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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Wesen - steht sie Phyllida schon seit Langem zur Seite?«
    Er presste die Lippen zusammen. Em war sich nicht ganz sicher, ob er ihr die Unschuldsmiene abkaufte. Aber dann entspannten sich seine Gesichtszüge. »Sie ist nicht im Dorf geboren, sondern kam als Gouvernante für Phyllida und Jonas, als die beiden drei Jahre alt waren. Sie gehörte schon bald zur Familie. «
    Ein Anfang war gemacht, und jetzt war es nicht mehr schwer, sich nach den älteren Leuten im Dorf zu erkundigen. Die Fragen hatten mit ihren Ermittlungen nichts mehr zu tun. Sie war schlicht neugierig.
    Schließlich trennte sie sich von Lucifer und stellte fest, dass Basil Smollet darauf wartete, sie zu seiner Mutter zu geleiten.
    Die alte Mrs Smollet interessierte sich brennend für Em, deren Familie und die Verwandlung des Gasthauses; sie gehörte zu den ältesten Einwohnern und legte eine Neugier bezüglich der Dorfangelegenheiten an den Tag wie kaum jemand anders.
    »Machen Sie weiter so, meine Liebe«, die alte Dame tätschelte ihr die Hand, »und Sie werden sich unseren unsterb-lichen Dank verdienen. Sie bereichern das Dorfleben genau so, wie es sein sollte.«
    Em spürte, wie die Anerkennung ihr das Herz wärmte. Es war nicht das erste Lob, das sie an diesem Abend gehört hatte. Auch andere Gäste hatten sich zu ihr gesellt, um ihre Dankbarkeit für die Verwandlung des Gasthauses auszudrücken. Am häufigsten war ihr gesagt worden, dass das Red Beils jetzt ein Ort war, an dem sich auch die Frauen mit ihren Töchtern und sogar die Ladys aufhalten konnten.
    Nachdem Em ihrerseits ihre Dankbarkeit bekundet und sich von Mrs Smollet getrennt hatte, schloss sie sich wieder Issy an. Filing stand an der entlegenen Seite des Ballsaales und unterhielt sich mit einem Gemeindemitglied. Sie nutzte die Gelegenheit, um Issy von dem Lob der anderen Gäste zu berichten.
    »Um ehrlich zu sein, ich bin hocherfreut darüber«, gestand sie ein. »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir solchen Eindruck hinterlassen würden. Oder etwas erreichen könnten, was zahlreichen Menschen eindeutig so viel bedeutet. Nicht mit einer Arbeit, die anfangs nur als Mittel zum Zweck gedacht war.«
    Issy lächelte ihr weiches Lächeln. »Mag sein. Aber wenn man die Umstände bedenkt, finde ich es nicht besonders überraschend, dass wir versuchen, das Dorfleben ein wenig angenehmer zu gestalten, absichtlich oder nicht. Immerhin sind wir die Colytons von Colyton, selbst wenn das übrige Dorf es nicht einmal ahnt.«
    Em zog die Brauen hoch. »Sehr wahr. Vielleicht liegt es uns wirklich im Blut, Colyton zu helfen und uns um das Dorf zu kümmern.«
    Filing kam zurück, und nach ein paar Worten schlenderte Em weiter.
    Trotz aller Zerstreuungen behielt sie die Uhr und die Gäste im Blick, spazierte durch die Menge und schätzte den passenden Moment ab. Noch ein Tanz, und der Zeitpunkt wäre gekommen, in den Schatten zu verschwinden. Aus beiläufigen Bemerkungen beim Nachmittagstee hatte sie geschlossen, in welchem Flügel des Hauses die Bibliothek liegen musste. Wenn sie sich nicht irrte, ging sie von derselben Haupthalle ab wie der Ballsaal, nur auf der gegenüberliegenden Seite.
    Gerade setzten die Musiker nach einer Pause zu neuen Tänzen an, der erste würde ein Walzer sein. Em hielt sich dicht an der Wand, drehte eine Runde durch den Saal und bewegte sich auf die Tür zu, die in die Halle führte. Da sie sich heimlich fortstehlen wollte, hatte sie nicht die Absicht, an dem Tanz teilzunehmen.
    »Da sind Sie ja.«
    Die starke Hand, die ihre umschloss, ließ sie hochfahren. Nicht vor Schreck oder Überraschung. Ein erregendes Prickeln jagte ihr den Arm hinauf und verriet ihr deutlicher als Augen und Ohren, wer sie so ungeniert für sich beanspruchte.
    »Mr Tallent!« Em wirbelte herum und schaute ihn an.
    Er lächelte - wieder dieses strahlende Lächeln mit einem Hauch Ruchlosigkeit. »Jonas. Schon vergessen?« Er legte ihren Arm auf seinen und zog sie zur Tanzfläche. »Höchste Zeit für einen zweiten Walzer.«
    Em atmete tief durch. »Jonas ... Wir haben schon Walzer getanzt.«
    »In der Tat. Und es war so vergnüglich für uns beide, dass es keinen Grund gibt, es nicht zu wiederholen.«
    »Doch, den gibt es«, murmelte Em und versuchte, die Colyton in ihrem Innern zu zügeln, »die Leute werden reden.«
    »Die Leute reden bereits jetzt über Sie. Wenn Sie verhindern wollen, dass die Welt sich den Kopf über Sie zerbricht, dann sollten Sie sich ihr nicht als widersprüchliches

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