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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dasselbe.« Sie zog eine Jacke über ihre Waffe und sah ihn fragend an. »Bleibst du heute etwa hier?«
    »Was, wenn ich Ja sage?«
    »Dann würdest du eindeutig lügen. Du fährst nämlich genau wie ich noch ins Büro, um ein paar letzte Dinge persönlich zu erledigen. Auch wenn du unverbesserlicher Softie deine Angestellten heute früher gehen lässt, fährst du selbst noch hin.«
    »Ich bleibe, wenn du auch bleibst.«
    »Ich gehe, und das tust du auch.« Trotzdem trat sie vor ihn, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und gab ihm einen schnellen Kuss. »Wir sehen uns dann in ein paar Stunden.«
    »He, pass auf dich auf, okay? Die Straßen sind sicher trügerisch.«
    »Das sind mit Eisenstangen bewaffnete Junkies auch, aber auch mit denen komme ich zurecht.«
    »Da ich mir bereits dachte, dass du nicht zu Hause bleiben willst, habe ich einen der Geländewagen für dich holen lassen.« Als sie die Stirn in Falten legte, zog er eine Braue hoch. »Ich werde auch mit einem fahren, also keine Widerrede, ja?«
    »Fein. Okay.« Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Tja, wenn du schon in derart sorgenvoller Stimmung bist, könntest du vielleicht noch gucken, ob McNab und Peabody gut gestartet sind.«
    »Das habe ich bereits getan. Sie sind schon in der Luft und haben das fiese Wetter bereits hinter sich. Und zieh was an die Hände«, rief er ihr hinterher, als sie den Raum verließ.
    »Jetzt gib endlich Ruhe«, murmelte sie leise, war aber trotzdem dankbar, als sie in der Tasche ihres Mantels ein Paar dünner, mit weichem Fell gefütterter Handschuhe entdeckte, das eindeutig von ihm dorthin geschmuggelt worden war. Wie machte er das nur?
    Was auch immer vom Himmel auf sie niederprasselte, fühlte sich wie eine Unzahl spitzer, kleiner, eiskalter Nadeln an. Sie stieg in das muskulöse Fahrzeug, das ihr treusorgender Mann für sie geordert hatte, und merkte, dass bereits die Heizung eingeschaltet war. Der Kerl vergaß einfach niemals etwas. Es war beinahe unheimlich.
    Trotz der angenehmen Wärme, der unglaublichen Bodenhaftung und der Kraft des riesengroßen Wagens war der Weg bis zum Revier ein einziger mühseliger Kampf. Nachdem sie noch vor einer Stunde die Menschen, die sich vor der Arbeit drückten, als faule Weicheier bezeichnet hatte, schimpfte sie jetzt wie ein Rohrspatz, weil niemand zu Hause blieb. Und weil ständig irgendeine Klapperkiste vor ihr war, die auf den eisbedeckten Straßen bestenfalls im Schneckentempo vorwärtskam.
    Zweimal wurde sie Zeugin eines Unfalls und fühlte sich verpflichtet anzuhalten und zu sehen, ob es Verletzte gab, bevor sie die Verkehrspolizei rief. Als erneut jemand vor ihr zum Stehen kam, dachte sie kurz darüber nach, einfach den nächsten Blechhaufen zu überrollen, der ihr in die Quere kam. Der Panzer, den sie fuhr, bekäme das bestimmt problemlos hin.
    Als sie endlich das Revier erreichte, waren ungewöhnlich viele Plätze in der Tiefgarage frei.
    Einer der Detektive s grüßte sie, als sie in ihre eigene Abteilung kam.
    »Slader, hätten Sie nicht längst schon frei?«
    »Eigentlich ja. Aber kurz vor Ende meiner Schicht haben wir noch eine Leiche reingekriegt. Wir haben bereits einen Verdächtigen. Das Opfer war sein Bruder, der extra wegen Weihnachten bei ihm zu Besuch war. Am Ende lag er mit gebrochenem Genick am Fuß der Treppe. Der Kerl, den wir festgenommen haben, hat eine wirklich schicke Wohnung drüben in der Park Avenue. Das Opfer war ein Loser ohne festen Wohnsitz und anscheinend arbeitslos.«
    »Und er wurde die Treppe hinuntergeschmissen?« »Allerdings.« Slader verzog den Mund zu einem schmalen, müden Lächeln. »Der Kerl hat behauptet, dass sein Bruder wieder mal voll drauf gewesen ist - was das Labor bisher noch nicht bestätigt hat. Meinte, er hätte im Bett gelegen, hätte den Sturz gehört und seinen Bruder am Fuß der Treppe aufgefunden. Anscheinend hat er nicht gedacht, dass wir die Schwellungen im Gesicht des Opfers sehen würden, oder er hat vielleicht gehofft, wir schöben sie auf den Sturz. Da er aber selber aufgekratzte Knöchel und eine aufgeplatzte Lippe hatte, kam uns seine Version des Geschehens ein bisschen seltsam vor.«
    Eve kratzte sich im Nacken. Manche Menschen, dachte sie, waren wirklich unvorstellbar dumm. »Haben Sie ihn auf eine mögliche Notwehrsituation und einen daraus folgenden Unfall angesprochen?«
    »Ja, aber er rückt nicht von seiner Geschichte ab. Er ist ein ziemlich hohes Tier bei einer Werbeagentur, ich nehme an, dass er

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