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Stirb

Stirb

Titel: Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Winter
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Treppenhaus zwei Gesichter, die sie nicht kannte. Sie öffnete einen Spaltbreit die Tür, ohne die Sicherheitskette zu lösen.
    »Sind Sie Frau Lara Simons?« Dieses Mal kam die Frage von der Frau im anthrazitfarbenen Trenchcoat. Sie war schätzungsweise Ende vierzig und damit ein paar Jahre älter als ihr Kollege.
    »Und wenn es so wäre?«
    »Ich bin Hauptkommissarin Sylvia Hausmann, Mordkommission Berlin.« Ein schräges Kopfnicken zu ihrem Kollegen in gutsitzendem Jackett, Jeans und Turnschuhen. »Mein Kollege Magnus Kern. Wir hätten da ein paar Fragen an Sie, wenn wir kurz reinkommen könnten?«
    Lara ließ sich einen Dienstausweis zeigen, wie sie es in Filmen gesehen hatte. Nicht dass sie eine Ahnung davon hätte, wie so ein Ding auszusehen hatte. Davon abgesehen, hatte Torben ihr mal erklärt, konnte jeder, der ein paar Euro investierte, so eine Plastikkarte im Internet ersteigern.
    Kurz dachte sie daran, Torben anzurufen, kam sich bei dem Gedanken schließlich aber doch albern vor.
    Lara schloss die Tür, hakte die Kette aus und ließ die Polizisten herein.
    Sylvia Hausmann trat als Erste ein. Ihre wachsamen Augen wanderten durch die Dachgeschosswohnung, die trotz einiger herumliegender Spielsachen ordentlich wirkte. Sonnendurchflutet und gemütlich.
    »Wie geht es Ihnen?«, fühlte die Kommissarin sich mit einem Blick auf Laras Schulterverband bemüßigt zu fragen.
    Lara seufzte und rang sich ein Lächeln ab. » Gut wäre wohl übertrieben …«
    »Mama ist gestern gestürzt und hat eine riiiesige Wunde – die ist mindestens so groß!«, erzählte Emma mit weit auseinandergestreckten Händen. Lara schloss die Tür hinter den Beamten und strich Emma über den Kopf.
    »Schatz, bist du so nett und spielst bitte in deinem Zimmer weiter?«
    Die Kleine wusste, dass dies eine Aufforderung und keine Frage gewesen war, nahm murrend ihre Babypuppe und verzog sich ins Kinderzimmer.
    Lara führte die Polizisten über den Flur in das von Dachschrägen durchzogene Wohnzimmer.
    »Tja, dann nehmen Sie doch Platz.« Sie deutete auf die Couch und schaltete den Fernseher aus. »Kann ich Ihnen einen Kaffee oder einen Tee anbieten?«, fragte sie mehr der Form halber.
    »Nein, nein, machen Sie sich wegen uns bitte keine Umstände«, entgegnete Magnus Kern nach einem Blick zum gedeckten Esstisch.
    Der blonde Polizist mit den leicht abstehenden Ohren und den tiefblickenden, fast bernsteinfarbenen Augen war von jener Sorte Mann, die erst mit zunehmendem Alter zu Attraktivität gelangte.
    »Laut Polizeibericht sind Sie unmittelbar nach der Messerattacke im Taxi zu einer nahe gelegenen Tankstelle geflüchtet, dort zusammengebrochen und dann erst wieder in der Notaufnahme der Charité zu sich gekommen, richtig?«, begann er ohne weitere Erklärungen das Gespräch und nahm neben seiner Kollegin auf der Couch Platz.
    Lara ließ sich auf den Sessel sinken und faltete ihre Hände.
    »So weit die Kurzfassung.«
    »Verzeihen Sie meine Direktheit«, meinte Kern und stützte seine Ellenbogen auf den Knien ab. »Aber wie kommt es, dass Sie den ganzen Weg von Ihrem Café in der Mulackstraße bis zum Nordhafen neben diesem Mann saßen, ihn aber kaum beschreiben können?«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Wie ich Ihren Kollegen gestern Nacht bereits zu Protokoll gegeben habe, war es dunkel. Außerdem hatte der Mann eine Baseballkappe auf … Und die Haare, die hatte er so ins Gesicht gekämmt«, beschrieb sie mit einer entsprechenden Geste. »Ich meine, er hätte Locken gehabt.«
    »Locken?«, ergriff Sylvia Hausmann das Wort und zückte einen Notizblock.
    »Ja, so bis übers Ohr … Dunkelbraun, glaube ich, beschwören kann ich das aber nicht. Und wenn ich mich recht erinnere, war er recht muskulös.«
    Hausmann notierte etwas und sah wieder auf.
    »Kommen wir noch mal auf die Baseballkappe zurück: Können Sie die etwas präziser beschreiben?«
    Lara schob den Unterkiefer zur Seite und sah die Kommissarin mit schmalen Augen an. »Wenn ich mich nicht täusche, war die Kappe blau und das Schild rot, oder andersherum, so genau weiß ich es nicht mehr. Ach, und ich meine mich zu erinnern, dass es eine RedSox-Kappe war, ganz sicher bin ich mir aber nicht. Wie gesagt, es war dunkel.« Ein tiefer Atemzug. »Abgesehen davon hatte ich einen langen Abend hinter mir und war hundemüde.«
    »RedSox«, wiederholte Hausmann und bedachte Lara mit einem verblüfften Lächeln.
    »Sie sind Baseballfan?«
    Lara schüttelte den Kopf.
    »Nein,

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