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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wollte sich um das Wäldchen hinter dem Gasthaus kümmern. »Wir werden unsere Suche bis zum Fluss ausdehnen. Wenn wir über Hinweise stolpern, dass sie diesen Weg eingeschlagen oder gekreuzt haben, werde ich Dodswell zurückschicken, John und ich suchen weiter. «
    Em nickte, drückte ihm die Hand und ließ ihn gehen. Sie schickte ein flehentliches Stoßgebet zum Himmel, dass sie einfach nur am richtigen Ort suchen mussten, um ihre Halbschwestern wiederzufinden.
    Zusammen mit Hadley wollte Joshua in der Kirche sowie in der Gruft und im Glockenturm nachsehen. »Die Gruft und der Turm sind verschlossen. Aber der Schlüssel hängt für alle zugänglich an einem Nagel in der Sakristei. Ich traue den beiden glatt zu, dass sie den Schlüssel entdeckt haben.« Er verzog das Gesicht. »Sowohl nach unten in die Gruft als auch nach oben auf den Turm führen sehr steile Stufen. Es ist möglich, dass sie Angst bekommen haben und bei ihrem Auf- oder Abstieg stecken geblieben sind.«
    Em wollte ihm gerade versichern, dass das recht unwahrscheinlich war - die Zwillinge liebten es, auf Bäume zu klettern und sich durch enge Öffnungen zu zwängen -, aber bevor die Worte über ihre Lippen kamen, tauchte ein anderer Gedanke auf. Sie schaute zu Issy hinüber und entdeckte die gleiche dunkle Vorahnung in den Augen ihrer Schwester.
    Falls eines der Mädchen einen Unfall erlitten, sich beispielsweise das Bein gebrochen hatte, würde das andere es nicht verlassen, um Hilfe zu holen. Gertie und Bea würden zusammen ausharren und auf ihre Rettung warten.
    »Wo auch immer sie sind, sie können nicht weit sein.« Um Issy und sich selbst zu beruhigen, wiederholte sie Jonas’ Worte.
    Ihre Schwester atmete tief durch und nickte. »Henry und ich werden in den Häusern an der Dorfstraße vorsprechen. Selbst wenn sie sich nicht dort aufhalten, könnte es sein, dass jemand sie gesehen hat.«
    Em schickte sie zu Miss Sweet und Miss Hellebore. Außer den zwei alten Damen und ihr waren nur noch Edgar hinter dem Tresen und Hilda samt den Küchenmädchen zurückgeblieben, die das Dinner vorbereiteten. Alle anderen befanden sich draußen auf der Suche.
    Em atmete ruhig ein und ging zum Tresen. »Für alle, die sich an der Suche beteiligen, geht das nächste Getränk auf Rechnung des Hauses.«
    Edgar lehnte sich quer über den Tresen und tätschelte ihr die Hand. »Machen Sie sich keine Sorgen, Miss. Die Leute werden die beiden Engelchen in kürzester Zeit aufstöbern und heil zurückbringen.«
    Em bemühte sich um ein Lächeln.
    Und wartete. Obwohl die ersten Helfer schon bald von ihrer Suche zurückkehrten, brachte niemand die Mädchen mit. Auf ihre Anordnung hin servierte Edgar dem durstigen Trupp ein schäumendes Ale.
    Nach und nach hielten sich immer weniger Suchende draußen auf. Miss Sweet und Miss Hellebore blickten immer besorgter drein, als auf ihrer Liste die Gegenden anwuchsen, in denen die Zwillinge nicht gesichtet worden waren. Als mit Jonas, John Ostler und Dodswell auch die letzte Gruppe unverrichteter Dinge ins Gasthaus zurückkam, entfuhr der Menge ein sorgenvolles Stöhnen.
    Em spürte, wie ihr das Blut aus dem Kopf wich. Schwankend lehnte sie sich an den Tresen.
    Jonas ging zu ihr, ergriff ihren Arm. Schaute ihr in die Augen - beruhigte sie mit seiner Berührung, seiner Aufmerksamkeit, mit seiner Anwesenheit. »Ich werde nach dem Konstabler in Axminster schicken lassen.«
    Em versuchte den Sinn seiner Worte zu begreifen, nickte dann. Wenn er es für nötig hielt...
    Eine Unruhe an der Tür erregte ihre Aufmerksamkeit. Die Menge teilte sich, und Harold stolzierte herein.
    Er lächelte, nickte großmütig, als er an den Leuten vorbeischritt, deren Bekanntschaft er bereits gemacht hatte. Seine Leutseligkeit verwirrte Em. Die Menschen in der Gaststube verstummten und beobachteten die beiden aufmerksam. Lauschten.
    Em war ebenfalls sprachlos. Konnte es wirklich sein, dass Harold die Neuigkeit noch nicht erfahren hatte? Sogar von den umliegenden Höfen waren Leute ins Gasthaus geströmt und hatten ihre Hilfe angeboten.
    Harold würde niemals seine Hilfe anbieten. Warum also lächelte er?
    Em bemühte sich um einen unbesorgten Gesichtsausdruck und wartete, bis er die Mitte des Raums erreicht hatte. Jonas wandte sich von den Männern ab, mit denen er über die Fahrt nach Axminster gesprochen hatte, blieb an ihrer Seite und ließ Harold nicht aus den Augen.
    Mit einem Seitenblick entdeckte Em ihre Schwester Issy, die mit Joshua in der

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