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Stirb schön

Stirb schön

Titel: Stirb schön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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einen anderen Schluss zu. Bryce war gewarnt worden, nicht zur Polizei zu gehen, was er korrekterweise ignoriert hatte. Die forensische Untersuchung seines Computers stellte die Verbindung zu Reggie D’Eath her, der keine vierundzwanzig Stunden später starb.
    Das Klingeln des Spielautomaten nervte. Potting und Nicholas fachsimpelten über Kricket, und Grace hing seinen eigenen Gedanken nach. Auch später im Wagen war er noch so geistesabwesend, dass er um ein Haar den Hinweis verpasst hätte, den Norman Potting ihnen lieferte, als er das Gespräch wieder auf Reggie D’Eath brachte.

51
    DIE TIERÄRZTIN , die Notdienst hatte, hieß Dawn und war eine burschikose Australierin Mitte dreißig. Sie kniete gerade neben Lady, die immer noch ziemlich schläfrig wirkte, hob das linke Augenlid der Schäferhündin und untersuchte das Auge mit einer kleinen Taschenlampe. Max und Jessica schauten ängstlich zu. Tom hatte die Arme um sie gelegt.
    Glenn Branson war nach draußen gegangen, um zu telefonieren.
    Tom schaute auf den Hund nieder. Er war innerlich aufgewühlt. Erst gestern hatte er der warnenden E-Mail getrotzt und war zur Polizei gegangen; jetzt war Kellie verschwunden und man hatte ihren ausgebrannten Wagen gefunden.
    Mein Gott, Liebes, wo bist du nur?
     
    Branson telefonierte gerade mit WPC Linda Buckley, die umgehend zum Haus der Familie Bryce kommen sollte.
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, klingelte sofort das Handy. PC Dudley Bunting von der Bahnpolizei, der Branson zurückrief. Glenn erklärte ihm, wonach er suche und dass es ungeheuer dringend sei. Bunting versprach, sich so schnell wie möglich wieder zu melden.
    »Und zwar heute, nicht erst in drei Wochen«, mahnte Branson. »Geht das?«
    »Wir haben Sonntag«, meinte Bunting zögernd.
    »Klar, eigentlich müsste ich in der Kirche sein. Außerdem bin ich der Typ, der das Wochenende gern mit seiner Familie verbringt, aber ich habe es hier mit zwei Kindern zu tun, die ihre Mutter gerne wieder hätten – nur sieht es so aus, als hätte man sie mitten in der Nacht entführt. Vielleicht könnten Sie also den Sonntagsbraten mit den Schwiegereltern opfern und einen Finger für mich rühren.«
    Bunting versicherte, er werde sein Bestes tun.
    Dann kam der nächste Anruf, diesmal von Ari. Branson nahm ihn nicht entgegen. Zwei schrille Piepser meldeten eine eingehende Nachricht.
    Branson schaute zu den Fenstern des Fitnessstudios gegenüber. Gym and Tonic, ein guter Name. Er klopfte auf seine Bauchmuskulatur. Immer noch bretthart, aber er musste bald mal wieder was tun. Früher war er jeden Tag ins Studio gegangen, heute schaffte er es mit Glück zweimal pro Woche.
    Aber noch etwas bereitete ihm ein schlechtes Gewissen, als er so zum klaren blauen Himmel aufblickte und sich die Sonne ins Gesicht scheinen ließ.
    Der Gedanke an seine Frau Ari und die Kinder.
    Sammy war acht, Remi drei; und er vermisste sie furchtbar, wenn er im Dienst war. In letzter Zeit sahen sie sich kaum noch; die Arbeit fraß ihn allmählich auf.
    Er hörte sich Aris Nachricht in der Mailbox an. Kurz und sarkastisch, das wurde allmählich zur Gewohnheit. »Glenn, ich gehe mit Sammy und Remi zum Strand; wäre schön, wenn du mitkämst, immerhin war es deine Idee. Sie möchten ihren Vater am Wochenende wenigstens ’ne Stunde für sich haben. Ruf mich zurück. Ich heiße Ari und bin deine Frau, falls du’s vergessen hast.«
    Er seufzte tief. Sie stritten immer öfter wegen seiner Arbeitszeiten. Ari schien schon vergessen zu haben, dass er sich das ganze letzte Wochenende frei genommen hatte, um zum dreißigsten Geburtstag ihrer Schwester nach Solihull zu fahren. Die anfallende Arbeit hatte er Grace aufgebürdet.
    Glenn Bransons eigentliches Problem bestand in seinem Ehrgeiz; er wollte aufsteigen wie Roy Grace. Was allerdings bedeutete, dass Überstunden die Norm waren. Und so würde es die nächsten zwanzig Jahre weitergehen.
    Viele seiner Kollegen hatten Eheprobleme; anscheinend funktionierte es nur bei jenen, die innerhalb der Polizei geheiratet hatten und verstehen konnten, warum der andere so verrückte Arbeitszeiten hatte. Irgendwann würde er sich zwischen der Karriere und seiner Familie entscheiden müssen.
    Eigentlich war es die blanke Ironie. Vor Sammys Geburt hatte er als Rausschmeißer in einem Nachtklub gearbeitet und dann entschieden, sein Sohn solle später einmal stolz auf ihn sein. Also war er zur Polizei gegangen.
    Er wollte Ari gerade anrufen, als ihn eine Stimme von hinten

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