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Stirb

Stirb

Titel: Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Winter
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Herz schneller schlug.
    »Hab ich in … in der Schule bekommen. Also, dürfen wir da hingehen?«
    Laras Kiefer mahlten.
    »Ist ja was ganz Neues, dass du mal was mit Emma unternehmen willst.«
    »Aber am Nachmittag ist die große Bärenshow! Die Emma will die auch unbedingt sehen!« Er rüttelte von hinten am Beifahrersitz und zog an Emmas Schal.
    »Stimmt’s?«
    Überrascht drehte Emma sich um und lächelte nur.
    »Ich fürchte, ich halte das momentan für keine gute Idee«, seufzte Lara.
    Hendriks Protest ließ nicht lange auf sich warten.
    »Aber der Fabian darf da auch hin!«
    Lara ließ den Flyer in der Innentasche ihres Blazers verschwinden und starrte gedankenversunken über das Lenkrad hinweg. Sie wusste, dieser Clown würde ihr keine Ruhe lassen, ehe sie sich in diesem gottverdammten Zirkus nicht selbst einmal umgesehen hatte.
    »Wir reden später drüber, ja?«, versuchte sie Hendrik zu besänftigen, als hinter ihnen ein Hupen laut wurde.
    »Fahr zu, grüner wird’s nicht!«, brüllte ein Mann hinter ihr aus seinem Pick-up. Lara schaute zur Ampel hoch.
    »Ja, ja … schon gut«, maulte sie und trat aufs Gas.
    »Warum gehen wir nicht alle zusammen in den Zirkus, wenn deine Eltern zurück sind?«, schlug Lara nach einer Weile vor. »Die wollen die Bärenshow bestimmt auch gerne sehen.«
    »Na schön …«, lenkte Hendrik ein und sank enttäuscht zurück auf die Rückbank.
    Nachdem sie die Pension erreicht hatten, blieb Lara noch kurz alleine im Wagen sitzen und schloss einige Sekunden lang die Augen, um ihre Gedanken zu klären.
    Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie Torben Landsberg mit beiden Händen panisch von innen gegen das Fenster seines VW -Busses schlagen.
    Lara gurtete sich ab und eilte über die Einfahrt zum Bulli. »Mein Gott, was ist los?«
    Torben öffnete die Tür bloß einen winzigen Spaltbreit. »Diese Bestie lässt mich nicht raus!« Er schien völlig fertig zu sein. Lara musste lachen, als sie begriff, dass er den alten Schäferhund meinte, der in der Einfahrt vor sich hin döste.
    »Bitte entschuldige …« Sie hatte völlig vergessen, dass Torben seit einem Hundebiss in Kindertagen höllische Angst vor den Vierbeinern hatte.
    »Komm, Hector, komm mit!«, rief Lara und pfiff auf zwei Fingern. Doch der Rüde gehorchte nicht und ließ Torbens Bulli keine Sekunde aus den Augen. Lara war irritiert, es war das erste Mal, dass der Hund sich so feindselig gegenüber einem Gast verhielt.
    Erst beim zweiten Rufen raffte Hector sich schwerfällig auf und folgte ihr schwanzwedelnd zum Hundezwinger.
    »Los – rein mit dir!« Sie kraulte ihm kurz die Ohren, dann schob sie den Riegel des Zwingers vor und lief zurück zu Torben.
    »So besser?«
    Nach einem prüfenden Blick zum Zwinger wagte er sich hinaus.
    »Na endlich, ich habe mich schon gefragt, wo du steckst.«
    »Gibt’s schon was Neues aus der Gerichtsmedizin?«, fragte Lara nach.
    Torbens Blick schweifte zu Emma, die soeben aus dem Haus getreten war.
    »Torben …?«
    Er sah Lara wieder an.
    »Ja?«
    »Na, gibt’s irgendwas Neues?«, fragte sie ungeduldig.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Soweit ich weiß, ist die Obduktion von Barbara Linz noch nicht abgeschlossen. Aber keine Sorge – sobald sich das ändert, bist du die Erste, die es erfährt«, sagte er und hatte Mühe, seine Augen von Emma zu nehmen. »Sie wird dir immer ähnlicher.«
    Lara nickte und hob seufzend die Schultern.
    »Könnte ich die Kinder vielleicht für zwei, drei Stunden bei dir lassen?«
    »Du meinst, jetzt gleich?«
    Sie zog die Unterlippe hoch.
    »Wenn das okay wäre?«
    Er schien kurz darüber nachzudenken.
    »Natürlich, gerne«, lächelte er schließlich. »Hast du was vor?«
    Sie fuhr sich mit der Hand über den Nacken.
    »Nur ein paar Erledigungen.« Eine glatte Lüge.
    ***
    »Suchen Sie wat Bestimmtes?«, fragte Doris Jakobi im typischen langgezogenen vorpommerschen Dialekt, während sie Bargeld abzählend hinter der Ladentheke stand.
    Sylvia Hausmann schaute sich im Jagdgeschäft um und schob ihren Dienstausweis über die Ladentheke.
    »Hauptkommissarin Hausmann«, stellte sie sich kurz vor und schaute sich weiter um. In einem Regal standen präparierte Steinmarder, die sie aus toten Augen anstarrten. An der Wand ein Waffenschrank mit Schrotflinten und Präzisionsgewehren. Misstrauisch sah die couragierte, handfeste Frau um die siebzig auf.
    »Sie sin von der Polizei? Also, wenn Sie wegen der Sache mit dem Lüdden neulich hier sin – ich konnte jou

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