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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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jede Menge Fingerabdrücke gab. Die des Opfers, die des Sohns, der Schwiegertochter und des Zimmermädchens sowie ein paar andere, die von vorherigen Gästen stammen, die allesamt wieder zu Hause sind und solide Alibis für die Tatzeit haben. Auf der Plattform vor dem Fenster und der Feuerleiter allerdings war nichts außer etwas verschmiertem Taubendreck und ein paar Tropfen Blut.«
    »Na wunderbar.«
    »Auch im Abfluss des Waschbeckens im Bad war ein bisschen Blut, aber ich gehe jede Wette ein, dass das vom Opfer selber stammt.«
    »Was heißt, dass ihr Mörder sich nicht am Tatort gewaschen hat und entweder alles abgewischt hat, womit er in dem Raum in Berührung gekommen ist, oder dass er Versiegelungsspray verwendet hat. Was bedeuten würde, dass er vorbereitet war.«
    »Vielleicht war er vorbereitet, vielleicht hat er auch einfach die Gelegenheit genutzt.« Sie schwieg einen Augenblick und fügte dann hinzu: »Ich fühle es einfach nicht.«
    »Was fühlst du nicht?«
    »Das, was ich normalerweise fühle. Sie haben Angst, dass ich nicht objektiv sein kann, weil ich das Opfer kannte, aber das ist nicht das Problem. Ich fühle einfach keine ... Verbindung, falls du weißt, was ich damit sagen will. Normalerweise fühle ich immer irgendeine Verbindung. Ich habe sie gekannt, aber ich fühle einfach nichts. Vor ein paar Tagen habe ich zwei Männer mit vom Bürgersteig gekratzt.«
    Tubbs - Max Lawrence in seinem Weihnachtsmannkostüm - und Leo Jacobs, Ehemann und Vater.
    »Nicht mal ihre Mütter hätten sie noch wiedererkannt. Ich habe die beiden nicht gekannt, aber trotzdem habe ich Mitleid und Zorn verspürt. Das soll man verdrängen, weil es den Opfern und den Ermittlungen angeblich nicht hilft. Aber mir hilft es sogar sehr. Wenn ich mich daran klammern kann, ist das für mich ein Antrieb, nichts unversucht zu lassen, um den oder die Täter zu erwischen. Aber in diesem Fall fühle ich nichts. Und ich kann mich schlecht an etwas klammern, was ich einfach nicht empfinde.«
    »Weshalb solltest du auch irgendwas empfinden?«
    Sie hob ruckartig den Kopf. »Weil -«
    »Weil sie tot ist? Weil ihr Tod sie deines Zorns und Mitleids würdig macht? Warum? Sie hat dich gequält, als du ein unschuldiges, traumatisiertes Kind gewesen bist. Wie viele andere hat sie außer dir wohl noch gequält? Hast du darüber schon einmal nachgedacht?«
    Ihre Kehle brannte. Aber es war sein Zorn, der sie brennen ließ, erkannte sie. Nicht ihr eigener. »Ja. Ja, darüber habe ich schon nachgedacht. Ich habe auch gedacht, dass ich den Fall wahrscheinlich besser abge geben hätte, weil ich einfach nichts empfinden kann. Nur, dass ich ihn nicht abgeben kann, weil man, wenn man es auch nur einmal schafft, einem Opfer den Rücken zuzukehren, das, was einen ausmacht, ein für alle Mal verloren hat.«
    »Dann nutz diesmal einfach etwas anderes.« Er strich mit seinen Fingern über ihren Handrücken und sah sie zärtlich an. »Zum Beispiel deine Neugier. Die Frage nach dem Wer, Warum und Wie. Schließlich willst du wissen, wie es abgelaufen ist, oder etwa nicht?«
    »Ja.« Sie blickte wieder auf den Monitor. »Ich will wissen, wie es abgelaufen ist.«
    »Dann lass das dieses Mal genug sein. Dieses eine Mal.«
    »Ich nehme an, dass es einfach genug sein muss.«
    Nach dem Essen stellte sie die Pinnwand auf, ging noch einmal ihre bisherigen Notizen durch, erstellte Listen, prüfte Informationen, und als das Link auf ihrem Schreibtisch blinkte, warf sie einen Blick auf das Display, sagte zu Roarke: »Das ist Bobby.«
    Und ging an den Apparat.
    »Dallas.«
    »Hm, Verzeihung. Es tut mir leid, dass ich dich zu Hause anrufe, und dann auch noch so spät. Hier spricht Bobby Lombard.«
    »Ja, schon gut. Was gibt's?«
    Abgesehen davon, dass deine Mutter nicht mehr lebt und dass du aussieht wie ein Gespenst.
    »Ich wollte fragen, ob wir vielleicht ausziehen können. Ich meine, ob es in Ordnung ist, wenn wir in ein anderes Hotel umziehen.« Er fuhr sich mit einer Hand durch das kurze, sandfarbene Haar . »Es ist schwer für uns, hier in diesem Haus zu bleiben, nur ein paar Zimmer von ... es ist einfach schwer.«
    »Hast du an ein bestimmtes Hotel gedacht?«
    »Ich ... nein. Ich habe schon ein bisschen rumtelefoniert. Aber jetzt vor Weihnachten ist fast alles ausgebucht. Zana meinte sowieso, dass wir bestimmt hier bleiben müssen, aber ich habe gesagt, dass ich das nicht glaube, und deshalb wollte ich dich fragen, ob es in Ordnung ist, in ein anderes Hotel zu

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