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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Sie berührte seinen Oberarm, strich mit den Fingern an ihm hoch, unter den Ärmel seines T-Shirts.
    Seine Muskeln verspannten sich unter ihrer Hand, sein Gesicht verfinsterte sich. Mit einer sehr schnellen, aber überraschend sanften Bewegung schob er ihre Hand von seinem Arm, als woll t e er einen Schmetterling wegscheuchen, ohne ihn zu verletzen.
    „Was suchst du in Glen Mertha, Laine ? “, wiederholte er, diesmal klang seine Stimme schroff.
    „Es gefällt mir hier“, hauchte sie und streckte ihre Fingerspitzen erneut nach seinem Arm aus. Wenige Zentimeter , bevor sie ihn erreicht hatte, hielt er ihre Hand fest. Sie spürte das Blut durch seine Haut hindurchfließen . Stark und … warm. Sie näherte ihr Gesicht dem seinem.
    „Dann wirst du dich an die Regeln halten, solange du in meinem Gebiet bist.“
    Sie schob die Unterlippe vor. Er mochte vorgeben, ihr zu widerstehen – aber sein Blick strafte seine Worte Lügen. Seine Augen klebten jetzt schon an ihrem Mund. „Mag sein. Was sind denn das für Regeln?“
    „Verhalte dich unauffällig, manipuliere die Gedanken derer, von denen du trinkst zum Guten und schließe ihre Wunden“, leierte er lustlos seinen Text runter. Ihm war offensichtlich klar, dass sie diese Regeln kannte, was kein Argument dafür war, sie zu befolgen. „Nimm von keinem Menschen zu viel Blut. Schaffe keine neuen Vampire. Trinke von keinem Wächter und respektiere deren Anweisungen. Töte keinen Menschen.“ Er deutete eine Verbeugung an. „Das ist schon alles. Du wirst dich daran halten.“
    „Wenn du mich darum bittest, Jamian. Doch fällt mir ein … eines dieser Gesetze habe ich bereits gebrochen, das weißt du.“
    „Vergessen wir das. Und ich bitte nicht. Ich verlange es von dir. Ich möchte wirklich nicht plaudern, ich will deine Zusage.“
    Laine hob die andere Hand und berührte sein Gesicht, wie sie es gestern getan hatte. Er biss die Zähne zusammen und starrte sie wütend an. Und erinnerte sich, so sehr er sich dagegen wehrte.
    „Was gibt euch Frauen eigentlich immer das Recht, mich anzufassen, wenn es euch gerade einfällt?“, knurrte er, ohne sich zu bewegen. Sie nahm ihre Hand nicht zurück.
    „Gefällt es dir nicht? Dann sag das doch.“ Sanft strich sie über seine Augen, über die dünne Haut der Lider. Sie lächelte zufrieden, als er sie zufallen ließ. Es würde so einfach werden. Das reinste Kinderspiel. Dieser wichtige Name auf ihrer Liste war so gut wie ausradiert.
    „Das tut nichts zur Sache.“ Seine Worte klangen rau, als hätte er sie widerwillig über Sandpapier getrieben, aber er blieb herrlich stur. „Gib mir deine Zusage, Laine!“
    Sie trat einen Schritt vor, bis ihre Brust seine berührte und ihr Atem seinen Hals streifte. „Ich kann dir etwas viel Besseres geben“, wisperte sie, umfasste seine Handgelenke und drückte sie sanft an die Mauer. Sie ließ ihre Lippen seinen Wangenknochen entlangstreichen , bis zu seinem Hals.
    „Laine, bitte!“, beharrte er, doch seine Stimme war bereits heiser, sein Kopf schon an die Mauer zurückgelehnt , die Augen geschlossen. Sie öffnete die Lippen und leckte mit der Zungenspitze über seine Haut. Er stöhnte leise auf.
    Wie vertrauensvoll. So vertrauensvoll wie sonst nur ein naiver Mensch sein konnte, der nicht an Vampire glaubte. Aber er wusste, was sie war – er musste sich doch darüber klar sein, in Gefahr zu schweben. War es ihm egal? Oder dachte er nach dem Abend zuvor etwa wirklich, er wäre mehr für sie als ein köstlich schmeckender Störfaktor?
    Für einen Moment ging ihr ein Echo der Sicherheit aus der letzten Nacht durch den Sinn und der Wunsch kam auf, ihn zuvor zu küssen. Nur ein Abschiedskuss. Seine letzten Gedanken sollten ihr wohlgesinnt , seine letzten Sekunden angenehm sein. Das war alles, was sie ihm noch zugestehen konnte. Ihre Lippen lagen schon auf seinen, ehe sie die Idee verwerfen konnte. Sie lächelte an seinem Mund. Seine Unterlippe zitterte kaum merklich, als sie sie mit ihren Lippen umschloss und mit der Zunge berührte. Sie hätte ihn auf keine andere Art von ihren wahren Absichten ablenken können. Nur darum tat sie das, nur darum. Langsam entspannte sich sein Kiefer, er erwiderte das Spiel ihrer Zunge zunächst zurückhaltend, doch verlor schnell die Scheu. Sein Kuss schmeckte aufregend. Kaum wahrnehmbar und ganz anders als sein Blut, und doch war ein Hauch davon darin zu finden. So warm war sein Körper an ihrem, sie drückte sich unweigerlich näher an ihn. Die willige

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