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Stirb schön

Stirb schön

Titel: Stirb schön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Jahren nicht mehr angeschaut.
    »Ein anderer Grund? Sicher, wenn Sie E-Mails senden oder abholen und dabei möglichst wenig Spuren hinterlassen wollen.«
    »Danke«, sagte Grace, »Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Keine Ursache. Konnten Sie mit den Routings aus dem Laptop etwas anfangen?«
    »Ja, die waren sehr nützlich.«
    »Gut, wir bleiben dran.«
    »Lassen Sie uns später noch mal telefonieren.«
    »Ich rufe an, sobald wir etwas Neues gefunden haben.«
    Er spürte eine gewisse Besorgnis in Grace’ Stimme, als müsse dieser das Gespräch rasch beenden und sich um etwas kümmern, das noch dringender war als dieser verdammte nächtliche Anruf.

70
    GRACE SASS IN DER SOKO - ZENTRALE , legte gerade den Telefonhörer auf und trank einen Schluck von dem starken Milchkaffee, den er sich geholt hatte. Die Putzkolonne schien da gewesen zu sein, alles war makellos sauber, der Essensgeruch verschwunden. Nick Nicholas, der neben ihm saß, hängte ebenfalls ein.
    »Noch nichts Neues aus dem Krankenhaus.«
    Das Beste, was sie im Augenblick erhoffen konnten, dachte Grace, denn es bedeutete, dass Emma-Jane immerhin noch am Leben war. »Okay.« Er deutete auf den Laptop, den Nick aus dem Lieferwagen geholt hatte und der in einer Plastikhülle vor ihnen auf dem Tisch lag. »Ich möchte die Ein- und Ausgangsordner im Mailprogramm überprüfen.«
    Er warf einen Blick auf seinen Bildschirm und überflog die Meldungen der letzten Stunden. Bis auf ihre eigenen Aktivitäten war es eine ruhige Sonntagnacht gewesen. An Donnerstagen und Freitagen verzehnfachten sich gewöhnlich die Meldungen.
    Der Detective Constable zog Latexhandschuhe über, holte den Laptop aus der Hülle und klappte ihn auf. Er war in Standby-Position. Der Prozessor durchlief surrend die üblichen Checks und zeigte dann das Mailprogramm, das wohl geöffnet gewesen war, als sie sich dem Wagen genähert hatten.
    Branson, der ihnen gegenüber saß, fragte: »War Rye einigermaßen hilfsbereit?«
    »Hilfsbereiter als die meisten, die man um diese Zeit anruft«, meinte Grace und pustete auf seinen Kaffee.
    »Na ja, er war mal bei der Verkehrspolizei, geschieht ihm recht, wenn er jetzt ans Arbeiten kommt. Von denen hat mich einer vor zehn Jahren erwischt, kann sein, dass er es war.«
    Grace grinste. »Blau am Steuer? Musstest du blasen?«
    »Nein, war nur zu schnell. Die verdammte Straße war völlig leer – ich war knapp über dem Limit. Das Schwein hat mir richtig eins aufs Auge gedrückt.«
    »Ist mir vor drei Jahren auch passiert«, konterte Grace. »Ein neutrales Fahrzeug auf der A23. Ich hab gesagt, ich bin bei der Kripo, aber das machte es nur noch schlimmer. Die scheinen es förmlich zu genießen, ihre eigenen Leute fertig zu machen.«
    »Kennt ihr den alten Witz?«, fragte Branson. »Was ist der Unterschied zwischen einem FKK-Fan und einem Streifenwagen?«
    Grace nickte.
    »Ich nicht«, meinte Nicholas.
    »Beim Streifenwagen ist der Arsch drinnen«, sagte Branson.
    Nicholas grinste und schob Grace den Laptop hinüber.
    »Fang mit der Inbox an. Alles, was reingekommen ist, seit …«, er schaute auf seine Notizen, um die Zeitangabe in Jon Ryes Meldung zu überprüfen, »… seit gestern Abend um halb sieben.«
    Im Eingangsordner gab es nur eine Mail mit einem Riesenanhang, der den Titel SC5W12 trug. Ein Symbol zeigte an, dass die Mail samt Anhang weitergeleitet worden war. Die Adresse des Absenders lautete:
     
    [email protected]
     
    Als er das Wort »scarab« las, konnte Grace seine Erregung kaum unterdrücken. »Mensch, wir haben den Jackpot geknack!«
    »›al‹«, meinte Branson, der hinter sie getreten war, verwundert. »Welches Land ist das?«
    »Albanien«, meinte Nicholas.
    »Sicher?«, fragte Grace.
    »Ja.«
    »Aha, unser Streber«, meinte Branson bewundernd. »Woher weiß man denn so was?«
    Der Ermittler grinste ein bisschen dümmlich. »Kam vor ein paar Wochen beim Quizabend in unserem Pub vor.«
    »Da war ich noch nie«, meinte Branson. »Vielleicht sollte ich mit Ari mal hingehen, um unsere Allgemeinbildung zu verbessern.« Und unsere Ehe, dachte er. Lieber etwas zusammen unternehmen, statt immer zu streiten.
    Grace schaute wieder auf die Adresse. ›»Tisana‹ – kam das auch in eurem Quiz vor?«
    Nicholas schüttelte den Kopf. »Nein, nur Tirana, die Hauptstadt von Albanien. Aber wir könnten mal danach googeln.«
    Er startete eine Suche, doch sie fanden nur diverse italienische Seiten mit Übersetzungsoption. Nicholas klickte eine an,

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