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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Hingabe dieses Mannes erleichterte ihr Vorhaben enorm. Er will es doch, dachte sie. Er will sterben, hier und unter meinem Kuss, ich tue ihm etwas Gutes.
    „Laine, du musst mir versprechen, diese Regeln einzuhalten“, flüsterte er an ihrem Mund.
    „Gleich“, gab sie zurück – etwas atemlos, wie sie sich eingestehen musste. „Gleich versprech e ich dir alles, was du willst.“ Für einen Moment ließ sie seine Hände los. Nur ein kleines Spielchen mit der willigen Maus. Sie fuhr ihm mit den Fingern durch die Haare und zog ihn noch näher an sich, ließ ihren Kuss intensiver und fordernder werden, woraufhin er mit einer Hand über ihre Taille strich, ihre Hüften entlang zum Rücken und sie schließlich mit einer festen Bewegung näher an sich zog. Ganz sanft spielte dagegen seine andere Hand in ihrem Nacken. Laine hörte sich leise seufzen. Ein beinah verzweifelter Laut, der ihr bewusst machte, dass sie drauf und dran war, den Kopf zu verlieren. Verräterisch, sie durfte jetzt nichts riskieren und sich gehen lassen. Keine weiteren Fehler. Sie war es schließlich nicht, die sterben wollte. Und jede Sekunde, die sie verstreichen ließ , war ein vermaledeiter Fehler. Blitzschnell griff sie wieder nach seinen Unterarmen, schlug seine Hände mit aller Kraft gegen die Mauer. Er war so leicht zu überwältigen. Sie spürte ihn zusammenfahren. Zu spät, chuis désolé. Ihre Zähne berührten seine Haut.
    Im gleichen Augenblick entriss er ihr seine Hände mit schockierender Leichtigkeit. Verflucht, wie war das möglich? Ihr blieb nicht einmal Zeit für einen Laut. Er umfasste ihr Gesicht. Sein Griff war so fest, dass sie sich kaum rühren konnte. Dieser ärgerliche Kienshi war schneller und viel stärker, als sie vermutet hatte. Und längst nicht so unvorsichtig, wie er sie hatte glauben lassen.
    Er fixierte sie. Die Stirn fast bis an ihre gesenkt, bohrte sich sein Blick in ihre Augen. Sie zerrte an seinen Armen, zerkratzte sie sie ihm, bis ihre Finger feucht wurden und sie sein Blut riechen konnte. Doch sie bekam ihn kein Stück von sich fort. Schon wieder ein Fehler! Möglicherweise ihr letzter ; der Wächter hatte sie in der Hand. In sein Gesicht stahl sich ein Ausdruck von Arroganz durch die aufgesetzte Naivität.
    Er hatte ihr etwas vorgespielt. Nicht er war in ihre Falle gegangen – sondern sie in seine.
    „Versuch das nie wieder – Vampir!“, zischte er durch die Zähne. Sein Atem ging noch schwer und in seinen Augen stand eine leidenschaftliche Wut, die jemanden mit ein bisschen weniger Fatalismus das Fürchten gelehrt hätte. Ihr Mut trat einen unauffälligen Schritt nach hinten.
    „Lass es nicht darauf ankommen, du würdest es bereuen!“ Sein Blick wurde starr. Sie spürte ihre Haut unter seinen Händen kribbeln, aus dem Prickeln wurde innerhalb von Sekundenbruchteilen ein eiskaltes Brennen. Ihre Ohren waren erfüllt von weißem Rauschen. Die Augen des Wächters glühten für einen Moment, als hätte man eine Flamme hinter ihnen angezündet. Ein wildes, gieriges Leuchten – gierig nach ihrem Leben. Tödlich, definitiv tödlich, er würde sie umbringen.
    „Nein … nicht!“ Angst flammte in ihr auf, im nächsten Moment schämte sie sich dafür. Zu ihrem Erstaunen verlosch en das Brennen und ebenfalls das Glühen seiner Augen.
    „Ich hoffe, du hast die Warnung verstanden“, sagte er leise und senkte den Blick. Sein Griff lockerte sich, bis seine Hände fast weich an ihren Wangen lagen. „Tu das nicht noch mal . Ich will niemanden töten und möchte meine Prinzipien ungern an dich verlieren.“
    Laine mühte sich ein Lächeln ab, in der Hoffnung, er würde die Nervosität dahinter nicht durchschauen; doch sie war sich sicher, dass er ihren donnernden Herzschlag ebenso laut hören konnte wie sie den seinen . Verdammt. Sie durfte das nicht vergeigen, koste es, was es wolle.
    „Das war doch nur Spaß, Jamian.“ Dass sie lügen konnte wie keine zweite, war ihr bewusst. Ebenso, dass er ihr kein Wort glaubte. „Du nimmst dich wirklich zu wichtig, entspann dich.“
    Sie fuhr ihm mit der Hand über die Brust. Er ließ es zu, aber er verzog abfällig den Mund. Das gefiel ihr nicht. Gleichzeitig überlegte sie, wie sie unauffällig an den Dolch gelangen sollte, den sie unter ihrem Hosenbein versteckt trug. Dann eben auf die martialische Weise. Es war hässlich, aber nicht zu ändern.
    Er ließ seine Hände langsam sinken, strich mit den Fingern über ihre Wangen und ließ sie seitlich an ihrem Hals

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