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Stirb schön

Stirb schön

Titel: Stirb schön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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aufschreckte. Tom Bryce. Er sah furchtbar mitgenommen aus.
    »Könnte ich kurz allein mit Ihnen sprechen, Sergeant Branson?«
    »Natürlich.«
    Sie stiegen in den Mondeo und schlossen die Türen.
    »Glauben Sie, dass wir in Gefahr sind? Soll ich meine Kinder irgendwohin bringen? Untertauchen?«
    Branson war unschlüssig, dachte an den entsetzlichen Mord an Janie Stretton und die Warnung, die Bryce erhalten hatte. An die vermisste Ehefrau. Im Grunde wusste er keine Antwort, weil es ihm an Informationen fehlte. Doch wenn es nun um Ari und ihn ginge? Konnte er Tom Bryce ruhigen Gewissens sagen, er solle einfach abwarten?
    Andererseits: Was wäre die Alternative? Bewachung rund um die Uhr? Er würde schon handfestere Beweise brauchen, um von Alison Vosper weitere Leute zu erhalten. Die Familie in einem sicheren Haus unterbringen? Roy Grace hatte ihm vor einer halben Stunde von Reggie D’Eath berichtet. So viel zum Thema sichere Unterbringung.
    »Ich glaube, wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Ihre Frau entführt wurde«, sagte er schließlich.
    Genau das hatte Tom befürchtet, obwohl es etwas gab, das ihm keine Ruhe ließ. Jessicas Worte hallten wie ein Echo in ihm wider.
    Wenn sie kommt, dann fragen wir, was sie am liebsten machen möchte. Sicher Wodka trinken. Ich hab versprochen, nichts zu verraten.
    »Ich habe eine Kollegin von der Familienbetreuung angefordert«, sagte Branson. »Sie ist sehr fähig und wird vorübergehend bei Ihnen einziehen, falls Sie einverstanden sind. Sie wechselt sich mit einer anderen Betreuerin ab, damit Ihre Kinder rund um die Uhr geschützt sind.«
    »Würden Sie in meiner Lage auch so handeln?«
    »Ja«, entgegnete Branson zögernd. »Doch, schon. Jedenfalls für den Moment. Mal abwarten, was sich heute noch tut.«
    Er wandte sich ab, weil er Bryce nicht ins Gesicht sehen konnte. Und noch während er die Worte aussprach, dachte er bei sich: Würde ich an seiner Stelle Sammy und Remi zu Hause behalten?
    Aber er wusste einfach keine Antwort darauf.

52
    » KARTOFFELN «, sagte Norman Potting unvermittelt.
    Die drei Beamten waren auf dem Weg vom Pub in Rottingdean nach Sussex House. Nicholas fuhr, denn Grace fühlte sich nach den ganzen Paracetamol-Tabletten und dem Bier ziemlich schläfrig.
    »Kartoffeln?«, fragte Nicholas.
    »Ich bin auf dem Land aufgewachsen«, erklärte Potting. »Mein Dad hat die Kartoffeln auf dem Feld immer mit Schwefelsäure eingesprüht, natürlich verdünnt. Hat mir nie geschadet.«
    »Schwefelsäure auf Kartoffeln?«, fragte Nicholas. »Das meinen Sie doch nicht ernst, oder?«
    Nun wurde auch Grace hellhörig.
    »Mein Freund, ich meine es immer ernst. Die Säure tötet die Keime ab und erleichtert die Ernte.«
    »Und bringt jeden um, der die Kartoffeln isst«, fügte Grace hinzu.
    »Ach, dieser ganze Bio-Mist. Gegen ein paar ehrliche Pestizide ist doch nichts einzuwenden. Sehen Sie mich an!«
    »Tu ich doch«, meinte Nicholas mit Blick in den Rückspiegel.
    »Hab mich noch keinen Tag krank gemeldet!«
    Nein, aber du bist krank im Hirn, dachte Grace.
    »Richtig angewendet, ist das alles völlig harmlos.«
    »Ich glaube, Reggie D’Eath würde Ihnen widersprechen«, meinte Grace.
    »Sie würden Ihren Kindern also Kartoffeln zu essen geben, die mit Schwefelsäure eingesprüht wurden?«, fragte Nicholas.
    »Jederzeit«, entgegnete Potting.
    »Ich nicht.«
    Dann fragte Potting: »Wie viele Kinder haben Sie denn?«
    »Das erste ist unterwegs, es kann jeden Tag kommen. Und Sie?«
    »Zwei aus erster Ehe, eins aus zweiter, zwei aus dritter. Suzie, die zweite von meiner dritten Frau, hat Down-Syndrom. Nicht dass ich die kleinen Fratze oft sehen würde«, meinte er wehmütig.
    Nicholas wirkte betroffen. »Down-Syndrom?«
    Potting nickte.
    »Tut mir Leid.«
    Der andere zuckte die Achseln. »So ist das Leben. Ein nettes Mädchen, immer gut gelaunt. Jede Familie hat ihr Päckchen zu tragen.«
    »Sind Sie noch mit Ihrer dritten Frau zusammen?«
    Pottings Gesicht wurde ernst. »Hab’s aufgegeben. Bin jetzt Junggeselle, frisch, fromm, fröhlich, frei, wie unser Kollege Grace. Glauben Sie mir, Junge, besser geht’s nicht.«
    »Eigentlich bin ich sehr glücklich verheiratet«, widersprach Nicholas.
    »Sie haben’s gut.«
    »Sollen wir folglich nach einem Kartoffelbauern Ausschau halten, wenn wir nach dem Mörder von D’Eath suchen?«, warf Grace ein.
    »Oder nach jemandem, der Kartoffelbauern beliefert«, meinte Potting. »Pharmafirmen. Hersteller von

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