Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
Vom Netzwerk:
schärfer. „Das war Robert Lawrence. Robert, der Wächter von Inverness. Inverness, verdammt noch mal, Laine!“
    „Oh.“ Sie schien ein wenig blasser zu werden, als sie ohnehin war.
    „Ja. Oh.“ Grob schlug er mit dem Handballen vor einen Baumstamm. „Bete, dass ihn mein Verhalten nicht misstrauisch gemacht hat, sonst überlebst du die Nacht nicht.“
    Und ich ebenso wenig. Himmel. Er hätte sie in der Hölle schmoren lassen sollen. Sie machte nichts als Ärger. Wenn sie doch nur ein kleines bisschen weniger anziehend wäre, dann ginge es vielleicht auch in seinen sturen Schädel hinein.
    Die schnelle Flucht hatte sie angestrengt, er witterte den angenehm salzigen Duft von frischem Schweiß und Adrenalin. Ihre Brust hob und senkte sich schwer bei jedem Atemzug und ihre Haare kräuselten sich feucht an den Seiten ihres Nackens.
    „Denkst du, dass er uns folgt?“ Der Hauch von Angst, den sie durchschimmern ließ, berührte ihn, so wenig er sich auch beeindrucken lassen wollte. Er hatte keine Chance, sich dem zu widersetzen und fatalerweise störte ihn diese Erkenntnis nicht einmal.
    „Dann würden wir ihn schon hören.“ Durch eine Lücke im Blätterwerk blickte er in den Himmel, weil er glaubte, Regen zu riechen. Nahezu zeitgleich fielen die ersten Tropfen. Er musste grinsen, als er sich an Roberts Spruch erinnerte. „Der Regen wird unsere Spuren wegwaschen. Dein Glück, dass ich so schrecklich finster gucken kann.“
    Sie verstand nicht, aber er wollte es ihr nicht erklären. Er mochte es, wenn sie ihn fragend ansah, ihre Augen bekamen dadurch etwas Unschuldiges, Reines. Etwas, das er von ganzem, trotzigem Herzen sehen wollte.
    „Jetzt hast du es schon wieder getan“, sagte sie und schob die Unterlippe vor. Jamian kam unweigerlich ein Stück näher. Er bekam den Blick nicht mehr von ihrem Mund, als hätte sie einen Magneten zwischen den Lippen, der seine Augen anzog. Er fühlte sich schwer und schwindelig. Das musste an der Aufregung liegen. Am Schreck. Am Adrenalin. Und dazu an diesem schönen, schmollenden Mädchen, das er nicht haben durfte und möglicherweise nur deshalb noch dringender wollte.
    „Was hab ich getan?“ Er räusperte den belegten Klang von seiner Stimme.
    „Mir geholfen.“
    „Du bist eben der Inbegriff der Hilflosigkeit.“ Er war nicht sicher, ob er Laine oder sich selbst meinte, ob er ironisch sprach oder ernsthaft und ob er diese lebensmüde Vampirfrau lieber küssen oder einfach nur grob durchschütteln wollte.
    „Das ist lächerlich. Ich habe nie Hilfe gebraucht und kaum bin ich hier, in dieser von der ganzen Welt vergessenen Stadt, balanciere ich permanent über Gefahren hinweg. Und du hilfst mir. Ständig. Ausgerechnet du!“ Sie lachte trocken, als wäre ihr Kommentar ein besonders makabrer Witz, den er nicht verstand.
    „Tut mir sehr leid, wenn dir ausgerechnet meine Nase nicht passt. Aber wenn das dein größtes Problem ist, würde ich gern mit dir tauschen.“ Okay, die Sache war entschieden. Erst durchschütteln. Dann küssen. Er drehte sich weg, solange er sich noch im Griff hatte, und stiefelte los, ohne zu wissen, wohin er gehen sollte. Laine folgte ihm schweigend. Offenbar ging sie ihren eigenen Gedanken nach, wohin diese auch führen mochten. Es sollte ihm egal sein. Bedauernswerterweise war es das nicht.
    „Was ist eigentlich los mit dir, Jamian?“ Laine sprach mit überraschend sanfter Stimme, die ihn wider Willen stillstehen ließ. „Du bist so aufgebracht. Mehr noch, du bist vollkommen außer dir. Ist das meine Schuld?“ Zögernd legte sie eine Hand auf seine Schulter. Er erschauerte angenehm, als ihre Finger den Saum seines T-Shirt-Ärmels berührte n und sich ein wenig darunterschob en .
    „Nein.“ Er massierte sich mit zwei Fingern die Stirn, wo es abscheulich pochte. „Es hat diesmal nicht viel mit dir zu tun. Ich bin … ach, ich bin einfach genervt.“
    „Du willst mir nicht sagen, warum?“
    Nichts lieber als das; doch er schüttelte den Kopf. Er wollte nicht den Anschein erwecken, sich vom Senat Angst machen zu lassen. Nicht vor ihr. „Es ist nicht wichtig.“ Sanft nahm sie eine vor seine Augen gefallene Haarsträhne zwischen die Finger und strich sie behutsam zurück. Er musste schlucken, aber seine Kehle reagierte nicht.
    „Den Eindruck habe ich nicht.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    Wenn er zuließ, dass sie so weitermachte, würde sie in einer Stunde jedes seiner Geheimnisse erbeutet haben. „Du wolltest

Weitere Kostenlose Bücher