Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
Vom Netzwerk:
Minuten Zeit, Jamie“, bat sie zerstreut. „Ich werde dir alles erklären, aber ich muss kurz nachdenken.“
    „Sin, du machst mir Sorgen. Ich mache uns Kaffee und spring unter die Dusche. Danach keine Ausflüchte mehr, okay?“
    Sie nickte nur schwach und Jamian ging, gefesselt von abstrusen Verknotungen in seinem Kopf, in die Küche, wo er Kaffee aufsetzte. Junias lungerte unsicher in seiner Nähe herum. Ihr Streit stand noch im Raum, als hätte er einen Körper bekommen und wie ein humorloser Türsteher zwischen ihnen Aufstellung bezogen.
    „Tut mir leid, dass ich sie reingelassen habe“, meinte Junias, während er mit einem Küchenmesser in einem Apfel stocherte. „Sie nervt dich, oder?“
    „Nein, ist schon gut. Sie hat irgendetwas zu sagen. Was Wichtiges.“ Er gab noch zwei Extralöffel Kaffeepulver in die Maschine, heute konnte er keine halben Sachen gebrauchen. „Oder sie will sich aufspielen und hat dazu komische Pläne geschmiedet. Erklär mir die Frauen, Junias.“
    Sein Bruder verdrehte nur gequält die Augen. „Erkläre mir überhaupt irgendwen.“
    Junias war so zerrissen, dass es Jamian schmerzte. „Wie auch immer“, sagte er leise, „du bist okay, wie du bist. Das wollte ich dir sagen.“
    Junias schluckte schwer.
    „Vielleicht“, fuhr Jamian fort, „hilft es dir, wenn ich dir sage, dass es, als ich in deinem Alter war, auch nur sechs Menschen gab, die mich verstanden haben. Zumindest war ich mir dessen ziemlich sicher.“
    „Echt? Wer sind die sechs?“
    „Linkin Park.“
    In der Dusche drehte Jamian das Wasser so heiß auf, wie es möglich war , und hoffte, es würde lange genug warm bleiben, bis es die durchfrorene Nacht aus seinen Knochen gewaschen hatte. Natürlich tat es das nicht. Innerlich blieb er eiskalt, doch zumindest seine Haut brannte. Ein interessantes Gefühl, es passte zu dem Konflikt, aus dem er dieser Tage zu bestehen schien.
    Mit tropfenden Haaren und einem Handtuch um die Hüften ging er zurück in sein Zimmer.
    „Geh schon runter, der Kaffee müsste durchgelaufen sein“, meinte er abwesend zu Sinead und durchwühlte den Schrank nach frischer Wäsche. Dass sie anderes vorhatte, hätte ihm klar sein müssen, doch die Erkenntnis kam erst, als sie dicht hinter ihn trat und ihre Stirn zögerlich gegen seinen Rücken lehnte.
    Er stand stocksteif da. „Was soll das werden, Sinead?“
    „Du fehlst mir.“ Sie legte ihre Hände auf seine Schultern. „Ich brauche dich. Du hast keine Ahnung , wie sehr.“
    „Sin, das mit uns ist vorbei.“ Er verfluchte sich für den rauen Unterton in der Stimme, als sie seine Schulter entlang bis in den Nacken strich. Verfluchte körperliche Regungen, verdammtes Kribbeln. Sie wusste, wo sie ihn anfassen musste, um ihn willenlos zu machen.
    „Sag das nicht. Du und ich, wir sind etwas Besonderes.“
    „Ist das der Grund?“, fragte er scharf, drehte sich um und schob sie an den Oberarmen zurück. „Bin ich deshalb, was ich bin? Weil du wolltest, dass ich werde wie du? Unsterb…“
    „Nein, Jamie, bitte glaub mir!“ Eine nie gesehene Verzweiflung überschattete ihre Miene. „Ich wollte dagegenstimmen , dich unsterblich zu machen. Ich wollte es ja selbst nicht. Nicht für mich und nicht für dich. Aber wir haben keine Wahl.“ Tränen sammelten sich in ihren Augen und malten gemeinsam mit dem bittenden Blick eine völlig neue Farbe in ihr Gesicht. „Wir müssen unser Schicksal erfüllen.“
    „Wovon redest du seltsame Frau eigentlich?“
    „Davon , dass … ich … ach, verdammt! Ich liebe dich, Jamian.“ Wie durch Watte nahm er auf, dass sie sich an seinen Hals warf, seinen Kopf zu sich herabzog und ihn stürmisch küsste. Ihre so unerwarteten Worte hätten ihn fast dazu gebracht, sie wegzustoßen. Doch ihr Mund war weich und ihre Brust warm an seiner nackten Haut. Ihre Fingerspitzen strichen zart sein Genick hoch. Als ihre Zunge seine Lippen teilte, schloss er unweigerlich die Augen und öffnete bereitwillig den Mund, ohne nachdenken zu können, was er tat. Unter einem leidenschaftlichen Kuss glitten warme Hände seine Seiten hinab.
    Ich will das nicht ! , schoss es ihm durch den Kopf. Nicht sie! Völlig falsche Frau.
    Anderseits war die, die er wollte, weit weg und wollte ihn nicht. Nebenbei war Laine viel zu alt für ihn. Warum sich nicht mit einer Ablenkung trösten? Einer warmen, weichen Ablenkung. Ihre Hand fasste nach dem Handtuch um seine Hüften.
    Ich liebe dich , echote ihr Säuseln in seinem Kopf.
    Nein. Das war

Weitere Kostenlose Bücher