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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihn aber ganz einfach nicht ein. Es muss also jemand anderes gewesen sein.«
    »Sie war eine durchaus attraktive Frau. Vielleicht hatte sie ja einen Geliebten.«
    »Das wäre vorstellbar. Schließlich kommt es immer wieder einmal vor, dass eine Frau von ihrem Liebhaber verdroschen wird. Sie hat also Angst bekommen, fürchterliche Angst, vielleicht wollte sie den Plan vergessen und nach Texas zurückfliegen, weshalb er sauer geworden ist. Sie hatte eine Aufgabe, sollte eine Rolle spielen, und das hat sie nicht getan. Also hat er ihr ein paar geknallt, um sie daran zu erinnern, dass es schließlich um eine Menge geht. Als er später wiederkommt, ist sie halb betrunken und jammert ihm die Ohren voll. Ich will wieder nach Hause. Ich will nicht mehr hier bleiben, ich will das nicht mehr tun. Er wird wieder sauer, nur dieses Mal bringt er sie um.«
    »Klingt durchaus logisch«, meinte Roarke
    Es klang tatsächlich logisch, dachte sie, schüttelte dann aber den Kopf. »Trotzdem gefällt mir dieses Szenario nicht. So leicht hätte sie bestimmt nicht aufgegeben. Außerdem hast du ihr vielleicht Angst gemacht, aber er hat ihr wehgetan. Vielleicht hat sie also zwischen Furcht und Schmerzen geschwankt. Aber davongelaufen ist sie nicht. Und weshalb hätte er sie töten sollen?« Sie hob beide Hände in die Luft. »Er hätte doch besser gewartet, bis sie sich beruhigt. Mit einer toten Trudy hätte er schließlich nichts mehr in der Hand gehabt.«
    »Vielleicht hat er ja einfach die Kontrolle über sich verloren.«
    Sie rief die Bilder vom Tatort, die Bilder von der Leiche vor ihrem geistigen Auge auf. »Nein, das hat er nicht. Drei Schläge auf den Hinterkopf. Drei vorsätzliche Schläge. Wenn er die Kontrolle über sich verloren hätte, wenn er betrunken, aufgeputscht oder einfach blutrünstig gewesen wäre, hätte er sie noch einmal verprügelt und ihr dabei vor allem Schläge ins Gesicht verpasst. Er hätte sie verdroschen, aber das hat er nicht getan. Er hat ihr einfach den Schädel eingeschlagen, sie auf dem Boden liegen lassen und sich aus dem Staub gemacht.«
    Sie ließ die Schultern kreisen. »Ich stelle erst mal eine Pinnwand auf und bringe etwas Ordnung in die Dinge, die wir bisher wissen.«
    »Aber lass uns vorher etwas essen, ja?«
     

9
    Sie ging auf seinen Vorschlag ein, weil er sie nicht eher in Ruhe lassen würde, bis sie etwas aß. Und weil sie durch den mechanischen Vorgang der Essensaufnahme zusätzliche Zeit zum Nachdenken bekam. Dazu trank sie ein Glas Wein, von dem sie aber immer nur kleine Schlucke nahm, als wäre er eine bittere Medizin.
    Sie hatte den Wandbildschirm angelassen und rief dort weitere Informationen über die bisher bekannten Spieler, das hieß über Trudy selbst, über Bobby und Zana sowie über Bobbys Partner, Densil K. Easton, auf.
    Seine Finanzen wirkten grundsolide, wenn auch nicht gerade spektakulär. Easton hatte dasselbe College wie Bobby besucht und mit ihm zusammen seinen Abschluss dort gemacht. Er war verheiratet und hatte ein Kind.
    Während seines letzten Jahrs am College hatte es mal eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses gegen ihn gegeben, sonst aber schien er durchweg sauber zu sein.
    Trotzdem wäre er ein guter Kandidat, falls Trudy einen Partner oder einen Geliebten gehabt hatte, überlegte Eve. Wer hätte ihren privaten und beruflichen Hintergrund wohl besser gekannt als der Geschäftspartner von ihrem Sohn?
    Es war kein Problem, von Texas nach New York zu kommen. Er hätte seiner Frau nur zu erzählen brauchen, er hätte einen geschäftlichen Termin außerhalb der Stadt.
    Der Killer hatte einen Sinn für Details. Hatte daran gedacht, Trudys Handy mitgehen zu lassen, und hatte die Waffe entweder mitgebracht oder irgendwas benutzt, was in dem Hotelzimmer herumgelegen hatte, und es anschließend eingesteckt.
    Einer Frau mit ein paar harten Schlägen den Schädel einzuschlagen, wies auf Gewaltbereitschaft hin. Aber nicht auf blinde Wut.
    Eher auf Zielgerichtetheit.
    Aber was hatte der Täter für ein Ziel gehabt?
    »Warum denkst du nicht laut nach?«, schlug Roarke ihr vor und winkte mit seinem Glas. »Vielleicht hilft das ja.« *
    »Ich lasse meine Gedanken einfach schweifen. Ich muss noch mal die Leiche sehen, muss noch mal mit Bobby und mit Zana sprechen, muss seinen Geschäftspartner, diesen Densil Easton, überprüfen und muss gucken, ob das Opfer einen oder mehrere Geliebte oder enge Freunde hatte. Die Spurensicherung hat nicht viel gefunden, obwohl es

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