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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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nach.
    Allerhöchste Zeit, sich körperlich wieder in Form zu bringen, dachte er, ging zu den Gewichten und stellte eine geradezu brutale Abfo lge anstrengender Hebe- und Hal teübungen ein.
    Wenn sie selbst statt in ihr Arbeitszimmer ebenfalls hierhergekommen wäre, hä tte sie einen der Sparring-Dro iden aktiviert. Und so lange auf ihn eingeschlagen, bis nichts mehr von ihm übrig gewesen wäre.
    Jedem das Seine, dachte er.
    Wie er sie kannte, stapfte sie jetzt durch ihr Büro, trat gegen diverse Gegenstände und verfluchte ihn. Doch er konnte und er wollte nichts dagegen tun. Nie in seinem Leben, dachte er, während er die Hanteln stemmte, hatte er eine derart vernunftbegabte Frau gekannt, die so schnell ausflippen konnte und dann jede Vernunft vergaß.
    Was, verflucht noch mal, hatte sie von ihm erwartet? Dass er sie umgehend zu Hilfe rufen würde, wenn diese Lombard in seinem Büro erschiene, damit sie diese lächerliche texanische Schmeißfliege von dort vertrieb?
    Tja, dafür hatte sie sich eindeutig den falschen Ehemann gesucht. Pech für sie.
    Sie wollte nicht, dass er sie schützte, wollte nicht, dass er sich um sie kümmerte, wenn sie blind vor Trauer und vor Stress war? Auch das war Pech für sie.
    Er quälte sich durch das Programm und empfand eine düstere Befriedigung angesichts des Brennens seiner Muskeln, der Schmerzen in der kaum verheilten Wunde und des Schweißes, der ihm über Gesicht und Körper rann.
    Wie er angenommen hatte, stapfte sie durch ihr Büro, hielt ab und zu vor ihrem Schreibtisch inne und trat drei mal so fest dagegen, dass die Hüfte, die sie im Kampf Seite an Seite mit ihrem vermaledeiten Mann verwundet hatte, schrie.
    »Zur Hölle mit dem Kerl! Verdammt! Kann er sich nicht einmal aus was raushalten?«
    Der fette Kater Galahad kam durch die Tür gewatschelt und nahm in Erwartung einer aufregenden Show im Durchgang zur Küche Platz.
    »Siehst du den hier?«, fragte sie das Tier und zeigte auf den Stunner, den sie immer noch in ihrem Schulterhalfter trug. »Weißt du, warum sie mir den gegeben haben? Weil ich allein auf mich aufpassen kann. Weil ich keinen Menschen brauche - und schon gar nicht meinen eigenen Ehemann -, der schnurstracks angelaufen kommt, wenn es mal ein bisschen schwierig für mich wird.«
    Der Kater legte seinen Kopf ein wenig schräg, blinzelte sie träge aus seinen zweifarbigen Augen an, streckte eines seiner Vorderbeine aus und fing an sich zu putzen, als hätte sie keinen Ton gesagt.
    »Ich hätte mir denken können, dass du auf seiner Seite bist.« Sie massierte sich geistesabwesend die verletzte Hüfte. »Verdammte Kerle. Sehe ich etwa wie ein schwaches, hilfloses Weibchen aus?«
    Okay, vielleicht hatte sie so ausgesehen, gab sie widerstrebend zu, während sie weiter durch das Zimmer tigerte. Während eines kurzen Augenblicks. Aber er kannte sie und wusste ganz genau, dass sie sich am Schluss immer zusammenriss.
    Genau wie er gewusst hatte, dass Lombard zu ihm kommen würde.
    »Aber hat er vielleicht auch nur einen Ton davon gesagt?« Sie warf die Hände in die Luft. »Hat er etwa gesagt: >Hör mal, liebe Eve , ich gehe davon aus, dass diese sadistische Hexe aus deiner Vergangenheit mir einen Besuch abstatten wird    Erschöpft von ihrem Wutausbruch, warf sie sich in ihren Schlafsessel und runzelte die Stirn.
    Es war sein Geld, dachte sie. Er hatte das Recht, sich und sein Geld zu schützen. Denn sie hatte es nicht getan.
    Und sie hatte den einzigen Menschen attackiert, der sie durch und durch verstand, der von all den Dingen wusste, die sie vor aller Welt verborgen hielt. Hatte ihn genau aus diesem Grund attackiert. Wahrscheinlich würde Mira ihr hundert Punkte dafür geben, dass sie von allein zu diesem unglücklichen Schluss gekommen war.
    Aber schließlich hatte sie ihm schon zu Anfang der Beziehung deutlich zu verstehen gegeben, dass sie schwierig war. Verdammt, er hatte ganz genau gewusst, was für eine Partnerin er mit ihr bekam. Sie würde ihn also bestimmt nicht um Verzeihung bitten, das stand für sie fest.
    Trotzdem setzte sie sich auf, trommelte mit ihren Fingern auf ihrem Knie herum, ging noch einmal in Gedanken die Szene im Wohnzimmer durch und klappte die Augen zu, als ihr Magen sich zusammenzog.
    Oh

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