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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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werde ihm nachreisen.«
    Bei dieser Enthüllung wurde er bleich, zeigte jedoch keine weitere Reaktion. Wieder spürte sie ein Ziehen im Herzen bei diesem Beweis dafür, wie sehr ihn die vergangenen Monate verändert hatten. Ihr junger Bruder war reif für sein Alter. Doch seine beherrschte Reaktion zeigte ihr auch, dass es richtig gewesen war, es ihm zu sagen. Sie wollte ihm beruhigend über die Stirn streichen und ihm versichern, dass es nichts gab, worüber er sich Sorgen machen musste, aber Brian
war kein kleiner Junge mehr – und sie wollte ihm keine falschen Hoffnungen machen.
    Also fügte sie hinzu: »Ich werde zurückkommen, so schnell ich kann.«
    »Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte. Niall war so sicher, dass man uns nicht entdeckten würde.«
    Caitrina biss sich auf die Lippe. »Das wurdet ihr auch nicht«, gestand sie. »Ich war es, der Jamie verriet, wo er euch finden konnte.«
    Ungläubig riss er die Augen auf. »Du hast Argylls Henker verraten, wo wir waren? Aber er ist ein verdammter Campbell! Unser Feind!«
    »Das ist er nicht.« Der Impuls, ihn zu verteidigen, kam automatisch. Sie hasste den Beinamen Henker. Jamie war kein kaltblütiger Mörder oder ein Mann, der gedankenlos auf Befehl seines Chiefs tötete. Er tat, was er für das Richtige hielt. »Er ist einer der ehrenhaftesten Männer, die ich kenne. Er hat unserem Clan das Heim wiedergegeben und unsere Leute so behandelt, als wären es seine eigenen, obwohl sie ihn nicht gerade willkommen geheißen haben.«
    Brian schien nicht geneigt, ihr zu glauben, doch das hatte sie auch nicht erwartet. Schließlich hatte er wegen der Campbells die letzten paar Monate als Gesetzloser verbracht. »Aber warum jetzt? Warum hast du es für nötig gehalten, ihm zu sagen, wo wir waren?« Er wurde blass. »Es war doch nicht meinetwegen?«
    »Nein, nein«, versicherte sie ihm schnell und erklärte ihm, wie erst Auchinbreck und seine Männer und dann Jamie auf Rothesay angekommen waren. »Ich konnte nicht riskieren, dass sein Bruder euch zuerst fand. Ich dachte, dass mein Ehemann euch beschützen würde.«
    »Aber jetzt bist du anderer Meinung?«
    »Nein, ich …« Sie brach ab, als sie erkannte, was sie gerade gesagt hatte. Nein .
    Sie hatte ihre Meinung nicht geändert. Sogar nach allem, was zwischen ihnen passiert war, glaubte sie noch immer, dass Jamie versuchen würde, ihrem Bruder und seinen Männern zu helfen. Es war die unberechenbare Skrupellosigkeit seines Cousins, die sie fürchtete. Wie konnte sie es ihm nur erklären? »Es ist kompliziert«, meinte sie ausweichend.
    Brian musterte sie nachdenklich. »Glaubst du, er hat genug Einfluss auf seinen Cousin?«
    Seine scharfsinnige Einschätzung der Situation erstaunte sie. In diesem Moment erinnerte er sie so sehr an ihren Vater.
    Caitrina dachte über seine Frage nach. Jamie behauptete, dass Argyll versprochen hatte, Nachsicht walten zu lassen. Obwohl sich alles in ihr dagegen wehrte, Argyll zu vertrauen, war es offensichtlich, dass Jamie immer noch an ihn glaubte – trotz seines Betrugs an Alasdair MacGregor.
    Wenn sie Jamie vertraute, bedeutete das, dass sie Argyll ebenfalls vertrauen musste? Schon allein die Vorstellung war abstoßend, aber auch auf unangenehme Weise zutreffend. Sie wusste, was für ein Mann Jamie war: War es möglich, dass sich seine Loyalität und sein Pflichtgefühl auch auf einen Despoten erstreckten? Jamie hatte recht. An einem gewissen Punkt musste sie sich für eine Seite entscheiden. Sie war entweder für Jamie und seinen Cousin oder gegen sie. Es war nicht einfach nur eine Frage von Schwarz oder Weiß, sondern einer komplizierten Schattierung Grau. Wem vertraute sie mehr?
    Tief im Herzen wusste sie die Antwort, doch sie hatte zu viel Angst, sie sich einzugestehen, da das zugleich bedeutete, dass sie einen tragischen Fehler gemacht hatte. »Jamie hat Einfluss, und er hat versprochen, sich für Niall und die anderen einzusetzen. Aber ich bin nicht sicher, ob das ausreichen wird. Zu viel steht auf dem Spiel. Ich hätte ihm niemals gesagt, wo ihr zu finden wart, wenn ich gewusst hätte, was er plante.«
    »Ich hätte es mir denken können«, sagte Brian angewidert. »Er hat dich also dazu überlistet, es zu verraten, nicht wahr?«
    »Nein, natürlich nicht«, verteidigte sie ihn automatisch. »Das würde er nie tun. Er nahm einfach nur an, dass mir klar wäre, was er vorhatte.«
    »Hast du versucht, ihn umzustimmen?«
    Sie nickte. »Er wollte nicht auf mich hören.«

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