Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)
dem Überfall betrifft. Er wusste nicht, dass sein Bruder nach Ascog kam. Tatsächlich kam Jamie sofort, als er es erfahren hatte, um zu helfen. Es war Jamie, der mich aus dem Feuer rettete und mich davor bewahrte, von einem der Männer seines Bruders vergewaltigt zu werden.«
Er musterte ihr Gesicht. »Bist du dir da sicher?«
Sie nickte. »Ich erinnere mich daran, wie er mich hinaustrug.«
Niall wandte den Blick ab und starrte zurück in die Dunkelheit der Höhle. »Nun, dann bin ich ihm dafür dankbar, aber du hättest ihn nicht zu heiraten brauchen. Zum Teufel, Caiti, er ist nicht einfach nur ein Campbell, er ist Argylls verdammter Henker!«
Wie konnte sie es ihm nur erklären? Nervös knetete sie die Falten ihrer Röcke und versuchte, die richtigen Worte zu finden. »So ist er nicht. Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen.« Sie berichtete von den Ereignissen, die zu seinem Antrag geführt hatten, einschließlich ihrer Flucht nach Toward und dem Versuch, mit dem Rest ihres Clans auf Ascog in Kontakt zu treten. »Ich dachte, dass es das Beste wäre. Er und unser Onkel hatten die friedliche Kapitulation von Alasdair MacGregor ausgehandelt, und Jamie bot mir die Ehe als eine Möglichkeit an, unser Zuhause für die Lamonts zurückzubekommen. Unser Onkel unterstützte diese Verbindung
nicht nur, er vermittelte sie. Ich hatte keine Ahnung, dass du und Brian überlebt hattet. So viele Wochen waren seitdem vergangen. Warum hast du mir keine Nachricht geschickt?«
»Das hätte ich ja, aber ich erfuhr erst, dass du noch lebst, als die Nachricht von eurem Aufgebot mich in der Nähe von Balquhidder erreichte. Da war es bereits zu spät, um die Hochzeit zu verhindern. Seamus hat versucht, es dir zu sagen, seit du auf Rothesay angekommen warst, aber du warst kaum jemals allein, und es ist zu gefährlich, unser Überleben bekannt werden zu lassen.«
»Wie konntest du es vermeiden, zusammen mit Seamus und den anderen gefangen genommen zu werden?«
»Damit hatte ich nichts zu tun. Brian und ich kamen erst gestern an. Der Rest meiner Männer ist noch in den Lomond Hills, aber Seamus kam nach Bute, um dir von unserem Überleben zu berichten. Brians Verletzung ist der einzige Grund, warum ich es riskiert habe, ihn hierherzubringen.«
»Was ist ihm zugestoßen?«
»Der dumme Junge wollte nicht hören. Ich sagte ihm, er solle sich aus den Kämpfen heraushalten und dass er noch nicht alt genug ist, aber er ist so stur und stolz wie Malcolm und wollte nicht hören. Er wurde im Kampf erneut am Kopf verletzt.«
»In welchem Kampf?« Sie hatte beinahe zu viel Angst zu fragen. Wenn ihre Brüder auf den Ländereien der MacGregor gekämpft hatten, dann konnte das nur bedeuten, dass sie sich erneut mit den Geächteten verbündet hatten.
Niall sah sie zweifelnd an. »Das weißt du nicht?«
Verneinend schüttelte sie den Kopf.
»Alasdair MacGregor wurde vor ein paar Tagen am Market Cross in Edinburgh mit elf seiner Männer gehängt und gevierteilt – darunter sechs Männer, die sich als Geiseln ergeben hatten und denen kein Prozess gemacht worden war. Weitere Hinrichtungen sind für nächste Woche angesetzt.«
Wie betäubt schüttelte Caitrina den Kopf. »Nein. Du irrst dich. Jamie hat die Kapitulation des MacGregor unter der ausdrücklichen Bedingung ausgehandelt, dass er nach England gebracht werden würde. Das war einer der Gründe für unsere Ehe – ein Zeichen des guten Willens, wenn du so willst. Argyll versprach, ihn nach England zu bringen.«
Niall verzog die Lippen. »Das tat er auch. Argyll brachte den MacGregor zur Grenze, setzte ihn außerhalb der Kutsche ab, so dass seine Füße englischen Boden berührten, und dann brachte er ihn nach Edinburgh zurück, um ihn zu verurteilen. Argyll hat sein Versprechen gehalten – indem er zwar den Wortlaut der Vereinbarung erfüllte, aber nicht die Bedeutung dahinter. Dank der gerissenen Verhandlungskunst deines Ehemanns ist Alasdair MacGregor tot.«
Nein! Das ist nicht möglich! Jamie hätte sie nicht so getäuscht. Er hätte sie nicht mit einer List dazu gebracht, ihn zu heiraten, während er die ganze Zeit vorhatte, dass der MacGregor sterben sollte … Oder doch? Hatte er mit dieser Sache etwas zu tun? Sie verspürte einen Anflug von Unsicherheit, den sie schnell wieder unterdrückte. Nein. Nicht der Mann, den sie kannte. Er war nicht einfach nur Argylls Schwertarm, er war ein guter Mensch. »Wenn das, was du da sagst, wahr ist, dann wusste mein Ehemann
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