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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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höheren Rängen steigert sich dies allerdings bis zu einer Verachtung für alle Menschen, die keine T’wooler oder wenigstens Tawaler sind. Vor allem Wardan haben darunter zu leiden, obwohl in T’wool selbst mehr blaue Wardan leben als in manchem wardanischen Fürstentum.«
    Dies konnte Laisa bestätigen, wusste sie doch aus T’woollion, dass es dort ein fast nur von Wardan bewohntes Sechstel gab.
    Ysobel nickte und fuhr mit ihrem Vortrag fort. »Die Wardan in T’wool haben keine besonderen Rechte, sondern sind den t’woolischen Gesetzen unterstellt. Ihre eigenen Anführer stammen aus der Priesterschaft, und einen Adel gibt es bei ihnen nicht. Alle wichtigen Verwaltungsposten sind von Tawalern besetzt. Die T’wooler selbst würden die Wardan und auch die Violetten, die dort leben, am liebsten aus dem Land weisen. Aber wenn sie das tun, machen sie sich alle Wardan-Reiche zum Feind und stehen vor einem Krieg, der sie auf Dauer zermürben würde. Ein oder zwei Wardan-Fürstentümer sind zwar rasch überrannt, doch es gibt sehr viele, wenn auch oft recht kleine, blaue und violette Reiche, und die Wardan sind, dem Spott der T’wooler zum Trotz, keine schlechten Krieger.«
    »Ich glaube, die Abneigung der T’wooler und Wardan auf den jeweils anderen ist ein Werk dieses Frong«, warf Laisa ein.
    »Wer ist Frong?«, wollte Elandhor wissen.
    »Irgendein Widerling, der glaubt, von einem Krieg der Wardan gegen T’wool profitieren zu können. Wäre es nicht so verrückt, würde ich sagen, dass er eng mit dem grünen Schurken zusammenarbeitet, der Reodhil und euch beeinflusst hat!«
    Dieser Gedanke verfolgte Laisa, seit sie Neldion von Tharalin als Verräter entlarvt hatte. Doch bislang war es ihr nicht gelungen, auch nur den geringsten Anhaltspunkt für ihren Verdacht zu finden – abgesehen von den nach verbranntem Blau schmeckenden Artefakten des verräterischen Fürsten.
    »Es sieht aus, als wären die Leute hier nicht viel anders als bei uns drüben!« Noch vor einem Monat hätte Elanah sich eher die Zunge abgebissen, als so etwas zu sagen. Doch bisher hatten sich die Einheimischen nicht als jene Ungeheuer entpuppt, als die sie auf der goldenen Seite verschrien waren. Auch wenn Baron Kedellen und der Priester Mekull Abstand hielten, so erwiesen sich die Panzerreiter als höflich und taten alles, um ihr die Reise zu erleichtern.
    »Seine Reiter lieben den König«, entfuhr es ihr unbewusst.
    Laisa lächelte zufrieden. Das Mädchen begann, positiv von den Leuten auf dieser Seite und vor allem von Arendhar zu denken. Also hatte sie den Kern der Beeinflussung geknackt.
    Da Elanah wusste, dass Laisa selbst, aber auch Ysobel, Rongi und Borlon König Arendhar bereits kennengelernt hatten, stellte sie jetzt Fragen, deren Antworten auch Elandhor interessiert lauschte. Immerhin würde der mächtigste König des Ostens bald sein Schwager sein, und einem zukünftigen Neffen mochte es vielleicht gelingen, einen dauerhaften Frieden zwischen den beiden Seiten des Stromes herbeizuführen.
    ☀ ☀ ☀
    Obwohl die Landschaft sich nicht änderte, spürte Laisa die Grenze zwischen den Fürstentümern Lhandhera und Vanaraan, dem Kernland des gleichnamigen Königreiches, denn das Land schmeckte magisch etwas anders. Das mochte auch an dem Empfangskomitee liegen. Hatte Tobolar von Lhandhera sich vor allem auf Tawaler aus dem Süden gestützt, wurden sie nun von schlanken, sehnigen Kriegern erwartet, die zwar Schwarz trugen, aber von blauer Grundfarbe waren. Laisa stellte sogar fest, dass bei den meisten von ihnen eine winzige violette Flamme im Kopf glühte, so als wären ihre Ahnen einst violett gewesen. Lankarrad, der Fürst dieses Landesteils und nach dem Willen seines Schwiegervaters designierter König des Gesamtreiches, ließ sich jedoch nicht blicken. Auch der König von Vanaraan glänzte durch Abwesenheit.
    Baron Kedellen beschwerte sich bei dem Anführer der Blauvioletten über diese Unhöflichkeit, doch der Mann zog nur die Schultern hoch. »Wir haben den Auftrag erhalten, euren Reisezug zu eskortieren und dafür zu sorgen, dass ihr rasch und ohne Schwierigkeiten das Land durchqueren könnt. Alles andere steht außerhalb unserer Verantwortung. Übrigens, könnt ihr für Speis und Trank bezahlen? Unser Land ist arm und kann es sich nicht leisten, auch noch Leute aus T’wool durchzufüttern.«
    Dies war nicht nur unhöflich, sondern auch unverschämt. Laisa juckte es in den Krallen, dem Kerl eine drastische Lektion zu

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