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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Schritte der Kinder und ihre schrillen Stimmen. »Em? Em?«, riefen die beiden.
    Die Menge teilte sich, und die Mädchen sahen Em am Tresen; sie rafften ihre Röcke zusammen, rannten los und warfen sich ihrer Schwester in die ausgebreiteten Arme.
    Em klammerte sich an sie, presste sie an sich, blinzelte wiederholt, um die aufschießenden Tränen zurückzudrängen. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass ihre Schwestern unverletzt waren, fuhr sie ihnen über das glänzende Haar und lächelte mit verschleiertem Blick.
    Angeführt von den Thompson-Brüdern applaudierte die gesamte Menge in der Gaststube - Gertie und Bea, die niemals etwas dagegen einzuwenden hatten, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, schauten sich neugierig um.
    Rasch zogen die Zwillinge sich aus Ems Armen zurück und Gertie rief aus: »Es war der schreckliche Mann!«
    Bea hatte die großen Augen auf Em gerichtet. Ihre Unterlippe zuckte. »Er hat uns angelogen!«
    Die Zwillinge wussten, dass sie nicht lügen durften. Und der Gedanke, dass ein Erwachsener ihnen eine Lüge auftischte, lag außerhalb ihres Vorstellungsvermögens.
    »Uns ist klar, dass er euer Onkel ist.« Gertie ließ den Blick unruhig von Em zu Issy und Henry schweifen, die sich zu ihnen gesellt hatten.
    »Aber er ist kein netter Mann«, verkündete Bea, »wir glauben, dass wir besser nicht wieder zu ihm gehen sollten.«
    Em nickte. »Nein, das sollten wir nicht. Jetzt nicht und niemals wieder.«
    Bea ließ ihre kleine Hand in Ems gleiten. »Gut.« Sie drehte sich um und betrachtete die Menge. »Wird hier etwas gefeiert?«
    Die Leute lachten. Lady Fortemain lächelte und winkte die Mädchen zu sich heran. Gertie und Bea verließen ihre ältere Schwester und mischte sich unter die Menge, um ihre Geschichte zu erzählen, zweifellos angereichert mit allerlei theatralischen Ausschmückungen.
    Issy schüttelte den Kopf, lächelte aber trotzdem. »Die Sache wird ihnen den Kopf verdrehen. Morgen werden sie unausstehlich sein.«
    »Aber morgen ist ein anderer Tag«, beschwichtigte Em, »und ich bin einfach zu glücklich, dass sie wieder da sind, um sie jetzt zu ermahnen. Morgen können wir die Zügel fester anziehen.«
    Als erneut Applaus erklang, richtete sich alle Aufmerksamkeit auf die Tür - und auf die Helden des Augenblicks, Jonas und Joshua. Die beiden Männer kommentierten den schmeichelhaften Empfang und brachten die Menge zum Lachen, hatten aber sichtlich Mühe, sich zu Em und Issy durchzukämpfen.
    Em bemerkte es und wandte sich an Edgar. »Schenken Sie Getränke an alle aus. Auf Kosten des Hauses.«
    Grinsend befolgte Edgar die Anordnung und sorgte auf der Stelle für Ablenkung. Jonas und Joshua nutzten die Gelegenheit, sich durch das Gewühl zu drängen.
    Em streckte beiden die Hände entgegen. »Vielen Dank.«
    Lächelnd drückte Filing ihr die Finger, ließ sie dann los und trat an Issys Seite.
    Als das Paar sich abwandte, hob Jonas Ems Hand flüchtig an seine Lippen.
    Sie schaute ihm in die dunklen Augen. »Ich kann dir gar nicht genug danken.«
    Er zog die Mundwinkel hoch. »Aber du kannst es versuchen. Später.«
    Em lachte.
    Jonas legte ihre Hand auf seinen Arm, drehte sich um und ließ den Blick über die Menge schweifen. »Nun, ich habe dir erklärt, dass du mit den Deinen zu mir gehörst. Mehr als einmal, wenn ich mich recht erinnere.«
    Em schaute wieder zu ihm hoch. »Hast du das damit gemeint?«
    Er nickte. »Dich und die Deinen zu beschützen.«
    »Sogar solche kleinen Tyrannen wie die Zwillinge?«
    »Sogar solche kleinen Tyrannen. Sie haben gekreischt und die Krallen ausgefahren wie kleine Kätzchen, als wir sie fanden. Sie waren bereit, sich auf Harold zu stürzen und ihn in Stücke zu reißen. Es war ein großes Glück für ihn, dass Filing und ich die beiden aus dieser Kutsche befreit haben. Außerdem war es nicht besonders schwer, Harolds Günstlinge haben sich rasch überzeugen lassen, die Mädchen herauszugeben. Die Männer waren alle in Musbury angeheuert worden und hatten nicht die geringste Ahnung, dass es sich um eine Entführung handelte. Harold hatte ihnen weisgemacht, er wäre der Vormund der Kinder.«
    »Dabei weiß er, dass er es nicht ist. Er verdreht die Tatsachen so, wie es ihm gefällt.«
    »Da wir gerade über Tyrannen sprechen, wo steckt er eigentlich?«
    »Thompson und Oscar haben ihn draußen auf einer Bank abgelegt. Er muss die Flucht ergriffen haben, nachdem er wieder zu Bewusstsein gekommen ist. Vor einer Weile ist Miss Sweet

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