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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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weggehen“, sagte er. „Warum bist du zurückgekommen?“
    „Weil ich mit dir sprechen muss. Ich muss dir etwas sehr Wichtiges sagen. Ein Geständnis machen.“
    Jamian schloss die Augen, genoss das Gefühl ihrer Finger, die immer noch vorsichtig an den Spitzen seiner Haare spielten. Ihre Stimme war leise und angenehm wie in der Nacht, als er ihr zum ersten Mal begegnet war.
    „Aber es ist nichts Gutes, Jamian.“
    Klar. Wäre auch zu schön gewesen. Er ahnte, was sie ihm sagen wollte. Dass sie es erneut getan hatte. Sie hatte wieder jemanden getötet.
    Und er wollte es nicht wissen!
    In einer schnellen Bewegung drehte er sich zu ihr um. Wie versehentlich glitt ihre Hand an seine Halsbeuge. Sie wollte sie wegziehen, doch er legte seine eigene darüber, strich mit den Fingern über ihren Handrücken.
    „Sag es mir nicht“, bat er. Leise. Und sehr ernst. „Nicht heute, Laine. Egal , was es ist, ich will es nicht hören. Du kannst es mir morgen sagen, aye? Heute ist es zu viel. Der Tag war Horror. Ich … kann nicht mehr.“
    Sie sah ihn aus großen Augen an, ehe sie die Lider senkte. „Da geht es uns ganz ähnlich.“ Ihre Hand regte sich leicht an seiner Schulter, ihre Finger fuhren am Halsausschnitt seines T-Shirts entlang und hinterließen trotz ihrer Kälte ein eigenartiges Brennen auf seiner Haut.
    Ob Vampir oder nicht, aber sie war das absolut schönste – nein, das faszinierendste Wesen, dem Jamian je begegnet war. Nichts hätte er lieber getan, als seine Hände in ihren Haaren zu vergraben und sie kompromisslos an sich zu ziehen, um sie zu küssen, bis ihnen der Atem wegblieb. Jeder Gedanke, der in finsteren Wolken über ihren Köpfen hing, würde sich in Luft auflösen, zumindest für einen kleinen, gestohlenen Moment. Doch er konnte nicht.
    Stattdessen verharrte er, zu kaum einer Bewegung mehr fähig, und strich ihr sanft über die Wange. Die tiefen Schatten unter ihren Augen irritierten ihn, er fuhr sie mit den Daumen nach und sie ließ erschöpft die Augen zufallen. Nur Frauen konnten derart müde und gleichzeitig umwerfend schön aussehen. Vielleicht war es ein Trick der Natur, denn was konnte ein Mann in solchen Fällen anderes wollen, als sie in den Armen zu schützen, damit sie schlafen konnte?
    „Du siehst todmüde aus, Laine.“
    Sie lächelte, aber dieses Lächeln geriet aus den Fugen wie ein verwackeltes Foto. „Seitdem ich in dieser Gegend bin, komme ich kaum zum Schlafen. Ständig diese Sorge, aufgegriffen zu werden.“
    „Würdest du gern eine Nacht unbesorgt schlafen?“ Er schob die Frage von sich, warum sie so beharrlich in Glen Mertha blieb, wenn sie sich hier doch unwohl fühlte. Sie würde ihre Gründe haben. Dass sie ihm zu vertrauen schien, wenn auch nur ein wenig, ließ seine Zweifel unwichtig werden. „Ich weiß, ihr schlaft normalerweise nicht nachts, aber vielleicht möchtest du eine Ausnahme machen.“
    Sie seufzte genüsslich, als läge sie bereits im Bett. „Ich würde vermutlich achtundvierzig Stunden durchschlafen, egal , ob Tag oder Nacht wäre.“
    „Dann komm.“ Er nahm ihre Hand. Ein eigenartiges Gefühl. Es fühlte sich viel selbstverständlicher an, als es sich hätte anfühlen dürfen.
    „Was hast du vor? Wohin willst du?“
    „Zu mir nach Hause“, sagte er leichthin. „Komm schon. Du kannst mein Bett haben, ich nehme die Couch. Ich bin mindestens genau so müde wie du. Und sicherer schlafen als im Bett eines Kienshi wirst du nirgendwo auf der Welt, glaub mir.“
    „Das ist nicht dein Ernst. Solltest du nicht nachts wachen, statt zu schlafen?“
    Er zeigte ihr jenes selbstgerechte Grinsen, für das er in der Gegend bekannt war. „Laine, unter uns. Es gibt in Glen Mertha derzeit nur einen gefährlichen Vampir. Das bist du. Mein Job ist nichts anderes als Konfliktmanagement. Du siehst: Wenn ich dafür sorge, dass du schläfst, mache ich ihn bestens. Außerdem – sieh mich an. Meine Augenringe stellen deine in den Schatten. Meinst du, ich könnte heute Abend noch jemandem gefährlich werden außer meinem Kopfkissen?“
    „Und du vertraust mir einfach und zeigst mir, wo du wohnst?“
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das hier ist ein Dorf. Jeder zweite Einheimische könnte dir sagen, wo ich wohne. Und ja, ich vertraue dir. Ich muss dir jetzt vertrauen, mein Misstrauen schläft längst. Also komm endlich, bevor wir beide klitschnass werden.“
    Laine ließ den Kopf hängen. „Du solltest keinem Vampir vertrauen, Jamian. Du nicht.“
    Er

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