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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sie durchdringend. Nickte kurz und knapp. »Sehr wahr.«
    Em zuckte innerlich zusammen, als sie seinen knappen Tonfall hörte. »Dann stimmst du also zu?«
    »Du hast nichts gesagt, woran ich nicht schon selbst gedacht hätte.«
    Beunruhigung spiegelte sich in ihrer Miene. »Warum bist du dann hier?«
    Er presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen, senkte den Blick und erhob sich dann. »Ich habe dich nie als meine Mätresse gesehen, geschweige denn als >Gelegenheitsliebchen<. Alles, was du gesagt hast, entspricht unbestreitbar der Wahrheit. Aber es gibt eine Lösung, einen einfachen Weg, der es uns erlaubt, alles miteinander zu verbinden.«

Vergeblich versuchte Em, sich diesen Weg vorzustellen. »Welche Lösung?«
    Wieder musterte er sie durchdringend, fing ihren Blick mit seinen dunklen Augen auf. »Du musst nur eins tun: mich heiraten. Dann wird alles gut sein.«
    Jonas klang überaus vernünftig, obwohl unter der Oberfläche starke Gefühle brodelten.
    »Dich heiraten.« Sie hatte ihn schon vorher angestarrt, doch nun traten ihre Augen fast aus ihren Höhlen hervor. »Dich heiraten? Aber ... aber ...« Er hielt ihren Blick fest. In seinen Augen erkannte sie seine Stärke, diese steinharte Entschlossenheit, die sie von Anfang an gespürt hatte. In ihrem Kopf herrschte ein einziges Durcheinander, sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. »Ist das wirklich dein Ernst?« Em stieß die ersten Worte aus, die ihr in den Sinn kamen.
    Er verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen. »Es war mir immer ernst.«
    Jonas schaute ihr ins Gesicht, registrierte ihre vollkommene und wahrhaftige Überraschung. »Es ist mir sogar tödlich ernst«, er hatte Mühe, sein Temperament zu zügeln, »was zum Teufel hast du denn gedacht, weshalb ich dir den Hof mache?«
    Em blinzelte, erforschte seinen Blick. »Leidenschaft. Verlangen. Unbeherrschbare Zwänge. Wie hätte ich ahnen können, dass du ans Heiraten denkst?« Sie warf die Hände in die Luft. »Um Himmels willen, ich bin deine Gastwirtin !«
    »Du hättest es ahnen können, weil ich dir gesagt habe, dass ich dir den Hof mache.« Er presste die Zähne zusammen. »Außerdem habe ich betont, dass Gentlemen wie ich keine Gastwirtinnen verführen.« Er wies mit dem Finger auf ihre Nase, und sie zuckte zurück. »Und versuch bloß nicht, mir weiszumachen, dass du nur eine einfache Gastwirtin bist! Jeder hier im Dorf weiß, dass in dir eine Lady steckt, die nur vorübergehend die Stellung der Wirtin angenommen hat, vermutlich um deinem Onkel Harold zu entkommen. Was nur zu verständlich ist. Niemand glaubt, dass du tatsächlich Gastwirtin bist. Weil es nicht stimmt.«
    Er sah sie an. Sie erwiderte seinen starrenden Blick. In ihren Augen leuchtete Unsicherheit. Ihr Gesichtsausdruck und die gerunzelte Stirn unterstrichen ihre Verwirrung. Das hatte sie offensichtlich nicht für möglich gehalten ... und wusste nicht, wie sie jetzt reagieren sollte.
    Das verschaffte ihm eine Pause. Eine Ablehnung seines Antrags passte nicht in seine Pläne.
    Schon der bloße Gedanke daran zügelte sein aufschießendes Temperament. Er wusste, er durfte sie nicht ängstigen oder drängen. Denn wenn jetzt aus Sturheit oder Unsicherheit das Wörtchen »Nein« über ihre Lippen käme, würde sie sich verpflichtet fühlen, dabei zu bleiben, und sein Weg würde erheblich steiniger werden. Es war eine Sache, sie dazu zu bringen, sich für ihn zu entscheiden; aber es war eine ganz andere, sie dazu zu bringen, ihre Meinung zu ändern. Keinesfalls wollte er sich mit dieser Aufgabe belasten.
    Jonas straffte den Rücken und brachte einen langen, aber geduldigen Seufzer hervor. »Em ...« Er brach ab, schaute sie mit hochgezogener Braue an. »Das ist doch dein richtiger Name, oder?«
    Sie zögerte, nickte dann.
    »Beauregard?«
    Sie hob das Kinn. »Das ist auch mein richtiger Name.«
    Nur dass es nicht ihr Nachname war. Em fühlte sich, als wäre sie in eine vollkommen andere Realität eingetreten. Heirat? In Gedanken ließ sie die zurückliegenden Begegnungen mit ihm Revue passieren, all das, was er gesagt hatte ... Und sie musste sich eingestehen, dass es stimmte. Ja, es mochte sein, dass er die ganze Zeit über an eine Heirat gedacht hatte. Aber ...
    Wieder selbstsicherer musterte sie ihn mit festerem Blick. »Du hast es niemals ausgesprochen. Wenn du das Wort über die Lippen gebracht hättest, hätte ich es gewusst.«
    Er wirkte ein wenig verärgert über ihren Tonfall. »Ja, nun ...« Jonas verzog das

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