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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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uns gegenseitig das Hirn rausvögeln, ja?«
    »Wird es dabei auch Schokoladenplätzchen geben?«
    »Ohne jeden Zweifel.«
    »Ich werde pünktlich sein. Aber jetzt muss ich wirklich los.« Sie drückte ihm ihren Kaffeebecher in die Hand. »Ich treffe nämlich Peabody am Tatort.« Dann packte sie ihn beim Schopf, riss seinen Kopf zu sich heran und gab ihm einen lauten, harten Kuss. »Bis dann.«
    Er brachte sie besser als eine heiße Dusche und echter Kaffee in Schwung, erkannte sie und dachte, dass es nur eine Sache gab, die dazu noch besser geeignet war als dieser wunderbare Mann.
    Sie joggte die Treppe hinunter, riss ihren Mantel vom Treppenpfosten und sah Summerset mit einem breiten Grinsen an. »Jetzt weiß ich endlich, was ich Ihnen zu Weihnachten schenken kann. Einen brandneuen Stock, den Sie sich in den Hintern schieben können. Der, den Sie in den letzten Jahren tragen, ist bestimmt schon ziemlich abgenutzt.«
    Immer noch lächelnd marschierte sie auf ihren Wagen zu. Denn dafür, dass sie wirklich schlecht geschlafen hatte, f ühlte sie sich erstaunlich gut.
    Als Eve das Hotel erreichte, lief Peabody dort vor dem Eingang auf und ab. So, wie sie über den Gehweg stapfte, versuchte sie entwe der, ein paar Kalorien loszuwerden, fror - was wegen des monsterlangen Schals, den sie sich sechsmal um den Hals gewickelt hatte, völlig ausgeschlossen war - oder war einfach furchtbar schlecht gelaunt.
    Ein Blick in ihr Gesicht genügte, damit sich Eve für Variante Nummer drei entschied.
    »Was ist denn das?«, fragte sie ihre Partnerin.
    »Was ist was?«
    »Das Ding, das Sie erwürgt. Soll ich vielleicht die Schlangenfänger rufen?«
    »Das ist ein Schal. Den hat meine Großmutter gewebt, geschickt und gesagt, dass ich ihn gleich auspacken und benutzen soll. Und genau das tue ich.«
    Eve spitzte die Lippen und betrachtete das meterlange, mit einem rot-grünen Zickzackmuster verschandelte Ungetüm. »Sieht wirklich festlich aus.«
    »Er ist warm, er ist hübsch, und schließlich haben wir bald Weihnachten, oder etwa nicht?«
    »Als ich zum letzten Mal in den Kalender gesehen habe, sah es zumindest danach aus. Soll ich vielleicht statt der Schlangenfänger einen Kammerjäger rufen, damit er die Laus fängt, die Ihnen über die Leber gelaufen ist, oder laufen Sie einfach gern so schlecht gelaunt herum?«
    »Er ist so ein Idiot. Ein totales, riesengroßes Arschloch. Welcher Teufel hat mich bloß geritten, dass ich mit einem solchen Hornochsen zusammengezogen bin?«
    »Das dürfen Sie mich nicht fragen. Wirklich.« Eve hob abwehrend eine Hand. »Fragen Sie mich nicht.«
    »Ist es etwa meine Schuld, dass wir mal wieder pleite sind? Nein, das ist es nicht«, verkündete Peabody und fuchtelte mit ihrem Zeigefinger vor Eves Gesicht herum. »Ist es etwa meine Schuld, dass seine dämliche Familie in dem blöden Schottland lebt? Wohl kaum. Und was hat es schon zu sagen, dass wir an Thanksgiving ein paar lächerliche Tage bei meiner Familie waren?« Sie warf die Hände in die Luft, und der schlangengleiche Schal blähte sich bedrohlich auf. »Sie sind wenigstens so schlau, hier in Amerika zu leben, oder nicht?«
    »Ich weiß nicht«, erklärte Eve mit vorsichtiger Stimme, als sie das gefährliche Flackern in Peabodys Augen sah. »Auf jeden Fall ist Ihre Familie ganz schön groß.«
    »Und wenn schon! Ich habe lediglich erwähnt - beiläufig erwähnt -, dass wir vielleicht Weihnachten zu Hause bleiben sollten. Sie wissen schon, unser erstes Weihnachten als Paar - und, wenn ich sehe, wie er sich benimmt, wahrscheinlich auch das Letzte. Dieser verdammte Sturschädel. Was guckst du so blöd?«, fragte sie einen Mann, der im Vorbeigehen etwas ängstlich in ihre Richtung sah. »Kümmer dich gefälligst um deine eigenen Angelegenheiten, Schwachkopf.«
    »Dieser Schwachkopf ist ein unschuldiger Passant. Einer der Schwachköpfe, für deren Schutz wir zuständig sind.«
    »Männer sind doch einfach alle Schwachköpfe. Sämtliche Söhne aller Mütter auf der ganzen Welt. Er hat doch tatsächlich behauptet, dass ich egoistisch wäre! Dass ich nicht bereit wäre, zu teilen. Aber das ist totaler Blödsinn. Lasse ich ihn etwa nicht ständig meine Ohrringe anziehen? Lasse ich ihn etwa nicht -«
    »Falls er sonst noch was von Ihnen trägt, will ich es gar nicht wissen. Außerdem sind wir im Dienst.«
    »Tja. Ich bin nicht egoistisch, und ich bin auch nicht blöd. Wenn es ihm so wichtig ist, das verdammte Weihnachtsfest in Schottland zu verbringen,

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