Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)
wie lebenswichtig.
Die dunklen Bartstoppeln an seinem Kinn kratzten die empfindsame Haut an ihrem Mund, während er ihr über den Rücken und die Hüften streichelte, ihren Po umfasste und sie enger an sich zog. Die leichte Reibung ließ sie vor Ungeduld prickelnd erbeben. Hitze durchdrang jede Faser ihres Körpers, und sie wurde feucht vor Erwartung.
Köstlich weich und warm schmolz sie dem harten Stahl seiner muskulösen Brust und Beine entgegen. Nie würde sie sich an die Kraft und Stärke seines Körpers gewöhnen. Sie strich über die harte Wölbung seiner Armmuskeln und genoss die rohe Männlichkeit, durch die sie sich ihrer eigenen Weiblichkeit überdeutlich bewusst wurde. Zu einem früheren Zeitpunkt hätte sich seine Stärke vielleicht bedrohlich angefühlt, doch nun gab sie ihr ein Gefühl der Sicherheit und Zufriedenheit, das sie nie für möglich gehalten hätte.
Doch es war mehr als das. Da war dieses Gefühl, dass sie ihn berühren musste, dass sie den Verstand verlieren würde, wenn sie es nicht tat. Sie sehnte sich schmerzhaft danach, seine heiße Haut und das Spiel seiner Muskeln unter den Fingerspitzen zu fühlen. Nie hätte sie geglaubt, dass der bloße Anblick und das Berühren des Körpers eines Mannes solch sündige Triebe in ihr auslösen könnten, doch seine Anziehungskraft war elementar – und nahm jeden Teil von ihr in Besitz.
Widerstrebend zog er sich zurück und unterbrach den Kuss. Sein Atem kam ebenso heftig und unregelmäßig wie ihrer. Sanft streichelte er ihr über die Wange. »Ich habe dich vermisst.«
»Ich dich auch.« Sie legte ihm die Hand ans Kinn und meinte neckend: »Ich hätte dich beinahe nicht erkannt.«
Er sah beschämt aus. »Ich werde mich rasieren, sobald ich später Gelegenheit hatte zu baden.«
Verneinend schüttelte sie den Kopf. »Lass es eine Weile so. Es passt zu dir.« Sie mochte diese gefährliche Seite an ihm. Er sah überhaupt nicht mehr wie der elegante Höfling aus, sondern durch und durch wie ein mächtiger Highland-Krieger. Und diese dunkle, sinnliche Anziehungskraft ließ sich nicht leugnen.
Als könne er ihre Gedanken lesen, wurden seine Augen dunkel vor Hitze. »Eine anständige Begrüßung wird noch warten müssen. Ich muss mich um ein paar Angelegenheiten kümmern, und dann muss ich nach meinen Männern sehen.« Sein Blick wurde angespannt. »Aber ich war begierig darauf, dich zu sehen, und als du nicht im Burghof warst, wurde ich besorgt.«
Caitrina fluchte innerlich. Sie hätte wissen sollen, dass er sich nicht so leicht ablenken ließ. »Es tut mir leid. Wie ich dir schon erklärt habe, war ich in der Küche und habe nicht gehört, dass du angekommen bist.«
Sein unnachgiebiger Blick forderte sie heraus. »Das sagtest du jedenfalls.«
Es gefiel ihr nicht, in der Defensive zu sein, doch dann kam ihr eine Idee, wie sie den Spieß umdrehen konnte. Schließlich hatte sie ihm trotz ihrer leidenschaftlichen Umarmung noch nicht verziehen, auf welche Art und Weise er sie verlassen hatte – und welche ›Anweisungen‹ er für sie hinterlassen hatte.
»Wo sollte ich denn sonst sein?« Sie lächelte süß – zu süß. »Hattest du denn nicht angeordnet, dass ich die Burg nicht verlassen darf?«
Er gab sich nicht einmal den Anschein, dass er es bedauerte, sondern zuckte nur ungerührt mit den Schultern. »Eine notwendige Vorsichtsmaßnahme zu deiner Sicherheit.«
Caitrina bemühte sich, ihren wachsenden Ärger im Zaum zu halten. »Und kam dir dabei nicht der Gedanke, mich in dieser Angelegenheit nach meiner Meinung zu fragen?«
»Warum sollte ich das tun?«, fragte er aufrichtig verblüfft.
»Du bist meine Verantwortung.«
Ihre Wangen glühten, und das nicht vom Laufen. Gott behüte sie vor der Begriffsstutzigkeit der Männer! Es schien ihm gar nicht in den Sinn zu kommen, dass sie sich über seine Selbstherrlichkeit ärgern könnte. »Ich bin deine Frau.«
Nun sah er einfach nur verwirrt und ein wenig argwöhnisch aus – anscheinend hatte er genug Verstand, um zu erkennen, dass er etwas Falsches gesagt hatte, aber er wusste nicht, was es war. »Aye .«
»Kein Stück Vieh, das man herumkommandieren kann. Wenn du eine lammfromme, fügsame Frau wolltest, dann fürchte ich, wirst du enttäuscht werden.« Sie sah ihm in die Augen. »Sehr enttäuscht.«
Belustigung umspielte seine Mundwinkel. Wenn er lachte, das schwor sie sich, dann würde er es bereuen.
»Glaub mir«, entgegnete er trocken, »in dieser Hinsicht gebe ich mich keinen
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