete Fox gar nicht, sondern ging direkt auf Boxer zu, gab ihm die Hand und blickte ihm tief in die Augen. Boxer erwiderte den absichtsvoll zudringlichen Blick, und nach ein paar langen Sekunden löste D’Cruz sich mit dem Eindruck, den richtigen Mann geholt zu haben.
    »Ich würde gern mit Mr Boxer unter vier Augen sprechen«, sagte er, als er Fox die Hand schüttelte.
    »Es wäre vielleicht besser, wenn wir uns zunächst zu dritt zusammensetzen«, sagte Fox. »Sie geben uns eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse. Wir können eine Strategie formulieren, Fristen und Bedingungen diskutieren, und wenn Sie und Charles danach noch weiterreden möchten, lasse ich Sie natürlich gerne allein.«
    D’Cruz war verärgert, erkannte jedoch, dass Fox den Schlüssel zu Charles Boxer in der Hand hielt. Er wies auf die Sofas und nahm selbst auf dem Sessel am Kopf des Couchtisches Platz.
    »Meine Exfrau Isabel hat am Freitagabend gegen halb zwölf das Handy meiner Tochter angerufen und einen ersten Kontakt mit dem Entführer gehabt.« D’Cruz berichtete von dem Telefonat, der ruhigen, bestimmenden Art des Kidnappers und dem Namen, den er genannt hatte.
    »War das der einzige Kontakt mit den Entführern?«, fragte Fox.
    »Nein, sie haben mich nach meiner Landung in Heathrow über Alyshias Handy angerufen. Eine elektronisch verzerrte Stimme sagte: ›Willkommen in London, Mr D’Cruz.‹ Ich hatte noch nicht mal das Flugzeug verlassen. Das war um drei Uhr.«
    »Hat man Ihnen irgendwelche direkten Forderungen gestellt?«
    »Nein. Er sagte, dafür bliebe noch reichlich Zeit. Der Anruf sollte nur bestätigen, was ich schon wusste. Vermutlich für den Fall, dass ich an Isabels Aussage zweifeln sollte.«
    »Aber das hat er nicht gesagt?«, hakte Boxer nach.
    »Nein, er hat seine Anweisungen bezüglich der Nicht-Einschaltung von Polizei und Presse wiederholt und erklärt, dass er in Zukunft nicht mehr mit mir reden würde. Alle weiteren Gespräche würden über meine Exfrau laufen.«
    »Hat man Ihnen einen Lebensbeweis geboten?«
    »Er hat mir den Titel meines Lieblingsbuches genannt, was ich niemandem gegenüber zugebe, aber Alyshia weiß es.«
    Boxer und Fox wollten beide dieselbe Frage stellen, taten es jedoch nicht.
    Sie erörterten die beiden Sätze, die die Andeutung einer Forderung enthalten hatten. Was war »komplizierter«? Was könnten die Entführer meinen, wenn sie sagten, es ginge »nicht um Geld«? Wenn D’Cruz eine

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