Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
zeigen.
    Vielleicht hatten sie ganz einfach nicht die Zeit oder das erforderliche Geld dafür gehabt. Vielleicht hatte er gedacht, dass New York ein guter Anfang wäre, nachdem ihm dieser Trip von seiner Mutter vorgeschlagen worden war. Das wäre durchaus nachvollziehbar.
    Trotzdem dächte sie am besten noch etwas darüber nach.
    Auf der Suche nach einer möglichen Verbindung, nach einem Gedankenblitz, ging sie noch einmal die anderen Pflegekinder durch. Eine der Frauen saß im Knast, und eine andere war tot.
    Aber was wäre, wenn -
    »Hier sind deine Listen.«
    »Schon?«, fragte sie in einem Ton, der ihm deutlich machte, dass sie in Gedanken ganz woanders war.
    »Eines Tages wirst du mich hoffentlich so bewundern, wie es angemessen ist.«
    »Es reicht doch wohl, wenn du dich selbst bewunderst«, antwortete sie. »Gibt es irgendwelche Übereinstimmungen?«
    »Wenn du es so eilig hast, geh doch einfach selber einen Teil der Namen durch.« Er bearbeitete seine Tastatur. »So. Jetzt habe ich sie dir rübergeschickt. Kommst du damit zurecht?«
    »Ich mache so was schließlich nicht zum ersten Mal«, murmelte sie gekränkt, fuhr dann aber doch noch einmal zu ihm herum. »Mir sind zwei Ideen gekommen. Auch wenn sie ziemlich abwegig sind. Eins der Pflegekinder sitzt wegen schwerer Körperverletzung im Knast. Sie hat keine Familie und offenbar auch keine feste Partnerschaft. Sie scheint nicht besonders gewieft zu sein, und es weist nichts auf eine aktuelle Verbindung zwischen ihr und Trudy hin. Aber vielleicht wollte Trudy sie ja ebenfalls erpressen, und unsere Profischlägerin hat sich dafür an ihr gerächt. Vielleicht hat sie ja einen Deal mit jemand anderem abgeschlossen, der Trudy nahestand oder sich bei ihr eingeschmeichelt hat. Und dieser Jemand hat die Alte umgebracht, dadurch die Frau im Knast gerächt und anschließend beschlossen, dass sich damit auch noch etwas verdienen lässt.«
    »Aber woher hätte dieser Jemand wissen sollen, dass Trudy nach New York kommt, um uns beide zu erpressen, und es dann auch noch schaffen sollen, diese Sache so schnell durchzuziehen?«
    »Ich gehe immer noch davon aus, dass der Mord so nicht geplant war. Vielleicht hatte sich unser Jemand ja bereits an sie herangemacht. Ich weiß, das ist ziemlich weit hergeholt. Aber ich werde trotzdem nach den Feiertagen noch mal mit dem Gefängnis sprechen. Vielleicht erreiche ich ja sogar den Beamten, der sie festgenommen hat.«
    »Und was für eine Idee hattest du noch?«
    »Eins der Pflegekinder hat als Tänzerin in diesem Club in Miami gearbeitet, der vor ein paar Jahren in die Luft geflogen ist. Erinnerst du dich noch? Ein paar Verrückte haben den Laden gestürmt und gegen die Sünde oder etwas in der Richtung protestiert. Irgendetwas lief schief, und sie gingen alle zusammen hoch. Es gab damals über hundertfünfzig Tote.«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, tut mir leid. Bevor ich dir begegnet bin, haben mich solche Dinge nur am Rande interessiert.« Aber trotzdem hielt er in der Arbeit inne und dachte eilig nach. »Sie hat also überlebt?«
    »Nein. Zumindest ist sie auf der Liste der Opfer aufgeführt. Aber es war ein illegaler Club, und vor allem herrschte nach der Explosion ein heilloses Durcheinander. Körperteile flogen durch die Gegend, alles war voller Blut, und alle waren vollkommen entsetzt.«
    »Ich kann es mir vorstellen, vielen Dank.« Er lehnte sich ebenfalls auf seinem Stuhl zurück und folgte ihrem Gedankengang. »Sie hat also wie durch ein Wunder überlebt, wird fälschlicherweise auf die Liste der Toten gesetzt und plant als Überlebende den Tod ihrer einstigen Peinigerin?«
    »Wäre zumindest möglich«, erklärte Eve ihm stur. »Aber es gibt auch noch eine andere Möglichkeit. Nämlich, dass jemand, der ihr nahestand, Trudy aus dem Verkehr gezogen hat. Ebenfalls aus Rache. Vielleicht ein Geliebter oder ein enger Freund. Ich werde mich auf jeden Fall mit ein paar Leuten unterhalten, mit denen sie damals zusammengearbeitet hat und die dem Inferno entkommen sind. Vielleicht kriege ich dann wenigstens ein klareres Bild von ihr.«
    Sie stand auf und stapfte durch den Raum. »Dann geht mir noch eine andere Sache durch den Kopf. Hat Trudy Bobby vielleicht irgendwann dabei erwischt, wie er einem der Mädchen etwas zu essen ins Zimmer geschmuggelt hat? Wenn ja, was hat sie dann getan? Und zwar nicht nur mit dem Mädchen, sondern auch mit ihm? Oder hat er vielleicht später, als er älter war, Kontakt zu einem der Mädchen

Weitere Kostenlose Bücher