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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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zu halten, und sah seinem Cousin fest in die Augen. »Wie kann es sein, dass der MacGregor in Edinburgh getötet wurde, wenn er doch eigentlich in England sein sollte?«
    Argyll verzog den Mund zu etwas, das den Anschein eines schiefen Lächelns hatte. »Aber er ging doch nach England.«
    Diese Antwort brachte Jamie einen Augenblick lang aus dem Konzept, und er musterte seinen Cousin skeptisch. »Dann erklär mir, wie das möglich ist.«
    »Meine Männer brachten ihn über die Grenze, setzten ihn auf englischem Boden ab und kehrten mit ihm umgehend wieder nach Edinburgh zurück.«
    Jamie erstarrte, und Ungläubigkeit mischte sich mit einem heftigen Gefühl des Verrats. Der Mann, für den er kämpfte, den er unterstützte und an den er glaubte, war ihm in den Rücken gefallen. Wenn er an all die Male dachte, an denen er seinen Cousin verteidigt hatte … Jamie wusste besser als jeder andere, dass Argyll seine Fehler hatte – darunter seine berüchtigte Gerissenheit. Doch noch nie hatte sein Cousin sich so unehrenhaft verhalten. Er durchbohrte den Earl mit seinem Blick. »Verdammt noch mal, Archie! Wie konntest du das nur tun? Damit werde ich dich nicht davonkommen lassen. Du hast unsere Abmachung und mich zum Gespött gemacht!« Eine heiße Welle des Zorns rauschte ihm durch die Adern. Er dachte an die langen Verhandlungen mit dem MacGregor und die Versprechen, die er ihm gegeben hatte,
und seine Stimme bebte vor Zorn. »Ich habe mein Wort gegeben.«
    Argyll zeigte sich von seiner Wut unbeeindruckt, doch an der Art, wie er seine Sitzhaltung leicht veränderte, konnte Jamie erkennen, dass er sich unwohl fühlte. »Dein Wort wurde auch gehalten. Der Wortlaut der Abmachung wurde erfüllt.«
    Jamie stützte die Hände auf dem Tisch auf und beugte sich vor. Er konnte sich nicht erinnern, wann er je so wütend auf seinen Cousin gewesen war – und sie hatten in der Vergangenheit schon viele Meinungsverschiedenheiten gehabt. »Aber nicht deren Bedeutung. Solche Betrügereien sind deiner nicht würdig. Du bist Lord Oberrichter des Königs, du repräsentierst das Gesetz. Wenn die Menschen deinetwegen nicht mehr auf das Gesetz vertrauen – auf die Gerechtigkeit –, dann bist du nichts weiter als ein Tyrann.« Mit hartem Blick starrte er ihn an. »Und einen verdammten Despoten werde ich nicht unterstützen.«
    Zum ersten Mal flackerte Unsicherheit im Gesicht seines Cousins auf. »Was meinst du damit?«
    »Was zum Teufel glaubst du wohl, dass ich damit meine?«, schäumte Jamie. »Wenn das die Art und Weise ist, wie du die Highlands zur Raison bringen willst, dann will ich nichts damit zu tun haben. Du wirst dir jemand anderes suchen müssen, der für dich deine Schlachten schlägt.«
    Argylls Augen wurden schmal. »Ich bin dein Chief. Du wirst tun, was ich sage.«
    Jamie lachte ihm ins Gesicht. Wenn sein Cousin etwas war, dann opportunistisch – er berief sich auf sein Highlanderbe, wenn es ihm von Nutzen war. Jamie beugte sich vor und sah seinem Cousin fest in die Augen. »Versuch nicht diesen Mist mit mir, das wird nicht funktionieren. Andere kannst du damit vielleicht einschüchtern, aber ich kenne dich verdammt noch mal zu gut. Ich werde nicht für einen Mann kämpfen,
an den ich nicht glaube, und ich werde einem Chief auch nicht eher dienen als einem Earl, wenn er keine Ehre hat.«
    Argylls Züge verhärteten sich. »Sieh dich vor, Bursche. Du erdreistest dich.«
    Jamie verlor die Beherrschung, die er so angestrengt aufrechterhalten hatte, und sein Zorn entlud sich in einer heftigen Explosion. »Nein, Cousin, du bist es, der sich erdreistet! Ich habe dir in all diesen Jahren gegen die Anfeindungen zur Seite gestanden, weil ich glaubte, dass du die beste Wahl für die Highlands bist. Bis jetzt dachte ich, dass wir dasselbe wollen: Recht und Ordnung in dem durch Fehden und Gesetzlose entstandenen Chaos wiederherzustellen, Wachstum und Wohlstand unseres Clans zu sichern und die Highlands vor einem König zu schützen, der unser Land stehlen, unser Volk vernichten und unsere Lebensart zerstören will.« Er holte tief Luft und sprach jedes Wort deutlich aus, damit er ihn nicht missverstehen konnte. »Aber ich will verdammt sein, wenn ich dich in deinen persönlichen Rachefeldzügen unterstütze.«
    »Ich tat, was getan werden musste, um einen Verbrecher seiner gerechten Strafe zuzuführen«, verteidigte Argyll sich.
    Heftig hieb Jamie mit der Faust auf den Tisch. »Alasdair MacGregor bekam keine Gerechtigkeit, er bekam

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