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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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nicht richtig. Das war kein Spaß. Mit einem enttäuschten Knurren schob er Sinead von sich. Hätte sie nicht einfach die Klappe halten können, wenn sie ihn schon ansprang?
    „Sorry, Sin“, stammelte er atemlos und versicherte sich, dass das Handtuch halten würde. „Aber das läuft so nicht.“
    Fassungslosigkeit stand ihr im Gesicht und eine Niedergeschlagenheit, die ihm nicht in den Kopf wollte. So unwiderstehlich war er schließlich auch nicht. „Was hast du nur? Was soll die ganze Show hier?“
    Sinead schluchzte, ließ sich auf sein Bett sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. „Es ist kompliziert“, sagte sie leise.
    „Warte!“, bat Jamian und krallte sich in sein Handtuch. „Bitte geh runter und hol uns Kaffee. Ich brauche jetzt Kaffee. Viel Kaffee, mindestens einen Liter. Koch neuen, wenn du selbst auch welchen willst. Und ich möchte mir gern etwas anziehen, ehe dich wieder die Hormone überkommen.“ Oder mich, fügte er in Gedanken hinzu.
    „Sei nicht albern, Jamie!“
    „Albern?“ Jamian lachte abgehackt, weil ihm keine bessere Reaktion einfiel. „Was sollte das gerade? Ach, vergiss es! Hol einfach den verfluchten Kaffee, ja?“
    Sinead schüttelte frustriert den Kopf, erhob sich jedoch und verließ sein Zimmer. Fahrig klaubte sich Jamian frische Kleidung aus dem Schrank, zog sich hastig an und rubbelte mit dem Handtuch seine Haare zumindest so weit trocken, dass sie nicht das T-Shirt nass tropften .
    Viel zu schnell kehrte Sinead mit der Kaffeekanne in der einen und zwei Tassen in der anderen Hand zurück. Eine Tüte Milch hatte sie unter den Ellbogen geklemmt, auf ihrem Arm balancierte die Zuckerdose. Jamian rupfte ihr alles aus der Hand, kippte sich eine Tasse voll und schüttete fünf Löffel Zucker rein.
    „Das ist ekelhaft“, stellte Sinead sachlich fest und mischte sich ihre übliche, lauwarme Milch-Kaffee-Suppe zusammen. „Denk an deine Figur.“
    „Halt dich raus, das ist mein Frühstück.“
    „Frühstück? Eher dein Lebenselixier. Wann hast du zuletzt geschlafen, Jamie? Du siehst aus wie ausgekotzt.“
    „Umso besser, dann geht mir zur Abwechslung vielleicht mal niemand an die Wäsche.“ Sinead errötete kaum merklich. „Im Übrigen kann ich das Kompliment zurückgeben. Du siehst aus wie der Tod in Badelatschen.“ Das stimmte zweifelsfrei, nur stand ihr die Blässe ganz hervorragend. In Kombination mit dem schwarzen Haar und der schwarzen Kleidung, die die immer trug, ließ sie das Azur ihrer Augen noch strahlender leuchten. Sie war wirklich schön, musste er sich eingestehen. Schön wie eine kleine, dunkle Fee. Gerade erst aus dem Hügel hinterm Haus gekrochen, um ahnungslose Männer in den Wahnsinn zu treiben. Sie sah viel mehr nach einem Wesen der Nacht aus als Laine.
    Einen merkwürdigen Vergleich hatte er sich da geschaffen: Laine war ein völlig gegensätzlicher Typ mit ihren langen, rotbraunen Locken und ihren seltsam goldgrünen Augen. Laine war viel größer als Sinead, fast so groß wie er, und ihr Körper war weiblicher, viel weicher.
    Optisch war Sinead der nächtliche Winter und Laine ein Sommertag. Er ertappte sich bei dem Gedanken daran, wie ihre Haare im Sonnenlicht kupfern aufleuchten würden , und war im nächsten Moment von seinen Fantastereien genervt. Wie albern. Laine war das Wesen der Nacht und sicherlich nicht damit einverstanden, sich dem Sonnenlicht auszusetzen, damit er überprüfen konnte, ob er mit seiner Vorstellung richtig lag.
    „Hallo?“ Sinead schnippte mit den Fingern vor seiner Nase. „Schläfst du schon? Dann leg dich besser hin. Nicht, dass du umkippst.“
    Jamian leerte seine Tasse in einem Zug und ließ sich im Schneidersitz auf den Boden sinken. „Jetzt sag endlich, was du willst. Was ist los mit dir, wo liegt dein Problem?“
    Sinead nickte ergeben und nahm erneut auf der Bettkante Platz. „Es wird dir nicht gefallen“, warnte sie.
    Er warf ihr einen auffordernden Blick zu.
    „Gut, gut, keine taktische Verzögerung mehr. Sagt dir der Name Jean de Saint-Rémy etwas?“
    Den hatte er schon einmal gehört, so einen Namen konnte man auch schlecht vergessen. „Das war dieser Vampir-Nostradamus, nicht wahr?“
    „Er war der Urgroßvater des berühmten Michel de Nostredame , den man als den Vorherseher Nostradamus noch heute kennt. Nostradamus hatte sein Talent für die Vorhersagen von ihm geerbt.“
    „Als besonders treffsicher gilt der allerdings nicht. Sollten wir zum Millennium nicht alle sterben?“
    „Typisch

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